Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. geistes flechten. Aber der zusammenhang, dender wahre heilige Geist gemacht hat, ist eben dem lieben noch läset sie wissen seine rechte. Hallelu- jah! anstat daß wir heut zu tage/ und vor uns schon die apostel/ wenigstens Paulus/ singen können: Mein GOtt/ du siehst sie weiden/ und dich vermei- den/ durch satans bloses neiden/ und dir zum hohn/ etc. etc. das klinget so ein bisgen weinerich: so sang David/ der Patriarch: du läsest die heiden ihre wege gehen/ du läsest sie deine rechte nicht wissen/ Hallelujah! GOtt lob und dank! Der zusammenhang der worte Davids mit dem vorhergehenden, fält einem kind in die augen. Nemlich, David preiset den HErrn vor die unaussprechliche wolthat, daß er die jüden vor allen andern völkern, zu seinem eigenthum erwehlet hatte. Es ist der 147. Psalm. Man lese daselbst, v. 1. 2. 12. 19. Der Graf aber preiset in dieser rede die vor- züge seines herrnhuts, und fürnemlich die- sen, daß es die heiden bekehre. Damit nun die brüder sich desto gröser darauf dünken mögen, so setzet er den herrnhutischen ge- sang, dem loblied Davids entgegen. Je- ner ist apostolisch, oder zum wenigsten (dann die übrige Apostel scheinen ihm kaum soviel verstand zu haben,) aus dem geiste des G 4
anderer Theil. geiſtes flechten. Aber der zuſammenhang, dender wahre heilige Geiſt gemacht hat, iſt eben dem lieben noch laͤſet ſie wiſſen ſeine rechte. Hallelu- jah! anſtat daß wir heut zu tage/ und vor uns ſchon die apoſtel/ wenigſtens Paulus/ ſingen koͤnnen: Mein GOtt/ du ſiehſt ſie weiden/ und dich vermei- den/ durch ſatans bloſes neiden/ und dir zum hohn/ ꝛc. ꝛc. das klinget ſo ein bisgen weinerich: ſo ſang David/ der Patriarch: du laͤſeſt die heiden ihre wege gehen/ du laͤſeſt ſie deine rechte nicht wiſſen/ Hallelujah! GOtt lob und dank! Der zuſammenhang der worte Davids mit dem vorheꝛgehenden, faͤlt einem kind in die augen. Nemlich, David preiſet den HErrn vor die unausſprechliche wolthat, daß er die juͤden vor allen andern voͤlkern, zu ſeinem eigenthum erwehlet hatte. Es iſt der 147. Pſalm. Man leſe daſelbſt, v. 1. 2. 12. 19. Der Graf aber preiſet in dieſer rede die vor- zuͤge ſeines herrnhuts, und fuͤrnemlich die- ſen, daß es die heiden bekehre. Damit nun die bruͤder ſich deſto groͤſer darauf duͤnken moͤgen, ſo ſetzet er den herrnhutiſchen ge- ſang, dem loblied Davids entgegen. Je- ner iſt apoſtoliſch, oder zum wenigſten (dann die uͤbrige Apoſtel ſcheinen ihm kaum ſoviel verſtand zu haben,) aus dem geiſte des G 4
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anderer Theil.
geiſtes flechten. Aber der zuſammenhang, den
der wahre heilige Geiſt gemacht hat, iſt eben dem
lieben
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(*) noch laͤſet ſie wiſſen ſeine rechte. Hallelu-
jah! anſtat daß wir heut zu tage/ und
vor uns ſchon die apoſtel/ wenigſtens
Paulus/ ſingen koͤnnen: Mein GOtt/
du ſiehſt ſie weiden/ und dich vermei-
den/ durch ſatans bloſes neiden/ und
dir zum hohn/ ꝛc. ꝛc. das klinget ſo ein
bisgen weinerich: ſo ſang David/ der
Patriarch: du laͤſeſt die heiden ihre wege
gehen/ du laͤſeſt ſie deine rechte nicht
wiſſen/ Hallelujah! GOtt lob und dank!
Der zuſammenhang der worte Davids
mit dem vorheꝛgehenden, faͤlt einem kind in die
augen. Nemlich, David preiſet den HErrn
vor die unausſprechliche wolthat, daß er die
juͤden vor allen andern voͤlkern, zu ſeinem
eigenthum erwehlet hatte. Es iſt der 147.
Pſalm. Man leſe daſelbſt, v. 1. 2. 12. 19.
Der Graf aber preiſet in dieſer rede die vor-
zuͤge ſeines herrnhuts, und fuͤrnemlich die-
ſen, daß es die heiden bekehre. Damit nun
die bruͤder ſich deſto groͤſer darauf duͤnken
moͤgen, ſo ſetzet er den herrnhutiſchen ge-
ſang, dem loblied Davids entgegen. Je-
ner iſt apoſtoliſch, oder zum wenigſten
(dann die uͤbrige Apoſtel ſcheinen ihm kaum
ſoviel verſtand zu haben,) aus dem geiſte
des
G 4
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