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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
nicht erklären? wurde nicht durch ihren dienst,
der HErr seinem volk bekant? zum andern, hält
er für nöthig, daß einer, der allenfals den geist
der götter gehabt, den namen Jehova Elohim
hätte erklären müssen: Jehova unter den göt-
tern.
Aber, was hätte dann diese erklärung
taugen können? a) der geist der heiligen götter
hätte ja solch einen groben schnitzer gegen die mut-
tersprache, nicht machen dürfen. Er hätte ver-
stehen müssen, daß es wieder die natur
des namens Jehova seye, sich also mit Elo-
him zusammensetzen zu lassen. Das weiß man
heut zu tag blos aus der grammatik, wenn man
noch ein schüler ist. Wie soll dann der geist der
götter ein solcher ignorant seyn, und doch die leu-
te ein geheimnis lehren wollen? ich glaube, das
ist der geist der götter, der ganz in den Grafen
gefahren ist, und man siehet, wie der Graf in
seinem ebräischen so veste sitzet: wie geschickt er
seye, die terminologie der Rabbinen heraus
zu suchen, wie er oben, (im ersten stük) angerüh-
met hat. b) Doch, wir wollen ihm dieses zu
gut halten. Was wäre dann herausgekommen,
wann jemand die ebräische redensart so tiefsinnig
erkläret hätte: der Jehova unter den göttern?
hiese das soviel, als der Sohn GOttes, unter
den zweien andern göttern? das wäre eine herr-
liche Dreieinigkeit; so, wie der Graf sie zuwei-
len beschreibet, wann er den Sohn GOttes nen-
net den Jehova in der Gottheit. Das hiese:
die Gottheit in der Gottheit. Dann der Herr

Graf

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
nicht erklaͤren? wurde nicht durch ihren dienſt,
der HErr ſeinem volk bekant? zum andern, haͤlt
er fuͤr noͤthig, daß einer, der allenfals den geiſt
der goͤtter gehabt, den namen Jehova Elohim
haͤtte erklaͤren muͤſſen: Jehova unter den goͤt-
tern.
Aber, was haͤtte dann dieſe erklaͤrung
taugen koͤnnen? a) der geiſt der heiligen goͤtter
haͤtte ja ſolch einen groben ſchnitzer gegen die mut-
terſprache, nicht machen duͤrfen. Er haͤtte ver-
ſtehen muͤſſen, daß es wieder die natur
des namens Jehova ſeye, ſich alſo mit Elo-
him zuſammenſetzen zu laſſen. Das weiß man
heut zu tag blos aus der grammatik, wenn man
noch ein ſchuͤler iſt. Wie ſoll dann der geiſt der
goͤtter ein ſolcher ignorant ſeyn, und doch die leu-
te ein geheimnis lehren wollen? ich glaube, das
iſt der geiſt der goͤtter, der ganz in den Grafen
gefahren iſt, und man ſiehet, wie der Graf in
ſeinem ebraͤiſchen ſo veſte ſitzet: wie geſchickt er
ſeye, die terminologie der Rabbinen heraus
zu ſuchen, wie er oben, (im erſten ſtuͤk) angeruͤh-
met hat. b) Doch, wir wollen ihm dieſes zu
gut halten. Was waͤre dann herausgekommen,
wann jemand die ebraͤiſche redensart ſo tiefſinnig
erklaͤret haͤtte: der Jehova unter den goͤttern?
hieſe das ſoviel, als der Sohn GOttes, unter
den zweien andern goͤttern? das waͤre eine herr-
liche Dreieinigkeit; ſo, wie der Graf ſie zuwei-
len beſchreibet, wann er den Sohn GOttes nen-
net den Jehova in der Gottheit. Das hieſe:
die Gottheit in der Gottheit. Dann der Herr

Graf
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[130/0140] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nicht erklaͤren? wurde nicht durch ihren dienſt, der HErr ſeinem volk bekant? zum andern, haͤlt er fuͤr noͤthig, daß einer, der allenfals den geiſt der goͤtter gehabt, den namen Jehova Elohim haͤtte erklaͤren muͤſſen: Jehova unter den goͤt- tern. Aber, was haͤtte dann dieſe erklaͤrung taugen koͤnnen? a) der geiſt der heiligen goͤtter haͤtte ja ſolch einen groben ſchnitzer gegen die mut- terſprache, nicht machen duͤrfen. Er haͤtte ver- ſtehen muͤſſen, daß es wieder die natur des namens Jehova ſeye, ſich alſo mit Elo- him zuſammenſetzen zu laſſen. Das weiß man heut zu tag blos aus der grammatik, wenn man noch ein ſchuͤler iſt. Wie ſoll dann der geiſt der goͤtter ein ſolcher ignorant ſeyn, und doch die leu- te ein geheimnis lehren wollen? ich glaube, das iſt der geiſt der goͤtter, der ganz in den Grafen gefahren iſt, und man ſiehet, wie der Graf in ſeinem ebraͤiſchen ſo veſte ſitzet: wie geſchickt er ſeye, die terminologie der Rabbinen heraus zu ſuchen, wie er oben, (im erſten ſtuͤk) angeruͤh- met hat. b) Doch, wir wollen ihm dieſes zu gut halten. Was waͤre dann herausgekommen, wann jemand die ebraͤiſche redensart ſo tiefſinnig erklaͤret haͤtte: der Jehova unter den goͤttern? hieſe das ſoviel, als der Sohn GOttes, unter den zweien andern goͤttern? das waͤre eine herr- liche Dreieinigkeit; ſo, wie der Graf ſie zuwei- len beſchreibet, wann er den Sohn GOttes nen- net den Jehova in der Gottheit. Das hieſe: die Gottheit in der Gottheit. Dann der Herr Graf

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/140>, abgerufen am 23.11.2024.