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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
auf die Bekentnis-Bücher der Religionen:
zuletzt aber auf die Augspurgische Confes-
sion, s. 6. 7. Er meinet, der plan dieses Aug-
spurgischen kirchenbuchs, seye keines weges der,
daß man gewisse lehren habe vest setzen/ son-
dern/ daß man nur zeigen wollen/ wie man
diese und jene irthümer nicht habe. Und das
letzte seye der nutzen/ der von dem rechten ge-
brauch dieserlei versehungen zu hoffen wä-
re/ etc. etc.
s. 7.

§. 68.

Man hat billige ursachen, hierbei nachzusin-
nen. Warum fängt doch dieser prediger von
den bekentnisbüchern, insonderheit von der Aug-
spurgischen conseßion, seinen vortrag an? dann
sein text hat mit diesen sachen die geringste ver-
wandschast nicht. Er heiset: Ich fahre auf zu
meinem vater/ und zu eurem vater/ zu mei-
nem GOtt/ und zu eurem GOtt/ Joh.
20,
17. wie er s. 3. der predig vorgedrukt worden.
Die drei Christliche religionen, und ihre bekent-
nisbücher, verstehen diesen spruch völlig nach dem
sinn Christi, und es ist gar kein streit darüber.
Allein, es erfodert kein tiefes nachdenken, die
absicht des geistlichen redners gleich zu errathen.
Der Graf hat sich ehedem zur Augspurgischen con-
feßion bekennet, und macht nicht wenig rühmens
davon, wie im ersten theil gezeiget worden. Da
er nun, aus obgedachten worten, seiner gemeine
ihren Vater darstellen will; so muß er ohne zwei-

fel

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
auf die Bekentnis-Buͤcher der Religionen:
zuletzt aber auf die Augſpurgiſche Confeſ-
ſion, ſ. 6. 7. Er meinet, der plan dieſes Aug-
ſpurgiſchen kirchenbuchs, ſeye keines weges der,
daß man gewiſſe lehren habe veſt ſetzen/ ſon-
dern/ daß man nur zeigen wollen/ wie man
dieſe und jene irthuͤmer nicht habe. Und das
letzte ſeye der nutzen/ der von dem rechten ge-
brauch dieſerlei verſehungen zu hoffen waͤ-
re/ ꝛc. ꝛc.
ſ. 7.

§. 68.

Man hat billige urſachen, hierbei nachzuſin-
nen. Warum faͤngt doch dieſer prediger von
den bekentnisbuͤchern, inſonderheit von der Aug-
ſpurgiſchen conſeßion, ſeinen vortrag an? dann
ſein text hat mit dieſen ſachen die geringſte ver-
wandſchaſt nicht. Er heiſet: Ich fahre auf zu
meinem vater/ und zu eurem vater/ zu mei-
nem GOtt/ und zu eurem GOtt/ Joh.
20,
17. wie er ſ. 3. der predig vorgedrukt worden.
Die drei Chriſtliche religionen, und ihre bekent-
nisbuͤcher, verſtehen dieſen ſpruch voͤllig nach dem
ſinn Chriſti, und es iſt gar kein ſtreit daruͤber.
Allein, es erfodert kein tiefes nachdenken, die
abſicht des geiſtlichen redners gleich zu errathen.
Der Graf hat ſich ehedem zur Augſpurgiſchen con-
feßion bekennet, und macht nicht wenig ruͤhmens
davon, wie im erſten theil gezeiget worden. Da
er nun, aus obgedachten worten, ſeiner gemeine
ihren Vater darſtellen will; ſo muß er ohne zwei-

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[110/0120] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit auf die Bekentnis-Buͤcher der Religionen: zuletzt aber auf die Augſpurgiſche Confeſ- ſion, ſ. 6. 7. Er meinet, der plan dieſes Aug- ſpurgiſchen kirchenbuchs, ſeye keines weges der, daß man gewiſſe lehren habe veſt ſetzen/ ſon- dern/ daß man nur zeigen wollen/ wie man dieſe und jene irthuͤmer nicht habe. Und das letzte ſeye der nutzen/ der von dem rechten ge- brauch dieſerlei verſehungen zu hoffen waͤ- re/ ꝛc. ꝛc. ſ. 7. §. 68. Man hat billige urſachen, hierbei nachzuſin- nen. Warum faͤngt doch dieſer prediger von den bekentnisbuͤchern, inſonderheit von der Aug- ſpurgiſchen conſeßion, ſeinen vortrag an? dann ſein text hat mit dieſen ſachen die geringſte ver- wandſchaſt nicht. Er heiſet: Ich fahre auf zu meinem vater/ und zu eurem vater/ zu mei- nem GOtt/ und zu eurem GOtt/ Joh. 20, 17. wie er ſ. 3. der predig vorgedrukt worden. Die drei Chriſtliche religionen, und ihre bekent- nisbuͤcher, verſtehen dieſen ſpruch voͤllig nach dem ſinn Chriſti, und es iſt gar kein ſtreit daruͤber. Allein, es erfodert kein tiefes nachdenken, die abſicht des geiſtlichen redners gleich zu errathen. Der Graf hat ſich ehedem zur Augſpurgiſchen con- feßion bekennet, und macht nicht wenig ruͤhmens davon, wie im erſten theil gezeiget worden. Da er nun, aus obgedachten worten, ſeiner gemeine ihren Vater darſtellen will; ſo muß er ohne zwei- fel

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/120>, abgerufen am 25.11.2024.