Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

beschlieset. Das übrige sind Beilagen von aller-
lei Sorten. Und damit ist die wahre Gestalt
des Creutzreichs Christi in seiner Unschuld

völlig getroffen.

Jn gedachtem Kern des Buchs, zehlet er den
obrigkeitlichen Personen allerhand sogenante
Warheiten, unter gewissen Abtheilungen dar,
welche sagen sollen, was seine Lehre und sein
Thun bis daher gewesen seye. Nach der Lehre
will er mit Gewalt ein Lutheraner heissen, und
die Augspurgische Conseßion hat seit kurtzem ihr
Leben und Weben ihm alleine, oder neben ihm
noch sehr wenigen andern Stützen, zu danken.
Sein Thun und Lassen aber ist eine Reihe von
lauter Verdiensten gegen die Lutherische Kirche.
Seine Anstalten sind so regelmäßig und unschul-
dig, daß sie der Momus nicht tadeln kan. Mit-
hin thun seine Gegner nichts anders, als daß sie
sich mit allerhand Fabeln tragen, die vorsetzlich
gegen ihn erdichtet sind. Und daraus wird bald
eine Störung des öffentlichen Reichsfriedens
(Zuschrift s. 5.) entstehen. Das alles hat der
Herr Graf schon so oft gesaget, so oft man das
Gegentheil in seinen Schriften und Werken ge-
funden hat. Doch weil er hoffet, es werde end-
lich geglaubet werden, wann er es fein oft und
endlich auch gar mit Beistimmung seiner gantzen
Kirche, in Form einer Apologie gesaget hätte;
auch weil das Bekentnis der Lutherischen Kirche
ihm wenigstens darzu brauchbar scheinet, daß
er sich aus einem Labyrinth dadurch herauszie-

hen

beſchlieſet. Das uͤbrige ſind Beilagen von aller-
lei Sorten. Und damit iſt die wahre Geſtalt
des Creutzreichs Chriſti in ſeiner Unſchuld

voͤllig getroffen.

Jn gedachtem Kern des Buchs, zehlet er den
obrigkeitlichen Perſonen allerhand ſogenante
Warheiten, unter gewiſſen Abtheilungen dar,
welche ſagen ſollen, was ſeine Lehre und ſein
Thun bis daher geweſen ſeye. Nach der Lehre
will er mit Gewalt ein Lutheraner heiſſen, und
die Augſpurgiſche Conſeßion hat ſeit kurtzem ihr
Leben und Weben ihm alleine, oder neben ihm
noch ſehr wenigen andern Stuͤtzen, zu danken.
Sein Thun und Laſſen aber iſt eine Reihe von
lauter Verdienſten gegen die Lutheriſche Kirche.
Seine Anſtalten ſind ſo regelmaͤßig und unſchul-
dig, daß ſie der Momus nicht tadeln kan. Mit-
hin thun ſeine Gegner nichts anders, als daß ſie
ſich mit allerhand Fabeln tragen, die vorſetzlich
gegen ihn erdichtet ſind. Und daraus wird bald
eine Stoͤrung des oͤffentlichen Reichsfriedens
(Zuſchrift ſ. 5.) entſtehen. Das alles hat der
Herr Graf ſchon ſo oft geſaget, ſo oft man das
Gegentheil in ſeinen Schriften und Werken ge-
funden hat. Doch weil er hoffet, es werde end-
lich geglaubet werden, wann er es fein oft und
endlich auch gar mit Beiſtimmung ſeiner gantzen
Kirche, in Form einer Apologie geſaget haͤtte;
auch weil das Bekentnis der Lutheriſchen Kirche
ihm wenigſtens darzu brauchbar ſcheinet, daß
er ſich aus einem Labyrinth dadurch herauszie-

hen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0018" n="18"/>
be&#x017F;chlie&#x017F;et. Das u&#x0364;brige &#x017F;ind Beilagen von aller-<lb/>
lei Sorten. Und damit i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">wahre Ge&#x017F;talt<lb/>
des Creutzreichs Chri&#x017F;ti in &#x017F;einer Un&#x017F;chuld</hi><lb/>
vo&#x0364;llig getroffen.</p><lb/>
            <p>Jn gedachtem Kern des Buchs, zehlet er den<lb/>
obrigkeitlichen Per&#x017F;onen allerhand &#x017F;ogenante<lb/>
Warheiten, unter gewi&#x017F;&#x017F;en Abtheilungen dar,<lb/>
welche &#x017F;agen &#x017F;ollen, was &#x017F;eine Lehre und &#x017F;ein<lb/>
Thun bis daher gewe&#x017F;en &#x017F;eye. Nach der Lehre<lb/>
will er mit Gewalt ein Lutheraner hei&#x017F;&#x017F;en, und<lb/>
die Aug&#x017F;purgi&#x017F;che Con&#x017F;eßion hat &#x017F;eit kurtzem ihr<lb/>
Leben und Weben ihm alleine, oder neben ihm<lb/>
noch &#x017F;ehr wenigen andern Stu&#x0364;tzen, zu danken.<lb/>
Sein Thun und La&#x017F;&#x017F;en aber i&#x017F;t eine Reihe von<lb/>
lauter Verdien&#x017F;ten gegen die Lutheri&#x017F;che Kirche.<lb/>
Seine An&#x017F;talten &#x017F;ind &#x017F;o regelma&#x0364;ßig und un&#x017F;chul-<lb/>
dig, daß &#x017F;ie der Momus nicht tadeln kan. Mit-<lb/>
hin thun &#x017F;eine Gegner nichts anders, als daß &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich mit allerhand Fabeln tragen, die vor&#x017F;etzlich<lb/>
gegen ihn erdichtet &#x017F;ind. Und daraus wird bald<lb/>
eine Sto&#x0364;rung des o&#x0364;ffentlichen Reichsfriedens<lb/>
(<hi rendition="#fr">Zu&#x017F;chrift &#x017F;.</hi> 5.) ent&#x017F;tehen. Das alles hat der<lb/>
Herr Graf &#x017F;chon &#x017F;o oft ge&#x017F;aget, &#x017F;o oft man das<lb/>
Gegentheil in &#x017F;einen Schriften und Werken ge-<lb/>
funden hat. Doch weil er hoffet, es werde end-<lb/>
lich geglaubet werden, wann er es fein oft und<lb/>
endlich auch gar mit Bei&#x017F;timmung &#x017F;einer gantzen<lb/>
Kirche, in Form einer Apologie ge&#x017F;aget ha&#x0364;tte;<lb/>
auch weil das Bekentnis der Lutheri&#x017F;chen Kirche<lb/>
ihm wenig&#x017F;tens darzu brauchbar &#x017F;cheinet, daß<lb/>
er &#x017F;ich aus einem Labyrinth dadurch herauszie-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0018] beſchlieſet. Das uͤbrige ſind Beilagen von aller- lei Sorten. Und damit iſt die wahre Geſtalt des Creutzreichs Chriſti in ſeiner Unſchuld voͤllig getroffen. Jn gedachtem Kern des Buchs, zehlet er den obrigkeitlichen Perſonen allerhand ſogenante Warheiten, unter gewiſſen Abtheilungen dar, welche ſagen ſollen, was ſeine Lehre und ſein Thun bis daher geweſen ſeye. Nach der Lehre will er mit Gewalt ein Lutheraner heiſſen, und die Augſpurgiſche Conſeßion hat ſeit kurtzem ihr Leben und Weben ihm alleine, oder neben ihm noch ſehr wenigen andern Stuͤtzen, zu danken. Sein Thun und Laſſen aber iſt eine Reihe von lauter Verdienſten gegen die Lutheriſche Kirche. Seine Anſtalten ſind ſo regelmaͤßig und unſchul- dig, daß ſie der Momus nicht tadeln kan. Mit- hin thun ſeine Gegner nichts anders, als daß ſie ſich mit allerhand Fabeln tragen, die vorſetzlich gegen ihn erdichtet ſind. Und daraus wird bald eine Stoͤrung des oͤffentlichen Reichsfriedens (Zuſchrift ſ. 5.) entſtehen. Das alles hat der Herr Graf ſchon ſo oft geſaget, ſo oft man das Gegentheil in ſeinen Schriften und Werken ge- funden hat. Doch weil er hoffet, es werde end- lich geglaubet werden, wann er es fein oft und endlich auch gar mit Beiſtimmung ſeiner gantzen Kirche, in Form einer Apologie geſaget haͤtte; auch weil das Bekentnis der Lutheriſchen Kirche ihm wenigſtens darzu brauchbar ſcheinet, daß er ſich aus einem Labyrinth dadurch herauszie- hen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/18
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/18>, abgerufen am 24.11.2024.