Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.kan niemand haben, ohne das Gesetz. Also wird auch bei dem historischen Glauben die Vorbereitung des Gesetzes unumgänglich seyn. (3) Nimt ein Mensch die Marter GOttes für seine und der Welt Sünde, mit göttlicher Gewisheit an, so glaubet er, daß GOtt im Fleisch offenbaret seye, er nimt die Marter und das Verdienst JE- su an, als die Gnugthuung für seine Sün- den. Er nimt dieses an, weil der HErr ihn dieser gnädigen Anstalt versichern läs- set, und diese Versicherung durch das Zeug- nis seines Geistes in der Seele versiegelt. Mit einem Wort, er glaubet dem Evan- gelio mit lebendiger Zueignung auf sich selbst. Dadurch wird er würklich auser allem Schreken gesetzt, die Marter GOttes äng- stet ihn nicht, sie wird seine Ruhe, sein Trost, seine Zufriedenheit, seine Seligkeit. 2 Cor. 5, 21. Rom. 5, 1. Dann GOtt würket durch das Evangelium nur das, was durch seinen Jnhalt möglich ist, nem- lich Trost, Friede und Freude, (§. 25. 26. 27.) Solte er nun aus diesem glaubig an- genommenen Evangelio allererst den Schlus machen: ich bin ein Sünder? und solte er nun den heilsamen Schreken empfinden, da er schon geglaubet hat? so wäre der Glau- be vor der Busse, welches unmöglich ist (§. 27.) indeme ohnehin ein solcher seligma- chen- F 3
kan niemand haben, ohne das Geſetz. Alſo wird auch bei dem hiſtoriſchen Glauben die Vorbereitung des Geſetzes unumgaͤnglich ſeyn. (3) Nimt ein Menſch die Marter GOttes fuͤr ſeine und der Welt Suͤnde, mit goͤttlicher Gewisheit an, ſo glaubet er, daß GOtt im Fleiſch offenbaret ſeye, er nimt die Marter und das Verdienſt JE- ſu an, als die Gnugthuung fuͤr ſeine Suͤn- den. Er nimt dieſes an, weil der HErr ihn dieſer gnaͤdigen Anſtalt verſichern laͤſ- ſet, und dieſe Verſicherung durch das Zeug- nis ſeines Geiſtes in der Seele verſiegelt. Mit einem Wort, er glaubet dem Evan- gelio mit lebendiger Zueignung auf ſich ſelbſt. Dadurch wird er wuͤrklich auſer allem Schreken geſetzt, die Marter GOttes aͤng- ſtet ihn nicht, ſie wird ſeine Ruhe, ſein Troſt, ſeine Zufriedenheit, ſeine Seligkeit. 2 Cor. 5, 21. Rom. 5, 1. Dann GOtt wuͤrket durch das Evangelium nur das, was durch ſeinen Jnhalt moͤglich iſt, nem- lich Troſt, Friede und Freude, (§. 25. 26. 27.) Solte er nun aus dieſem glaubig an- genommenen Evangelio allererſt den Schlus machen: ich bin ein Suͤnder? und ſolte er nun den heilſamen Schreken empfinden, da er ſchon geglaubet hat? ſo waͤre der Glau- be vor der Buſſe, welches unmoͤglich iſt (§. 27.) indeme ohnehin ein ſolcher ſeligma- chen- F 3
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(*) kan niemand haben, ohne das Geſetz. Alſo
wird auch bei dem hiſtoriſchen Glauben die
Vorbereitung des Geſetzes unumgaͤnglich
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GOttes fuͤr ſeine und der Welt Suͤnde,
mit goͤttlicher Gewisheit an, ſo glaubet
er, daß GOtt im Fleiſch offenbaret ſeye,
er nimt die Marter und das Verdienſt JE-
ſu an, als die Gnugthuung fuͤr ſeine Suͤn-
den. Er nimt dieſes an, weil der HErr
ihn dieſer gnaͤdigen Anſtalt verſichern laͤſ-
ſet, und dieſe Verſicherung durch das Zeug-
nis ſeines Geiſtes in der Seele verſiegelt.
Mit einem Wort, er glaubet dem Evan-
gelio mit lebendiger Zueignung auf ſich ſelbſt.
Dadurch wird er wuͤrklich auſer allem
Schreken geſetzt, die Marter GOttes aͤng-
ſtet ihn nicht, ſie wird ſeine Ruhe, ſein
Troſt, ſeine Zufriedenheit, ſeine Seligkeit.
2 Cor. 5, 21. Rom. 5, 1. Dann GOtt
wuͤrket durch das Evangelium nur das,
was durch ſeinen Jnhalt moͤglich iſt, nem-
lich Troſt, Friede und Freude, (§. 25. 26.
27.) Solte er nun aus dieſem glaubig an-
genommenen Evangelio allererſt den Schlus
machen: ich bin ein Suͤnder? und ſolte er
nun den heilſamen Schreken empfinden, da
er ſchon geglaubet hat? ſo waͤre der Glau-
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(§. 27.) indeme ohnehin ein ſolcher ſeligma-
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