Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Theil I. Cap. III. Satz 33. Joh. 16, 13. der hat von den neumährischenBrüdern wenig Beyfall: und wer sie um der Grösse willen begehrt, dem werden sie billig versagt. Hat aber der Gemeinstiffter bey dem, was Er thut, sich auch so gesperret, wie Mose und Jeremia? Hat er gesagt, HErr verschone mich doch, und nimm wen du wilt? Ha- ben andere ihn, und nicht vielmehr, nach sei- ner eigenen Bekenntniß, er sich selbs zu dem verordnet, was er schaffet? § 213. Nachdenklich ist, was der Ordinarius in § 214. Das tausendjährige Reich an sich selbs er- derleget:
Theil I. Cap. III. Satz 33. Joh. 16, 13. der hat von den neumaͤhriſchenBruͤdern wenig Beyfall: und wer ſie um der Groͤſſe willen begehrt, dem werden ſie billig verſagt. Hat aber der Gemeinſtiffter bey dem, was Er thut, ſich auch ſo geſperret, wie Moſe und Jeremia? Hat er geſagt, HErr verſchone mich doch, und nimm wen du wilt? Ha- ben andere ihn, und nicht vielmehr, nach ſei- ner eigenen Bekenntniß, er ſich ſelbs zu dem verordnet, was er ſchaffet? § 213. Nachdenklich iſt, was der Ordinarius in § 214. Das tauſendjaͤhrige Reich an ſich ſelbs er- derleget:
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0286" n="266"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Theil</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Cap.</hi><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Satz</hi> 33.</fw><lb/> Joh. 16, 13. der hat von den neumaͤhriſchen<lb/> Bruͤdern wenig Beyfall: und wer ſie um der<lb/><hi rendition="#fr">Groͤſſe</hi> willen begehrt, dem werden ſie billig<lb/> verſagt. Hat aber der Gemeinſtiffter bey dem,<lb/> was Er thut, ſich auch ſo geſperret, wie Moſe<lb/> und Jeremia? Hat er geſagt, <hi rendition="#fr">HErr verſchone<lb/> mich doch, und nimm wen du wilt?</hi> Ha-<lb/> ben andere ihn, und nicht vielmehr, nach ſei-<lb/> ner eigenen Bekenntniß, er ſich ſelbs zu dem<lb/><hi rendition="#fr">verordnet,</hi> was er ſchaffet?</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 213.</head><lb/> <p>Nachdenklich iſt, was der <hi rendition="#aq">Ordinarius</hi> in<lb/> der 30 Homilie uͤber die Wunden-Litaney<lb/> ſagt, <hi rendition="#fr">Er koͤnne das tauſendjaͤhrige Reich<lb/><hi rendition="#b">im gemeinen Vortrag</hi> nicht leiden.</hi> Ein<lb/> einiges mahl habe ich meines Orts <hi rendition="#fr">im gemei-<lb/> nen Vortrag</hi> von den tauſend Jahren Off.<lb/> 20, 2. 4. geredet, als bey denen Offenbarungs-<lb/> Reden die Ordnung des Textes mich darauf<lb/> fuͤhrete: und da gebe man nur Acht, ob eine<lb/> einige Sylbe nach dem irdiſchen rieche. Wer<lb/> aber auch den ſchriftlichen Vortrag nicht lei-<lb/> den wolte, der tadelte Johannem ſelbs, ja auch<lb/> Den, der zu ihm ſagte, <hi rendition="#fr">Schreibe.</hi></p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 214.</head><lb/> <p>Das tauſendjaͤhrige Reich an ſich ſelbs er-<lb/> kennet der <hi rendition="#aq">Ordinarius,</hi> und bey dem Reich<lb/> deutet er auf eine beſondere Zukunft des Hei-<lb/> landes. Dieſe Zukunft wird durch meine<lb/> Erklaͤrung, von der Regierung der Seligen<lb/> und Heiligen mit Chriſto, am kraͤftigſten wi-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">derleget:</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [266/0286]
Theil I. Cap. III. Satz 33.
Joh. 16, 13. der hat von den neumaͤhriſchen
Bruͤdern wenig Beyfall: und wer ſie um der
Groͤſſe willen begehrt, dem werden ſie billig
verſagt. Hat aber der Gemeinſtiffter bey dem,
was Er thut, ſich auch ſo geſperret, wie Moſe
und Jeremia? Hat er geſagt, HErr verſchone
mich doch, und nimm wen du wilt? Ha-
ben andere ihn, und nicht vielmehr, nach ſei-
ner eigenen Bekenntniß, er ſich ſelbs zu dem
verordnet, was er ſchaffet?
§ 213.
Nachdenklich iſt, was der Ordinarius in
der 30 Homilie uͤber die Wunden-Litaney
ſagt, Er koͤnne das tauſendjaͤhrige Reich
im gemeinen Vortrag nicht leiden. Ein
einiges mahl habe ich meines Orts im gemei-
nen Vortrag von den tauſend Jahren Off.
20, 2. 4. geredet, als bey denen Offenbarungs-
Reden die Ordnung des Textes mich darauf
fuͤhrete: und da gebe man nur Acht, ob eine
einige Sylbe nach dem irdiſchen rieche. Wer
aber auch den ſchriftlichen Vortrag nicht lei-
den wolte, der tadelte Johannem ſelbs, ja auch
Den, der zu ihm ſagte, Schreibe.
§ 214.
Das tauſendjaͤhrige Reich an ſich ſelbs er-
kennet der Ordinarius, und bey dem Reich
deutet er auf eine beſondere Zukunft des Hei-
landes. Dieſe Zukunft wird durch meine
Erklaͤrung, von der Regierung der Seligen
und Heiligen mit Chriſto, am kraͤftigſten wi-
derleget:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |