Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.wohl daß die Marter GOttes den Sünder nicht pel stehen sie dieses nicht anders als im §. ge-
zeiget worden. Sie schliesen das Gesetz ja nicht davon aus, und machen keine neue Bekehrungsart, welche sie von der andern ungereimten/ gesetzlichen/ (wie der Hr. Graf redet) unterscheiden wolten. Son- dern, sie verstehen es 1) von solchen Men- schen, die durch die Gebote GOttes schon zum Erkentnis der Sünden, wenigstens einiger masen, gebracht sind, und Bisse des Gewissens gefühlet haben; welches so- dann durch die Marter, die der Sohn GOt- tes selbst um der Sünden willen hat fühlen müssen, erläutert und bestärket wird. Auch verstehen sie es 2) von denen, welche nebst der Einsicht in das Gesetz, bereits einen hi- storischen oder Vernunftglauben von der Marter JEsu überkommen haben (* 4.) (2) Jn beeden Fällen, nehmen sie die Marter JEsu, sofern sie gesetzlich ist, zu einem E- xempel an, die Flüche des Gesetzes, und die werkthätige Volstrekung derselben an dem, der ein Fluch geworden, daran zu zeigen. Das Exempel der Marter GOttes bestäti- get alsdann die gesetzliche Regel, und zei- get ihre Gewisheit so handgreiflich, daß solche sogar an dem Sohn GOttes unver- ändert wohl daß die Marter GOttes den Suͤnder nicht pel ſtehen ſie dieſes nicht anders als im §. ge-
zeiget worden. Sie ſchlieſen das Geſetz ja nicht davon aus, und machen keine neue Bekehrungsart, welche ſie von der andern ungereimten/ geſetzlichen/ (wie der Hr. Graf redet) unterſcheiden wolten. Son- dern, ſie verſtehen es 1) von ſolchen Men- ſchen, die durch die Gebote GOttes ſchon zum Erkentnis der Suͤnden, wenigſtens einiger maſen, gebracht ſind, und Biſſe des Gewiſſens gefuͤhlet haben; welches ſo- dann durch die Marter, die der Sohn GOt- tes ſelbſt um der Suͤnden willen hat fuͤhlen muͤſſen, erlaͤutert und beſtaͤrket wird. Auch verſtehen ſie es 2) von denen, welche nebſt der Einſicht in das Geſetz, bereits einen hi- ſtoriſchen oder Vernunftglauben von der Marter JEſu uͤberkommen haben (* 4.) (2) Jn beeden Faͤllen, nehmen ſie die Marter JEſu, ſofern ſie geſetzlich iſt, zu einem E- xempel an, die Fluͤche des Geſetzes, und die werkthaͤtige Volſtrekung derſelben an dem, der ein Fluch geworden, daran zu zeigen. Das Exempel der Marter GOttes beſtaͤti- get alsdann die geſetzliche Regel, und zei- get ihre Gewisheit ſo handgreiflich, daß ſolche ſogar an dem Sohn GOttes unver- aͤndert <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0088" n="88"/> wohl daß die Marter GOttes den Suͤnder nicht<lb/> ſchreken koͤnne, als im Fal dieſelbe zu einem Exem-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">pel</fw><lb/><note next="#seg2pn_18_3" xml:id="seg2pn_18_2" prev="#seg2pn_18_1" place="foot" n="(**)">ſtehen ſie dieſes nicht anders als im §. ge-<lb/> zeiget worden. Sie ſchlieſen das Geſetz ja<lb/> nicht davon aus, und machen keine neue<lb/> Bekehrungsart, welche ſie von der andern<lb/><hi rendition="#fr">ungereimten/ geſetzlichen/</hi> (wie der Hr.<lb/> Graf redet) unterſcheiden wolten. Son-<lb/> dern, ſie verſtehen es 1) von ſolchen Men-<lb/> ſchen, die durch die Gebote GOttes ſchon<lb/> zum Erkentnis der Suͤnden, wenigſtens<lb/> einiger maſen, gebracht ſind, und Biſſe<lb/> des Gewiſſens gefuͤhlet haben; welches ſo-<lb/> dann durch die Marter, die der Sohn GOt-<lb/> tes ſelbſt um der Suͤnden willen hat fuͤhlen<lb/> muͤſſen, erlaͤutert und beſtaͤrket wird. Auch<lb/> verſtehen ſie es 2) von denen, welche nebſt<lb/> der Einſicht in das Geſetz, bereits einen hi-<lb/> ſtoriſchen oder Vernunftglauben von der<lb/> Marter JEſu uͤberkommen haben (* 4.) (2)<lb/> Jn beeden Faͤllen, nehmen ſie die Marter<lb/> JEſu, ſofern ſie geſetzlich iſt, zu einem E-<lb/> xempel an, die Fluͤche des Geſetzes, und die<lb/> werkthaͤtige Volſtrekung derſelben an dem,<lb/> der ein Fluch geworden, daran zu zeigen.<lb/> Das Exempel der Marter GOttes beſtaͤti-<lb/> get alsdann die geſetzliche Regel, und zei-<lb/> get ihre Gewisheit ſo handgreiflich, daß<lb/> ſolche ſogar an dem Sohn GOttes unver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aͤndert</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [88/0088]
wohl daß die Marter GOttes den Suͤnder nicht
ſchreken koͤnne, als im Fal dieſelbe zu einem Exem-
pel
(**)
(**) ſtehen ſie dieſes nicht anders als im §. ge-
zeiget worden. Sie ſchlieſen das Geſetz ja
nicht davon aus, und machen keine neue
Bekehrungsart, welche ſie von der andern
ungereimten/ geſetzlichen/ (wie der Hr.
Graf redet) unterſcheiden wolten. Son-
dern, ſie verſtehen es 1) von ſolchen Men-
ſchen, die durch die Gebote GOttes ſchon
zum Erkentnis der Suͤnden, wenigſtens
einiger maſen, gebracht ſind, und Biſſe
des Gewiſſens gefuͤhlet haben; welches ſo-
dann durch die Marter, die der Sohn GOt-
tes ſelbſt um der Suͤnden willen hat fuͤhlen
muͤſſen, erlaͤutert und beſtaͤrket wird. Auch
verſtehen ſie es 2) von denen, welche nebſt
der Einſicht in das Geſetz, bereits einen hi-
ſtoriſchen oder Vernunftglauben von der
Marter JEſu uͤberkommen haben (* 4.) (2)
Jn beeden Faͤllen, nehmen ſie die Marter
JEſu, ſofern ſie geſetzlich iſt, zu einem E-
xempel an, die Fluͤche des Geſetzes, und die
werkthaͤtige Volſtrekung derſelben an dem,
der ein Fluch geworden, daran zu zeigen.
Das Exempel der Marter GOttes beſtaͤti-
get alsdann die geſetzliche Regel, und zei-
get ihre Gewisheit ſo handgreiflich, daß
ſolche ſogar an dem Sohn GOttes unver-
aͤndert
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |