Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.Weshalben ich nur die eigene und unläug-
bare Schriften des Verfassers zum Grund der nöthigen Wiederlegung, genommen ha- be, um das Aergernis und die Verführung abzulehnen, welche so leichtfertig, durch dergleichen schädliche Misgeburten, verur- sachet worden. Also gehet mich seine Kla- ge gar nicht an, die er über erdichtete Hi- storietten, bekant gemachte Briefe, falsche Nachreden, oder sonsten den Grund der Lehre und Kirchenverfassung nicht betreffen- de Stücke, so barmhertzig geführet hat. Hin- gegen, wenn der Herr Graf mit allen sei- nen Helfershelfern hier etwas anfangen will, so muß er entweder seine eigene Schriften läugnen, (das unmöglich ist) oder die Grün- de wiederlegen, die man gegen ihn gebrau- chet, welches er noch mit keinem Wort ge- than hat, noch zu thun vermögend ist. Sonst läuft sein elendes Geschwätz auf Luft- streiche hinaus, dadurch obrigkeitliche Personen nur geäffet werden. Dahin rech- ne ich die Beschwerde, welche sein Gesinde bei des Königs in Preussen Majestät gegen mich eingegeben, und durch öffentlichen Druk bekant gemacht hat, (Beylage 67. s. 209.) Man verlanget Untersuchungen/ und gibt für, sein Gegentheil scheue diesel- bige, wie den Brand. Eben als ob das keine Untersuchungen wären, wann recht- schaffene Gottesgelehrten, die ausgestreute Herrn- Weshalben ich nur die eigene und unlaͤug-
bare Schriften des Verfaſſers zum Grund der noͤthigen Wiederlegung, genommen ha- be, um das Aergernis und die Verfuͤhrung abzulehnen, welche ſo leichtfertig, durch dergleichen ſchaͤdliche Misgeburten, verur- ſachet worden. Alſo gehet mich ſeine Kla- ge gar nicht an, die er uͤber erdichtete Hi- ſtorietten, bekant gemachte Briefe, falſche Nachreden, oder ſonſten den Grund der Lehre und Kirchenverfaſſung nicht betreffen- de Stuͤcke, ſo barmhertzig gefuͤhret hat. Hin- gegen, wenn der Herr Graf mit allen ſei- nen Helfershelfern hier etwas anfangen will, ſo muß er entweder ſeine eigene Schriften laͤugnen, (das unmoͤglich iſt) oder die Gruͤn- de wiederlegen, die man gegen ihn gebrau- chet, welches er noch mit keinem Wort ge- than hat, noch zu thun vermoͤgend iſt. Sonſt laͤuft ſein elendes Geſchwaͤtz auf Luft- ſtreiche hinaus, dadurch obrigkeitliche Perſonen nur geaͤffet werden. Dahin rech- ne ich die Beſchwerde, welche ſein Geſinde bei des Koͤnigs in Preuſſen Majeſtaͤt gegen mich eingegeben, und durch oͤffentlichen Druk bekant gemacht hat, (Beylage 67. ſ. 209.) Man verlanget Unterſuchungen/ und gibt fuͤr, ſein Gegentheil ſcheue dieſel- bige, wie den Brand. Eben als ob das keine Unterſuchungen waͤren, wann recht- ſchaffene Gottesgelehrten, die ausgeſtreute Herrn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0027" n="27"/> <note next="#seg2pn_6_3" xml:id="seg2pn_6_2" prev="#seg2pn_6_1" place="foot" n="(*)">Weshalben ich nur die eigene und unlaͤug-<lb/> bare Schriften des Verfaſſers zum Grund<lb/> der noͤthigen Wiederlegung, genommen ha-<lb/> be, um das Aergernis und die Verfuͤhrung<lb/> abzulehnen, welche ſo leichtfertig, durch<lb/> dergleichen ſchaͤdliche Misgeburten, verur-<lb/> ſachet worden. Alſo gehet mich ſeine Kla-<lb/> ge gar nicht an, die er uͤber erdichtete Hi-<lb/> ſtorietten, bekant gemachte Briefe, falſche<lb/> Nachreden, oder ſonſten den Grund der<lb/> Lehre und Kirchenverfaſſung nicht betreffen-<lb/> de Stuͤcke, ſo barmhertzig gefuͤhret hat. Hin-<lb/> gegen, wenn der Herr Graf mit allen ſei-<lb/> nen Helfershelfern hier etwas anfangen will,<lb/> ſo muß er entweder ſeine eigene Schriften<lb/> laͤugnen, (das unmoͤglich iſt) oder die Gruͤn-<lb/> de wiederlegen, die man gegen ihn gebrau-<lb/> chet, welches er noch mit keinem Wort ge-<lb/> than hat, noch zu thun vermoͤgend iſt.<lb/> Sonſt laͤuft ſein elendes Geſchwaͤtz auf Luft-<lb/> ſtreiche hinaus, dadurch <hi rendition="#fr">obrigkeitliche<lb/> Perſonen</hi> nur geaͤffet werden. Dahin rech-<lb/> ne ich die Beſchwerde, welche ſein Geſinde<lb/> bei des Koͤnigs in Preuſſen Majeſtaͤt gegen<lb/> mich eingegeben, und durch oͤffentlichen<lb/> Druk bekant gemacht hat, (Beylage 67.<lb/> ſ. 209.) Man verlanget <hi rendition="#fr">Unterſuchungen/</hi><lb/> und gibt fuͤr, ſein Gegentheil ſcheue dieſel-<lb/> bige, wie den Brand. Eben als ob das<lb/> keine Unterſuchungen waͤren, wann recht-<lb/> ſchaffene Gottesgelehrten, die ausgeſtreute<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Herrn-</fw></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0027]
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(*) Weshalben ich nur die eigene und unlaͤug-
bare Schriften des Verfaſſers zum Grund
der noͤthigen Wiederlegung, genommen ha-
be, um das Aergernis und die Verfuͤhrung
abzulehnen, welche ſo leichtfertig, durch
dergleichen ſchaͤdliche Misgeburten, verur-
ſachet worden. Alſo gehet mich ſeine Kla-
ge gar nicht an, die er uͤber erdichtete Hi-
ſtorietten, bekant gemachte Briefe, falſche
Nachreden, oder ſonſten den Grund der
Lehre und Kirchenverfaſſung nicht betreffen-
de Stuͤcke, ſo barmhertzig gefuͤhret hat. Hin-
gegen, wenn der Herr Graf mit allen ſei-
nen Helfershelfern hier etwas anfangen will,
ſo muß er entweder ſeine eigene Schriften
laͤugnen, (das unmoͤglich iſt) oder die Gruͤn-
de wiederlegen, die man gegen ihn gebrau-
chet, welches er noch mit keinem Wort ge-
than hat, noch zu thun vermoͤgend iſt.
Sonſt laͤuft ſein elendes Geſchwaͤtz auf Luft-
ſtreiche hinaus, dadurch obrigkeitliche
Perſonen nur geaͤffet werden. Dahin rech-
ne ich die Beſchwerde, welche ſein Geſinde
bei des Koͤnigs in Preuſſen Majeſtaͤt gegen
mich eingegeben, und durch oͤffentlichen
Druk bekant gemacht hat, (Beylage 67.
ſ. 209.) Man verlanget Unterſuchungen/
und gibt fuͤr, ſein Gegentheil ſcheue dieſel-
bige, wie den Brand. Eben als ob das
keine Unterſuchungen waͤren, wann recht-
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