Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Theil I. Cap. III. Satz 30. § 198. Der Engel mit dem ewigen Evangelio hat er
Theil I. Cap. III. Satz 30. § 198. Der Engel mit dem ewigen Evangelio hat er
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Theil I. Cap. III. Satz 30.
§ 198.
Der Engel mit dem ewigen Evangelio hat
eine allgemeine Botſchaft, und ermahnet,
1. daß man GOtt fuͤrchte, und Ihm Herrlich-
keit gebe, wegen der Naͤhe des Gerichts: 2.
daß man den Schoͤpfer anbete. Die neumaͤh-
riſche Bruͤder hingegen 1. machen nunmehr
bey ſich und andern einen Strich durch alle
Furcht GOttes, und unter den Beweg-Urſa-
chen eines heiligen Bezeugens gegen Ihn fuͤh-
ren ſie die lezten Dinge nicht an. 2. Die An-
betung des Schoͤpfers wird geſchmaͤlert, in-
dem ſie das Werk der Schoͤpfung, und die
Ehre der Anbetung wegen ſolchen Werks, dem
Vater nicht ſo wohl als dem Sohn zuſchrei-
ben. Ja ſie vermeiden auch oft die Form der
Ermahnung, wann ſie die Rede anders wen-
den koͤnnen. Was alſo dieſer Engel mit groſ-
ſer Stimme rufft, das ſolten ſie ihnen geſagt
ſeyn laſſen, und gegen den ſeligen Johann
Arnd, von dem ich dieſes Orts weiter nichts
ſage, als daß ſeine Schriften ſonderlich auf
ermeldte zween Puncten gehen, keine ſolche
Widrigkeit hegen. Es iſt gefaͤhrlich, wann
man das Gegentheil thut: und noch gefaͤhrli-
cher, wann man auch anders lehret. Johan-
nes wuͤrde ſeinen Brief, laut deſſen keine
Furcht in der Liebe iſt, der Botſchaft dieſes
Engels, der da ſagt, Fuͤrchtet GOtt, ge-
wißlich nicht entgegen ſetzen; und die Anbetung
des Schoͤpfers in dieſer Botſchaft nicht an-
ders, als wie das Gebet Apg. 4, 24. wobey
er
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