Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.§. 41. Der in unserer Lutherischen Kirche gäng die (*) So lautet es in der A. C. im XII. Arti-
kel/ s. 12. nach Rechenbergs Ausgabe: Die Busse bestehet eigentlich aus 2. Thei- len. Der eine ist Reue und Leid/ oder die Schrecken/ die im Gewissen verur- sacht werden/ wenn man die Sünden erkant hat. Der andere Theil ist der Glaube/ welcher gezeuget wird aus dem Evangelio/ - - welcher das Gewissen tröstet und von den Schreken befreiet. Wann nun das Evangelium den Glauben würket, als den einen Haupttheil der Bus- se, so muß das Gesetz, und nicht das Ev- angelium, den andern Theil, nemlich Reue und Leid über die Sünden, und zuvor de- ren Erkentnis, würken. Dann der Jn- halt der Schrift ist entweder Gesetz, oder Evangelium, (§. 20.) welches abermal die Apologie der A. C. sehr trefflich lehret s. 66. Das ist der gäng und gäbe Sinn der A. C. bei den Lutheranern. Man vergleiche damit, was in der Apologie der A. C. oft- mals gelehret wird. Nur, daß das Wort Evangelium hier zuweilen in weiterem Ver- stand, §. 41. Der in unſerer Lutheriſchen Kirche gaͤng die (*) So lautet es in der A. C. im XII. Arti-
kel/ ſ. 12. nach Rechenbergs Ausgabe: Die Buſſe beſtehet eigentlich aus 2. Thei- len. Der eine iſt Reue und Leid/ oder die Schrecken/ die im Gewiſſen verur- ſacht werden/ wenn man die Suͤnden erkant hat. Der andere Theil iſt der Glaube/ welcher gezeuget wird aus dem Evangelio/ ‒ ‒ welcher das Gewiſſen troͤſtet und von den Schreken befreiet. Wann nun das Evangelium den Glauben wuͤrket, als den einen Haupttheil der Buſ- ſe, ſo muß das Geſetz, und nicht das Ev- angelium, den andern Theil, nemlich Reue und Leid uͤber die Suͤnden, und zuvor de- ren Erkentnis, wuͤrken. Dann der Jn- halt der Schrift iſt entweder Geſetz, oder Evangelium, (§. 20.) welches abermal die Apologie der A. C. ſehr trefflich lehret ſ. 66. Das iſt der gaͤng und gaͤbe Sinn der A. C. bei den Lutheranern. Man vergleiche damit, was in der Apologie der A. C. oft- mals gelehret wird. Nur, daß das Wort Evangelium hier zuweilen in weiterem Ver- ſtand, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0111" n="111"/> <div n="3"> <head>§. 41.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Der in unſerer Lutheriſchen Kirche gaͤng<lb/> und gaͤbe Sinn der Augſpurgiſchen Conf.</hi> iſt,<lb/> beſonders in dem Glaubensartikel von der Be-<lb/> kehrung, eben <note xml:id="seg2pn_23_1" next="#seg2pn_23_2" place="foot" n="(*)">So lautet es in <hi rendition="#fr">der A. C. im</hi> <hi rendition="#aq">XII.</hi> <hi rendition="#fr">Arti-<lb/> kel/</hi> ſ. 12. nach <hi rendition="#fr">Rechenbergs Ausgabe:<lb/> Die Buſſe beſtehet eigentlich aus 2. Thei-<lb/> len. Der eine iſt Reue und Leid/ oder<lb/> die Schrecken/ die im Gewiſſen verur-<lb/> ſacht werden/ wenn man die Suͤnden<lb/> erkant hat. Der andere Theil iſt der<lb/> Glaube/ welcher gezeuget wird aus dem<lb/> Evangelio/ ‒ ‒ welcher das Gewiſſen<lb/> troͤſtet und von den Schreken befreiet.</hi><lb/> Wann nun das Evangelium den Glauben<lb/> wuͤrket, als den einen Haupttheil der Buſ-<lb/> ſe, ſo muß das Geſetz, und nicht das Ev-<lb/> angelium, den andern Theil, nemlich Reue<lb/> und Leid uͤber die Suͤnden, und zuvor de-<lb/> ren Erkentnis, wuͤrken. Dann der Jn-<lb/> halt der Schrift iſt entweder Geſetz, oder<lb/> Evangelium, (§. 20.) welches abermal die<lb/><hi rendition="#fr">Apologie</hi> der <hi rendition="#fr">A. C.</hi> ſehr trefflich lehret ſ. 66.<lb/> Das iſt der <hi rendition="#fr">gaͤng und gaͤbe</hi> Sinn der<lb/><hi rendition="#fr">A. C.</hi> bei den Lutheranern. Man vergleiche<lb/> damit, was in der <hi rendition="#fr">Apologie der A. C.</hi> oft-<lb/> mals gelehret wird. Nur, daß das Wort<lb/> Evangelium hier zuweilen in weiterem Ver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtand,</fw></note> derſelbe, den wir oben gegen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [111/0111]
§. 41.
Der in unſerer Lutheriſchen Kirche gaͤng
und gaͤbe Sinn der Augſpurgiſchen Conf. iſt,
beſonders in dem Glaubensartikel von der Be-
kehrung, eben (*) derſelbe, den wir oben gegen
die
(*) So lautet es in der A. C. im XII. Arti-
kel/ ſ. 12. nach Rechenbergs Ausgabe:
Die Buſſe beſtehet eigentlich aus 2. Thei-
len. Der eine iſt Reue und Leid/ oder
die Schrecken/ die im Gewiſſen verur-
ſacht werden/ wenn man die Suͤnden
erkant hat. Der andere Theil iſt der
Glaube/ welcher gezeuget wird aus dem
Evangelio/ ‒ ‒ welcher das Gewiſſen
troͤſtet und von den Schreken befreiet.
Wann nun das Evangelium den Glauben
wuͤrket, als den einen Haupttheil der Buſ-
ſe, ſo muß das Geſetz, und nicht das Ev-
angelium, den andern Theil, nemlich Reue
und Leid uͤber die Suͤnden, und zuvor de-
ren Erkentnis, wuͤrken. Dann der Jn-
halt der Schrift iſt entweder Geſetz, oder
Evangelium, (§. 20.) welches abermal die
Apologie der A. C. ſehr trefflich lehret ſ. 66.
Das iſt der gaͤng und gaͤbe Sinn der
A. C. bei den Lutheranern. Man vergleiche
damit, was in der Apologie der A. C. oft-
mals gelehret wird. Nur, daß das Wort
Evangelium hier zuweilen in weiterem Ver-
ſtand,
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