Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.chen Methode, abermal eine besondere Methode sein von Alters her in der Christenheit sehr ver-
schieden. Und einige verstehen gar durch dieses Wort, den Sohn GOttes, als das selbständige Wort des Vaters. 2) Ge- setzt demnach, es werde das Evangelium verstanden. Sagt dann nun deswegen Pau- lus, man müsse das Evangelium bei der Bekehrung eines Sünders zuerst/ und mit Ausschliesung des Gesetzes, brauchen? das ist ja des Grafen vorgefaste schädliche Meinung, die er in dem Text Pauli nicht findet, sondern gegen das offenbare Zeug- nis GOttes hineinschieben will. Was er von Petro, Philippo und allen A- posteln saget, das ist schon oben falsch be- funden worden. (§. 17. 36.) chen Methode, abermal eine beſondere Methode ſein von Alters her in der Chriſtenheit ſehr ver-
ſchieden. Und einige verſtehen gar durch dieſes Wort, den Sohn GOttes, als das ſelbſtaͤndige Wort des Vaters. 2) Ge- ſetzt demnach, es werde das Evangelium verſtanden. Sagt dann nun deswegen Pau- lus, man muͤſſe das Evangelium bei der Bekehrung eines Suͤnders zuerſt/ und mit Ausſchlieſung des Geſetzes, brauchen? das iſt ja des Grafen vorgefaſte ſchaͤdliche Meinung, die er in dem Text Pauli nicht findet, ſondern gegen das offenbare Zeug- nis GOttes hineinſchieben will. Was er von Petro, Philippo und allen A- poſteln ſaget, das iſt ſchon oben falſch be- funden worden. (§. 17. 36.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0124" n="124"/> chen Methode, abermal eine beſondere Methode<lb/> zur Bekehrung, in ſeinen Augen iſt. Demnach<lb/> iſt es falſch und betrieglich, wann er unter dem<lb/> Titel einer <hi rendition="#fr">Warheit</hi> dieſes ſetzet: er wolle bei al-<lb/> ler dieſer Schwaͤrmerei <hi rendition="#fr">dennoch ein unbeſchol-<lb/> tener Augſpurgiſcher Confeßionsverwandter<lb/> ſeyn und bletben/ ſo lange er lebe/</hi> und dabei<lb/> noch Trotz bietet: <hi rendition="#fr">Jſt das nun rund genug<lb/> geſprochen? Jch bekenne ja meine Sache!</hi><lb/> (ſ. 26. *) damit beweiſet er nun wieder, wie er<lb/> ſymboliſire (§. 4. *) und wieviel man ihm glauben<lb/> muͤſſe, (§. 18.) inſonderheit wann er dabeiſchrei-<lb/> bet, daß er Warheiten rede. Vergleiche damit,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſein</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_25_3" prev="#seg2pn_25_2" place="foot" n="(**)">von Alters her in der Chriſtenheit ſehr ver-<lb/> ſchieden. Und einige verſtehen gar durch<lb/> dieſes Wort, den Sohn GOttes, als das<lb/> ſelbſtaͤndige Wort des Vaters. 2) Ge-<lb/> ſetzt demnach, es werde das Evangelium<lb/> verſtanden. Sagt dann nun deswegen Pau-<lb/> lus, man muͤſſe das Evangelium bei der<lb/><hi rendition="#fr">Bekehrung eines Suͤnders zuerſt/</hi> und<lb/> mit Ausſchlieſung des Geſetzes, brauchen?<lb/> das iſt ja des Grafen vorgefaſte ſchaͤdliche<lb/> Meinung, die er in dem Text Pauli nicht<lb/> findet, ſondern gegen das offenbare Zeug-<lb/> nis GOttes hineinſchieben will.<lb/> Was er von Petro, Philippo und allen A-<lb/> poſteln ſaget, das iſt ſchon oben falſch be-<lb/> funden worden. (§. 17. 36.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0124]
chen Methode, abermal eine beſondere Methode
zur Bekehrung, in ſeinen Augen iſt. Demnach
iſt es falſch und betrieglich, wann er unter dem
Titel einer Warheit dieſes ſetzet: er wolle bei al-
ler dieſer Schwaͤrmerei dennoch ein unbeſchol-
tener Augſpurgiſcher Confeßionsverwandter
ſeyn und bletben/ ſo lange er lebe/ und dabei
noch Trotz bietet: Jſt das nun rund genug
geſprochen? Jch bekenne ja meine Sache!
(ſ. 26. *) damit beweiſet er nun wieder, wie er
ſymboliſire (§. 4. *) und wieviel man ihm glauben
muͤſſe, (§. 18.) inſonderheit wann er dabeiſchrei-
bet, daß er Warheiten rede. Vergleiche damit,
ſein
(**)
(**) von Alters her in der Chriſtenheit ſehr ver-
ſchieden. Und einige verſtehen gar durch
dieſes Wort, den Sohn GOttes, als das
ſelbſtaͤndige Wort des Vaters. 2) Ge-
ſetzt demnach, es werde das Evangelium
verſtanden. Sagt dann nun deswegen Pau-
lus, man muͤſſe das Evangelium bei der
Bekehrung eines Suͤnders zuerſt/ und
mit Ausſchlieſung des Geſetzes, brauchen?
das iſt ja des Grafen vorgefaſte ſchaͤdliche
Meinung, die er in dem Text Pauli nicht
findet, ſondern gegen das offenbare Zeug-
nis GOttes hineinſchieben will.
Was er von Petro, Philippo und allen A-
poſteln ſaget, das iſt ſchon oben falſch be-
funden worden. (§. 17. 36.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |