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Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

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Theil I. Cap. I. Satz 6.
" zeit, von allem dem, was ihm seine seele
" gesagt hat, ein
jota abdingen zu lassen.

" Er glaübt, daß jede Hand
" Ein nagel durchgerannt;
" Er glaübet das durchspiessen
" Von JEsu heilgen Füssen;
" Er glaübt auch eine Wunde,
" Die in der seite stunde.

" Und weil er das Vergnügen hat, mit viel
" tausenden in einer seele zu stehen, die die-
" sen heiligen Wunden allein, die völlige
" vergütung und treuliche behütung, des
" unter den Christianern leider! fast ver-
" gessenen Ehe-sacraments der menschli-
" chen Creatur mit ihrem Schöpfer und
" Heilande zuschreiben: so ist der
usus
" und die application seiner reden, wovon
" der leser immer wenig zu sehen kriegt,
" den aber der gegenwärtige Zuhörer aus
" des Redners augen lesen kan, ie und all-
" wege der:

" Tröst dich GOtt mit dem Kirchlein,
" In der letzten zeit,
" vor der herrlichkeit,
" über all' dein leid.
§ 24.

Die heilige Schrift ist GOttes Buch: ihr
ganzer Inhalt ist heilig, heilsam und genug-
sam. Nichts ist daran vergeblich und un-
fruchtbar. Nicht ein jeder muß alles begreif-

fen:

Theil I. Cap. I. Satz 6.
zeit, von allem dem, was ihm ſeine ſeele
” geſagt hat, ein
jota abdingen zu laſſen.

Er glauͤbt, daß jede Hand
Ein nagel durchgerannt;
Er glauͤbet das durchſpieſſen
Von JEſu heilgen Fuͤſſen;
Er glauͤbt auch eine Wunde,
Die in der ſeite ſtunde.

Und weil er das Vergnuͤgen hat, mit viel
” tauſenden in einer ſeele zu ſtehen, die die-
” ſen heiligen Wunden allein, die voͤllige
” verguͤtung und treuliche behuͤtung, des
” unter den Chriſtianern leider! faſt ver-
” geſſenen Ehe-ſacraments der menſchli-
” chen Creatur mit ihrem Schoͤpfer und
” Heilande zuſchreiben: ſo iſt der
uſus
und die application ſeiner reden, wovon
” der leſer immer wenig zu ſehen kriegt,
” den aber der gegenwaͤrtige Zuhoͤrer aus
” des Redners augen leſen kan, ie und all-
” wege der:

Troͤſt dich GOtt mit dem Kirchlein,
” In der letzten zeit,
” vor der herrlichkeit,
” uͤber all’ dein leid.
§ 24.

Die heilige Schrift iſt GOttes Buch: ihr
ganzer Inhalt iſt heilig, heilſam und genug-
ſam. Nichts iſt daran vergeblich und un-
fruchtbar. Nicht ein jeder muß alles begreif-

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[20/0040] Theil I. Cap. I. Satz 6. ” zeit, von allem dem, was ihm ſeine ſeele ” geſagt hat, ein jota abdingen zu laſſen. ” Er glauͤbt, daß jede Hand ” Ein nagel durchgerannt; ” Er glauͤbet das durchſpieſſen ” Von JEſu heilgen Fuͤſſen; ” Er glauͤbt auch eine Wunde, ” Die in der ſeite ſtunde. ” Und weil er das Vergnuͤgen hat, mit viel ” tauſenden in einer ſeele zu ſtehen, die die- ” ſen heiligen Wunden allein, die voͤllige ” verguͤtung und treuliche behuͤtung, des ” unter den Chriſtianern leider! faſt ver- ” geſſenen Ehe-ſacraments der menſchli- ” chen Creatur mit ihrem Schoͤpfer und ” Heilande zuſchreiben: ſo iſt der uſus ” und die application ſeiner reden, wovon ” der leſer immer wenig zu ſehen kriegt, ” den aber der gegenwaͤrtige Zuhoͤrer aus ” des Redners augen leſen kan, ie und all- ” wege der: ” Troͤſt dich GOtt mit dem Kirchlein, ” In der letzten zeit, ” vor der herrlichkeit, ” uͤber all’ dein leid. § 24. Die heilige Schrift iſt GOttes Buch: ihr ganzer Inhalt iſt heilig, heilſam und genug- ſam. Nichts iſt daran vergeblich und un- fruchtbar. Nicht ein jeder muß alles begreif- fen:

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Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/40>, abgerufen am 20.11.2024.