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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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einer und eben derselben Absicht. Ein Weiser
verbindet die Mittel zu seiner Absicht, mit der
Absicht selber, das ist, er machet daß seine Mit-
tel zur Absicht hinreichend sind. Er verbindet
auch die Mittel untereinander; nicht von ohnge-
fehr, sondern aus einer weisen Ursache, das ist,
also, daß ein Mittel in Ansehung des andern
zur (*) Zwischenabsicht dienen muß, bis sie bei-
de, oder mehrere, die letzte Absicht erreichen.
Und der Grund dieser Verbindung muß in der
Natur des Mittels, und dem Verhältnis dessel-

bigen
(*) Die Würkungen GOttes durch das Ge-
setz, wie auch durch das Evangelium, sind
beiderseits Mittel zur Wolfahrt des Sün-
ders (§. 20.) beide Mittel müssen nun zu
jenem Zwek verbunden und auf eine weise
Art neben einander seyn. Wie aber? al-
so, daß die Würkungen durch das Gesetz
ein Mittel werden zu den Würkungen des
Evangelii, als zu einer Zwischenabsicht
GOttes. Dadurch geschiehet es sodann,
daß sie beide in dieser Verbindung zur
Hauptabsicht GOttes, das ist zur Wol-
fahrt des Sünders, hinreichend sind. Hier
ist die Rede besonders von den Würkun-
gen des Gesetzes bei einem Menschen, der
bekehret werden soll; nicht aber bei dem,
der schon bekehret ist. Von dem letzteren
siehe (§. 24. n. 2.)

einer und eben derſelben Abſicht. Ein Weiſer
verbindet die Mittel zu ſeiner Abſicht, mit der
Abſicht ſelber, das iſt, er machet daß ſeine Mit-
tel zur Abſicht hinreichend ſind. Er verbindet
auch die Mittel untereinander; nicht von ohnge-
fehr, ſondern aus einer weiſen Urſache, das iſt,
alſo, daß ein Mittel in Anſehung des andern
zur (*) Zwiſchenabſicht dienen muß, bis ſie bei-
de, oder mehrere, die letzte Abſicht erreichen.
Und der Grund dieſer Verbindung muß in der
Natur des Mittels, und dem Verhaͤltnis deſſel-

bigen
(*) Die Wuͤrkungen GOttes durch das Ge-
ſetz, wie auch durch das Evangelium, ſind
beiderſeits Mittel zur Wolfahrt des Suͤn-
ders (§. 20.) beide Mittel muͤſſen nun zu
jenem Zwek verbunden und auf eine weiſe
Art neben einander ſeyn. Wie aber? al-
ſo, daß die Wuͤrkungen durch das Geſetz
ein Mittel werden zu den Wuͤrkungen des
Evangelii, als zu einer Zwiſchenabſicht
GOttes. Dadurch geſchiehet es ſodann,
daß ſie beide in dieſer Verbindung zur
Hauptabſicht GOttes, das iſt zur Wol-
fahrt des Suͤnders, hinreichend ſind. Hier
iſt die Rede beſonders von den Wuͤrkun-
gen des Geſetzes bei einem Menſchen, der
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[66/0066] einer und eben derſelben Abſicht. Ein Weiſer verbindet die Mittel zu ſeiner Abſicht, mit der Abſicht ſelber, das iſt, er machet daß ſeine Mit- tel zur Abſicht hinreichend ſind. Er verbindet auch die Mittel untereinander; nicht von ohnge- fehr, ſondern aus einer weiſen Urſache, das iſt, alſo, daß ein Mittel in Anſehung des andern zur (*) Zwiſchenabſicht dienen muß, bis ſie bei- de, oder mehrere, die letzte Abſicht erreichen. Und der Grund dieſer Verbindung muß in der Natur des Mittels, und dem Verhaͤltnis deſſel- bigen (*) Die Wuͤrkungen GOttes durch das Ge- ſetz, wie auch durch das Evangelium, ſind beiderſeits Mittel zur Wolfahrt des Suͤn- ders (§. 20.) beide Mittel muͤſſen nun zu jenem Zwek verbunden und auf eine weiſe Art neben einander ſeyn. Wie aber? al- ſo, daß die Wuͤrkungen durch das Geſetz ein Mittel werden zu den Wuͤrkungen des Evangelii, als zu einer Zwiſchenabſicht GOttes. Dadurch geſchiehet es ſodann, daß ſie beide in dieſer Verbindung zur Hauptabſicht GOttes, das iſt zur Wol- fahrt des Suͤnders, hinreichend ſind. Hier iſt die Rede beſonders von den Wuͤrkun- gen des Geſetzes bei einem Menſchen, der bekehret werden ſoll; nicht aber bei dem, der ſchon bekehret iſt. Von dem letzteren ſiehe (§. 24. n. 2.)

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/66>, abgerufen am 24.11.2024.