Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

obrigkeitlichen Personen, da er kaum diese
Schalkheit verübet hat, dennoch in einem ge-

druk-
nen Enkel nennen, wann wahr ist, daß
die erste Person der Gottheit kein directer
Vater seyn kan, sondern ein Großvater
heisen muß. Was das bedeute: er hat
uns gemacht/
das erkläret er im folgen-
den; nemlich es habe 1) der Heiland die
Menschen geschaffen. Dann wenn er sei-
nen Vortrag vom Vateramte des Soh-
nes
erklären, und die Ursache entdeken will,
warum der Heiland unser Vater heise, so
spricht er in dieser Predig s. 2. Das/ wo-
von ich itzt rede und was eigentlich mit
dem heutigen Lammestext und der An-
rede darinnen/
(die Anrede heiset: Ach
Vater!
s. 1.) gemeint ist/ das ist in dem
Versgen das drunter stehet/ deutlich
gemacht. Den Leib/ die Seel/ das Le-
ben/ hat er allein gegeben. Daß der
Heiland alle Dinge geschaffen hat/ ist
gar nicht nöthig zu beweisen. - - - Weil
er uns also gemacht hat/
(s. 3.) weil der
HErr JEsus/ weil die andere Person in
der Gottheit/ den lebendigen Othem in
uns geblasen hat/ so ist er unser Vater/
unser Special-Vater/ unser directer Va-
ter. Dann GOTT der Vater unsers
HErrn JEsu Christi/ ist nicht unser di-

recter

obrigkeitlichen Perſonen, da er kaum dieſe
Schalkheit veruͤbet hat, dennoch in einem ge-

druk-
nen Enkel nennen, wann wahr iſt, daß
die erſte Perſon der Gottheit kein directer
Vater ſeyn kan, ſondern ein Großvater
heiſen muß. Was das bedeute: er hat
uns gemacht/
das erklaͤret er im folgen-
den; nemlich es habe 1) der Heiland die
Menſchen geſchaffen. Dann wenn er ſei-
nen Vortrag vom Vateramte des Soh-
nes
erklaͤren, und die Urſache entdeken will,
warum der Heiland unſer Vater heiſe, ſo
ſpricht er in dieſer Predig ſ. 2. Das/ wo-
von ich itzt rede und was eigentlich mit
dem heutigen Lammestext und der An-
rede darinnen/
(die Anrede heiſet: Ach
Vater!
ſ. 1.) gemeint iſt/ das iſt in dem
Versgen das drunter ſtehet/ deutlich
gemacht. Den Leib/ die Seel/ das Le-
ben/ hat er allein gegeben. Daß der
Heiland alle Dinge geſchaffen hat/ iſt
gar nicht noͤthig zu beweiſen. ‒ ‒ ‒ Weil
er uns alſo gemacht hat/
(ſ. 3.) weil der
HErr JEſus/ weil die andere Perſon in
der Gottheit/ den lebendigen Othem in
uns geblaſen hat/ ſo iſt er unſer Vater/
unſer Special-Vater/ unſer directer Va-
ter. Dann GOTT der Vater unſers
HErrn JEſu Chriſti/ iſt nicht unſer di-

recter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0142" n="142"/>
obrigkeitlichen Per&#x017F;onen, da er kaum die&#x017F;e<lb/>
Schalkheit veru&#x0364;bet hat, dennoch in einem ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">druk-</fw><lb/><note next="#seg2pn_29_4" xml:id="seg2pn_29_3" prev="#seg2pn_29_2" place="foot" n="(*)">nen <hi rendition="#fr">Enkel</hi> nennen, wann wahr i&#x017F;t, daß<lb/>
die er&#x017F;te Per&#x017F;on der Gottheit kein directer<lb/>
Vater &#x017F;eyn kan, &#x017F;ondern ein <hi rendition="#fr">Großvater</hi><lb/>
hei&#x017F;en muß. Was das bedeute: er <hi rendition="#fr">hat<lb/>
uns gemacht/</hi> das erkla&#x0364;ret er im folgen-<lb/>
den; nemlich es habe 1) der Heiland die<lb/>
Men&#x017F;chen ge&#x017F;chaffen. Dann wenn er &#x017F;ei-<lb/>
nen Vortrag vom <hi rendition="#fr">Vateramte des Soh-<lb/>
nes</hi> erkla&#x0364;ren, und die Ur&#x017F;ache entdeken will,<lb/>
warum der Heiland un&#x017F;er Vater hei&#x017F;e, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;pricht er in die&#x017F;er Predig &#x017F;. 2. <hi rendition="#fr">Das/ wo-<lb/>
von ich itzt rede und was eigentlich mit<lb/>
dem heutigen Lammestext und der An-<lb/>
rede darinnen/</hi> (die Anrede hei&#x017F;et: <hi rendition="#fr">Ach<lb/>
Vater!</hi> &#x017F;. 1.) <hi rendition="#fr">gemeint i&#x017F;t/ das i&#x017F;t in dem<lb/>
Versgen das drunter &#x017F;tehet/ deutlich<lb/>
gemacht. Den Leib/ die Seel/ das Le-<lb/>
ben/ hat er allein gegeben. Daß der<lb/>
Heiland alle Dinge ge&#x017F;chaffen hat/ i&#x017F;t<lb/>
gar nicht no&#x0364;thig zu bewei&#x017F;en. &#x2012; &#x2012; &#x2012; Weil<lb/>
er uns al&#x017F;o gemacht hat/</hi> (&#x017F;. 3.) <hi rendition="#fr">weil der<lb/>
HErr JE&#x017F;us/ weil die andere Per&#x017F;on in<lb/>
der Gottheit/ den lebendigen Othem in<lb/>
uns gebla&#x017F;en hat/ &#x017F;o i&#x017F;t er un&#x017F;er Vater/<lb/>
un&#x017F;er Special-Vater/ un&#x017F;er directer Va-<lb/>
ter. Dann GOTT der Vater un&#x017F;ers<lb/>
HErrn JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ i&#x017F;t nicht un&#x017F;er di-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">recter</hi></fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0142] obrigkeitlichen Perſonen, da er kaum dieſe Schalkheit veruͤbet hat, dennoch in einem ge- druk- (*) (*) nen Enkel nennen, wann wahr iſt, daß die erſte Perſon der Gottheit kein directer Vater ſeyn kan, ſondern ein Großvater heiſen muß. Was das bedeute: er hat uns gemacht/ das erklaͤret er im folgen- den; nemlich es habe 1) der Heiland die Menſchen geſchaffen. Dann wenn er ſei- nen Vortrag vom Vateramte des Soh- nes erklaͤren, und die Urſache entdeken will, warum der Heiland unſer Vater heiſe, ſo ſpricht er in dieſer Predig ſ. 2. Das/ wo- von ich itzt rede und was eigentlich mit dem heutigen Lammestext und der An- rede darinnen/ (die Anrede heiſet: Ach Vater! ſ. 1.) gemeint iſt/ das iſt in dem Versgen das drunter ſtehet/ deutlich gemacht. Den Leib/ die Seel/ das Le- ben/ hat er allein gegeben. Daß der Heiland alle Dinge geſchaffen hat/ iſt gar nicht noͤthig zu beweiſen. ‒ ‒ ‒ Weil er uns alſo gemacht hat/ (ſ. 3.) weil der HErr JEſus/ weil die andere Perſon in der Gottheit/ den lebendigen Othem in uns geblaſen hat/ ſo iſt er unſer Vater/ unſer Special-Vater/ unſer directer Va- ter. Dann GOTT der Vater unſers HErrn JEſu Chriſti/ iſt nicht unſer di- recter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/142
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/142>, abgerufen am 25.11.2024.