Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.sten Stük der Busse, eine eigene, und besonde- der dig des göttlichen Zorns gegen die Sün- den/ als selbst das Leiden und der Tod JEsu Christi des Sohnes GOttes? Jedoch insoferne dieses alles den Zorn GOttes anzeiget/ und den Menschen schreket/ so ist es noch nicht ein eigent- lich Evangelium/ oder Predig Christi/ sondern Moses und sein Gesetz gegen die unbusfertige Menschen. Dann das Evangelium und Christus werden uns um der Ursache willen mir nichten ge- schenket/ daß sie uns schreken und ver- dammen/ sondern daß die/ welche er- schroken und kleinmüthig sind/ getrö- stet und aufgerichtet werden. Hieraus siehet man deutlich, daß kein Lu- theraner aus der Paßionspredig eine eige- ne Bekehrungsweise macht, von welcher man die Erkentnis der Sünden durchs Ge- setz, unterscheiden, und diese eine Bekeh- rung durch die Hörner Mosis/ jene aber eine Zerknirschung durch das Evangelium, und ein verkehrtes Spiel, [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen], (§. 37. *) nennen müsse. Sondern sie sagen nur, daß man das gesetzliche in der Marter GOttes zum Behuf der Gesetzlehre, weis- lich, H 5
ſten Stuͤk der Buſſe, eine eigene, und beſonde- der dig des goͤttlichen Zorns gegen die Suͤn- den/ als ſelbſt das Leiden und der Tod JEſu Chriſti des Sohnes GOttes? Jedoch inſoferne dieſes alles den Zorn GOttes anzeiget/ und den Menſchen ſchreket/ ſo iſt es noch nicht ein eigent- lich Evangelium/ oder Predig Chriſti/ ſondern Moſes und ſein Geſetz gegen die unbusfertige Menſchen. Dann das Evangelium und Chriſtus werden uns um der Urſache willen mir nichten ge- ſchenket/ daß ſie uns ſchreken und ver- dammen/ ſondern daß die/ welche er- ſchroken und kleinmuͤthig ſind/ getroͤ- ſtet und aufgerichtet werden. Hieraus ſiehet man deutlich, daß kein Lu- theraner aus der Paßionspredig eine eige- ne Bekehrungsweiſe macht, von welcher man die Erkentnis der Suͤnden durchs Ge- ſetz, unterſcheiden, und dieſe eine Bekeh- rung durch die Hoͤrner Moſis/ jene aber eine Zerknirſchung durch das Evangelium, und ein verkehrtes Spiel, [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen], (§. 37. *) nennen muͤſſe. Sondern ſie ſagen nur, daß man das geſetzliche in der Marter GOttes zum Behuf der Geſetzlehre, weis- lich, H 5
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ſten Stuͤk der Buſſe, eine eigene, und beſonde-
re, Bekehrungsweiſe machet, und ſie abſurd
nennet, ob er gleich nicht laͤugnen kan, daß ſie
der
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(*) dig des goͤttlichen Zorns gegen die Suͤn-
den/ als ſelbſt das Leiden und der Tod
JEſu Chriſti des Sohnes GOttes?
Jedoch inſoferne dieſes alles den Zorn
GOttes anzeiget/ und den Menſchen
ſchreket/ ſo iſt es noch nicht ein eigent-
lich Evangelium/ oder Predig Chriſti/
ſondern Moſes und ſein Geſetz gegen
die unbusfertige Menſchen. Dann das
Evangelium und Chriſtus werden uns
um der Urſache willen mir nichten ge-
ſchenket/ daß ſie uns ſchreken und ver-
dammen/ ſondern daß die/ welche er-
ſchroken und kleinmuͤthig ſind/ getroͤ-
ſtet und aufgerichtet werden.
Hieraus ſiehet man deutlich, daß kein Lu-
theraner aus der Paßionspredig eine eige-
ne Bekehrungsweiſe macht, von welcher
man die Erkentnis der Suͤnden durchs Ge-
ſetz, unterſcheiden, und dieſe eine Bekeh-
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eine Zerknirſchung durch das Evangelium,
und ein verkehrtes Spiel, __,
(§. 37. *) nennen muͤſſe. Sondern ſie ſagen
nur, daß man das geſetzliche in der Marter
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