Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.11. 29. 2 Petr. 1. 3. 5. 2 Cor. 7. 1. Sobald sie weise gen alle, den Foderungen GOttes ange-
hängte Belonungen, in sofern wir aus eige- ner Kraft die Foderung erfüllen, und zwar völlig erfüllen würden, gehören zum Gesetz. (§. 20.) So auch alle, den Wiederstrebun- gen gegen die evangelische Foderungen ange- hängte Strafen, beziehen sich auf den Ge- brauch unserer eigenen Kräfte gegen diese Fo- derungen, und gehören eigentlich zum Ge- setz Marci 16, 16. (§. 20.) 11. 29. 2 Petr. 1. 3. 5. 2 Cor. 7. 1. Sobald ſie weiſe gen alle, den Foderungen GOttes ange-
haͤngte Belonungen, in ſofern wir aus eige- ner Kraft die Foderung erfuͤllen, und zwar voͤllig erfuͤllen wuͤrden, gehoͤren zum Geſetz. (§. 20.) So auch alle, den Wiederſtrebun- gen gegen die evangeliſche Foderungen ange- haͤngte Strafen, beziehen ſich auf den Ge- brauch unſerer eigenen Kraͤfte gegen dieſe Fo- derungen, und gehoͤren eigentlich zum Ge- ſetz Marci 16, 16. (§. 20.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0062" n="62"/> 11. 29. 2 <hi rendition="#fr">Petr.</hi> 1. 3. 5. 2 <hi rendition="#fr">Cor.</hi> 7. 1. Sobald ſie<lb/> offenbaret ſind, ſo ſiehet man, daß ihr entfernter<lb/> Gꝛund im erſten Naturgeſetz liege, weil ſie ihren un-<lb/> mittelbaren nechſten Grund im Evangelio haben,<lb/> was ihren eigentlichen Jnhalt betrift. Jenes<lb/> heiſt: beſtrebe dich nach deiner und deines Nechſten<lb/> Wolfahrt. Da hingegen ohne die uͤbernatuͤrliche<lb/> Offenbarung, ſie kein menſchlicher Verſtand aus<lb/> jenem natuͤrlichen Grundgeſetz herleiten kan. Die-<lb/> ſes Grundgeſetz lieget auch in der Summ der zehen<lb/> Gebote: Liebe GOtt uͤber alles, und deinen Nech-<lb/> ſten als dich ſelbſt. Man ſiehet hieraus, was ein<lb/> Geſetzſtuͤrmer vor ein ſchaͤdliches Abentheuer iſt.<lb/> Dann 1) er verwirft ein kraͤftiges Mittel zur See-<lb/> ligkeit das iſt die Wuͤrckung GOttes durch das<lb/> Geſetz (§. 23.) und reiſet 2) den Grund um, auf<lb/> welchem alle evangeliſche Foderungen GOttes be-<lb/> ruhen. Von der groben Geſetzſtuͤrmerey des<lb/> Herrn Grafen, ſind mehrere unumſtoͤsliche Be-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weiſe</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_12_2" prev="#seg2pn_12_1" place="foot" n="(**)">gen alle, den Foderungen GOttes ange-<lb/> haͤngte Belonungen, in ſofern wir aus eige-<lb/> ner Kraft die Foderung erfuͤllen, und zwar<lb/> voͤllig erfuͤllen wuͤrden, gehoͤren zum Geſetz.<lb/> (§. 20.) So auch alle, den Wiederſtrebun-<lb/> gen gegen die evangeliſche Foderungen ange-<lb/> haͤngte Strafen, beziehen ſich auf den Ge-<lb/> brauch unſerer eigenen Kraͤfte gegen dieſe Fo-<lb/> derungen, und gehoͤren eigentlich zum Ge-<lb/> ſetz <hi rendition="#fr">Marci</hi> 16, 16. (§. 20.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0062]
11. 29. 2 Petr. 1. 3. 5. 2 Cor. 7. 1. Sobald ſie
offenbaret ſind, ſo ſiehet man, daß ihr entfernter
Gꝛund im erſten Naturgeſetz liege, weil ſie ihren un-
mittelbaren nechſten Grund im Evangelio haben,
was ihren eigentlichen Jnhalt betrift. Jenes
heiſt: beſtrebe dich nach deiner und deines Nechſten
Wolfahrt. Da hingegen ohne die uͤbernatuͤrliche
Offenbarung, ſie kein menſchlicher Verſtand aus
jenem natuͤrlichen Grundgeſetz herleiten kan. Die-
ſes Grundgeſetz lieget auch in der Summ der zehen
Gebote: Liebe GOtt uͤber alles, und deinen Nech-
ſten als dich ſelbſt. Man ſiehet hieraus, was ein
Geſetzſtuͤrmer vor ein ſchaͤdliches Abentheuer iſt.
Dann 1) er verwirft ein kraͤftiges Mittel zur See-
ligkeit das iſt die Wuͤrckung GOttes durch das
Geſetz (§. 23.) und reiſet 2) den Grund um, auf
welchem alle evangeliſche Foderungen GOttes be-
ruhen. Von der groben Geſetzſtuͤrmerey des
Herrn Grafen, ſind mehrere unumſtoͤsliche Be-
weiſe
(**)
(**) gen alle, den Foderungen GOttes ange-
haͤngte Belonungen, in ſofern wir aus eige-
ner Kraft die Foderung erfuͤllen, und zwar
voͤllig erfuͤllen wuͤrden, gehoͤren zum Geſetz.
(§. 20.) So auch alle, den Wiederſtrebun-
gen gegen die evangeliſche Foderungen ange-
haͤngte Strafen, beziehen ſich auf den Ge-
brauch unſerer eigenen Kraͤfte gegen dieſe Fo-
derungen, und gehoͤren eigentlich zum Ge-
ſetz Marci 16, 16. (§. 20.)
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