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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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verschämte leichtfertige Unwarheit. Und er be-
weiset hier aufs neue, daß ihm kein Mensch mehr
glauben darf
(§. 18.) Das von ihm angeführte
Exempel des Kämmerers, Apostelg. 8, 27. f.
mishandelt (**) er eben so, wie die Predig Petri,
(§. 18.)



§. 37.
die Apostel an ihre schon bekehrte Gemeinen
schreiben, stehet jedesmal Gesetz und Evan-
gelium beisammen; welches die Kinder
wissen. Es kommen auch Stellen von den
Unbekehrten vor, da werden die Laster nach
allen Geboten namhaft gemacht. Rom. 1,
24. f. 1 Cor. 6, 9. Gal.
5, 19.
(**) Er spricht, s. 27. Philippus hielt mit
dem Cämmerer
Candaces eine Tauf-prae-
paration;
von was handelt er? etwa von
den 10. Geboten? O nein! er handelt von
dem Marterlamm/
ni plus ni moins, es
kommt ihm weder Gebot noch Gesetz in
den Mund/ und das waren Juden.

Wie der Herr Graf in allen höchstwichtigen
Sachen sehr leichtfertig und voreilig verfäh-
ret; also thut er auch in diesem Hauptartikel
unsers allerheiligsten Glaubens. Die Rede
ist bey uns von unbekehrten Sündern, wel-
che zum Erkentnis ihrer Sünden gebracht,
und geschrekt werden sollen. Und dabei ist
die Frage, wodurch man sie darzu bringen
müsse? Der Herr Graf antwortet: Sie
müssen

verſchaͤmte leichtfertige Unwarheit. Und er be-
weiſet hier aufs neue, daß ihm kein Menſch mehr
glauben darf
(§. 18.) Das von ihm angefuͤhrte
Exempel des Kaͤmmerers, Apoſtelg. 8, 27. f.
mishandelt (**) er eben ſo, wie die Predig Petri,
(§. 18.)



§. 37.
die Apoſtel an ihre ſchon bekehrte Gemeinen
ſchreiben, ſtehet jedesmal Geſetz und Evan-
gelium beiſammen; welches die Kinder
wiſſen. Es kommen auch Stellen von den
Unbekehrten vor, da werden die Laſter nach
allen Geboten namhaft gemacht. Rom. 1,
24. f. 1 Cor. 6, 9. Gal.
5, 19.
(**) Er ſpricht, ſ. 27. Philippus hielt mit
dem Caͤmmerer
Candaces eine Tauf-prae-
paration;
von was handelt er? etwa von
den 10. Geboten? O nein! er handelt von
dem Marterlamm/
ni plus ni moins, es
kommt ihm weder Gebot noch Geſetz in
den Mund/ und das waren Juden.

Wie der Herr Graf in allen hoͤchſtwichtigen
Sachen ſehr leichtfertig und voreilig verfaͤh-
ret; alſo thut er auch in dieſem Hauptartikel
unſers allerheiligſten Glaubens. Die Rede
iſt bey uns von unbekehrten Suͤndern, wel-
che zum Erkentnis ihrer Suͤnden gebracht,
und geſchrekt werden ſollen. Und dabei iſt
die Frage, wodurch man ſie darzu bringen
muͤſſe? Der Herr Graf antwortet: Sie
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[95/0095] verſchaͤmte leichtfertige Unwarheit. Und er be- weiſet hier aufs neue, daß ihm kein Menſch mehr glauben darf (§. 18.) Das von ihm angefuͤhrte Exempel des Kaͤmmerers, Apoſtelg. 8, 27. f. mishandelt (**) er eben ſo, wie die Predig Petri, (§. 18.) §. 37. (*) (**) Er ſpricht, ſ. 27. Philippus hielt mit dem Caͤmmerer Candaces eine Tauf-prae- paration; von was handelt er? etwa von den 10. Geboten? O nein! er handelt von dem Marterlamm/ ni plus ni moins, es kommt ihm weder Gebot noch Geſetz in den Mund/ und das waren Juden. Wie der Herr Graf in allen hoͤchſtwichtigen Sachen ſehr leichtfertig und voreilig verfaͤh- ret; alſo thut er auch in dieſem Hauptartikel unſers allerheiligſten Glaubens. Die Rede iſt bey uns von unbekehrten Suͤndern, wel- che zum Erkentnis ihrer Suͤnden gebracht, und geſchrekt werden ſollen. Und dabei iſt die Frage, wodurch man ſie darzu bringen muͤſſe? Der Herr Graf antwortet: Sie muͤſſen (*) die Apoſtel an ihre ſchon bekehrte Gemeinen ſchreiben, ſtehet jedesmal Geſetz und Evan- gelium beiſammen; welches die Kinder wiſſen. Es kommen auch Stellen von den Unbekehrten vor, da werden die Laſter nach allen Geboten namhaft gemacht. Rom. 1, 24. f. 1 Cor. 6, 9. Gal. 5, 19.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/95>, abgerufen am 23.11.2024.