Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.die Warheit (**) stehet, die wird nach herrn- seiner dacht, und will durch GOttes Gnade da- bei so veste stehen, wie der Berg Zion. (**) Jch muß noch eins hierbei erinnern. Wann
der Herr Graf die Gestalt des Creutz- reichs JEsu in seiner Unschuld/ darin- nen setzet, daß er etliche vermeinte War- heiten den angeblichen wieder ihn ausge- sprengten Unwarheiten entgegen zu setzen hoffet: so hat seine Beschreibung von einem Creutzreich JEsu, alle Fehler, die eine un- taugliche Beschreibung nur haben kan. Dann 1) folget es gar nicht, daß eine Re- ligionsverfassung deswegen ein Creutzreich JEsu seye, weil verschiedene Unwarheiten, die man allenfals zeigen könte, dagegen ausgesprenget werden. Jch setze den Fal, (ohne der Warheit etwas zu vergeben) daß jemand eine Unwarheit gegen die Herrn- huter ausgebreitet hätte. Folget dann dar- aus, daß ihre Religion und Sitten unta- delich, ja ein Creutzreich JEsu sind? Die heutige Juden haben sich beschweret, daß ein gewisser gelehrter Mann, ein Buch ge- gen sie geschrieben, welches mit Erdichtun- gen auf ihren Glauben, angefüllet seye. Sie haben Mittel gefunden dieses Buch lange zu unterdrüken. Hätte der Verfas- ser die Warheit (**) ſtehet, die wird nach herrn- ſeiner dacht, und will durch GOttes Gnade da- bei ſo veſte ſtehen, wie der Berg Zion. (**) Jch muß noch eins hierbei erinnern. Wann
der Herr Graf die Geſtalt des Creutz- reichs JEſu in ſeiner Unſchuld/ darin- nen ſetzet, daß er etliche vermeinte War- heiten den angeblichen wieder ihn ausge- ſprengten Unwarheiten entgegen zu ſetzen hoffet: ſo hat ſeine Beſchreibung von einem Creutzreich JEſu, alle Fehler, die eine un- taugliche Beſchreibung nur haben kan. Dann 1) folget es gar nicht, daß eine Re- ligionsverfaſſung deswegen ein Creutzreich JEſu ſeye, weil verſchiedene Unwarheiten, die man allenfals zeigen koͤnte, dagegen ausgeſprenget werden. Jch ſetze den Fal, (ohne der Warheit etwas zu vergeben) daß jemand eine Unwarheit gegen die Herrn- huter ausgebreitet haͤtte. Folget dann dar- aus, daß ihre Religion und Sitten unta- delich, ja ein Creutzreich JEſu ſind? Die heutige Juden haben ſich beſchweret, daß ein gewiſſer gelehrter Mann, ein Buch ge- gen ſie geſchrieben, welches mit Erdichtun- gen auf ihren Glauben, angefuͤllet ſeye. Sie haben Mittel gefunden dieſes Buch lange zu unterdruͤken. Haͤtte der Verfaſ- ſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0029" n="29"/> die Warheit <note xml:id="seg2pn_7_1" next="#seg2pn_7_2" place="foot" n="(**)">Jch muß noch eins hierbei erinnern. Wann<lb/> der Herr Graf <hi rendition="#fr">die Geſtalt des Creutz-<lb/> reichs JEſu in ſeiner Unſchuld/</hi> darin-<lb/> nen ſetzet, daß er <hi rendition="#fr">etliche</hi> vermeinte <hi rendition="#fr">War-<lb/> heiten den</hi> angeblichen wieder ihn ausge-<lb/> ſprengten <hi rendition="#fr">Unwarheiten entgegen zu ſetzen</hi><lb/> hoffet: ſo hat ſeine Beſchreibung von einem<lb/> Creutzreich JEſu, alle Fehler, die eine un-<lb/> taugliche Beſchreibung nur haben kan.<lb/> Dann 1) folget es gar nicht, daß eine Re-<lb/> ligionsverfaſſung deswegen ein Creutzreich<lb/> JEſu ſeye, weil verſchiedene Unwarheiten,<lb/> die man allenfals zeigen koͤnte, dagegen<lb/> ausgeſprenget werden. Jch ſetze den Fal,<lb/> (ohne der Warheit etwas zu vergeben)<lb/> daß jemand eine Unwarheit gegen die Herrn-<lb/> huter ausgebreitet haͤtte. Folget dann dar-<lb/> aus, daß ihre Religion und Sitten unta-<lb/> delich, ja ein Creutzreich JEſu ſind? Die<lb/> heutige Juden haben ſich beſchweret, daß<lb/> ein gewiſſer gelehrter Mann, ein Buch ge-<lb/> gen ſie geſchrieben, welches mit Erdichtun-<lb/> gen auf ihren Glauben, angefuͤllet ſeye.<lb/> Sie haben Mittel gefunden dieſes Buch<lb/> lange zu unterdruͤken. Haͤtte der Verfaſ-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſer</fw></note> ſtehet, die wird nach herrn-<lb/> hutiſchem eigenen Geſtaͤndnis das Creutzreich in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeiner</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_6_4" prev="#seg2pn_6_3" place="foot" n="(*)">dacht, und will durch GOttes Gnade da-<lb/> bei ſo veſte ſtehen, wie der Berg Zion.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0029]
die Warheit (**) ſtehet, die wird nach herrn-
hutiſchem eigenen Geſtaͤndnis das Creutzreich in
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(**) Jch muß noch eins hierbei erinnern. Wann
der Herr Graf die Geſtalt des Creutz-
reichs JEſu in ſeiner Unſchuld/ darin-
nen ſetzet, daß er etliche vermeinte War-
heiten den angeblichen wieder ihn ausge-
ſprengten Unwarheiten entgegen zu ſetzen
hoffet: ſo hat ſeine Beſchreibung von einem
Creutzreich JEſu, alle Fehler, die eine un-
taugliche Beſchreibung nur haben kan.
Dann 1) folget es gar nicht, daß eine Re-
ligionsverfaſſung deswegen ein Creutzreich
JEſu ſeye, weil verſchiedene Unwarheiten,
die man allenfals zeigen koͤnte, dagegen
ausgeſprenget werden. Jch ſetze den Fal,
(ohne der Warheit etwas zu vergeben)
daß jemand eine Unwarheit gegen die Herrn-
huter ausgebreitet haͤtte. Folget dann dar-
aus, daß ihre Religion und Sitten unta-
delich, ja ein Creutzreich JEſu ſind? Die
heutige Juden haben ſich beſchweret, daß
ein gewiſſer gelehrter Mann, ein Buch ge-
gen ſie geſchrieben, welches mit Erdichtun-
gen auf ihren Glauben, angefuͤllet ſeye.
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/29>, abgerufen am 16.02.2025. |