Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Theil I. Cap. I. Satz 14. sagt: Mein HErr und mein GOtt." Inder 30 stehen die üble schon hin und wieder ge- rügte Worte: " Wenn ein natürlicher " Mensch an statt dieses JEsu einen andern " für seinen Schöpfer hält, für den Jeho- " vab unter den Elohim, für den GOtt im " Ungrunde, von dem es heisst: Non erat " ubi non eras; wer irgend einem andern " Manne, als dem Kinde in den zerrissenen " Windeln die fundamenta aller Monar- " chien zuschreibt, und daß alles durch sei- " nen Othem entstanden: so mag er dar- " nach einen GOtt, den er den himmli- " schen Vater heisst, anbeten, oder sonst " einen heiligen Geist, so hab ich mich schon " oft erkläret, daß ein solcher, nach mei- " nem Erkenntniß, von einem Diener des " Jupiters, des Mercurii, des Apollo, " oder sonst eines grossen Helden, dem die " Heiden den Gottestitel gegeben haben, " in nichts differire, als daß er entweder " in concreto etwas Sabäischer, oder in " abstracto und magischer denkt, und das " Büchlein de natura deorum besser goautiren " würde, als die Mythologie. Auch die Zeyster Reden s. 325 bringen den Mercuri- um und Jupiter wieder. § 115. Es ist eben so viel, als ob dieser Prediger curii
Theil I. Cap. I. Satz 14. ſagt: Mein HErr und mein GOtt.” Inder 30 ſtehen die uͤble ſchon hin und wieder ge- ruͤgte Worte: ” Wenn ein natuͤrlicher ” Menſch an ſtatt dieſes JEſu einen andern ” fuͤr ſeinen Schoͤpfer haͤlt, fuͤr den Jeho- ” vab unter den Elohim, fuͤr den GOtt im ” Ungrunde, von dem es heiſſt: Non erat ” ubi non eras; wer irgend einem andern ” Manne, als dem Kinde in den zerriſſenen ” Windeln die fundamenta aller Monar- ” chien zuſchreibt, und daß alles durch ſei- ” nen Othem entſtanden: ſo mag er dar- ” nach einen GOtt, den er den himmli- ” ſchen Vater heiſſt, anbeten, oder ſonſt ” einen heiligen Geiſt, ſo hab ich mich ſchon ” oft erklaͤret, daß ein ſolcher, nach mei- ” nem Erkenntniß, von einem Diener des ” Jupiters, des Mercurii, des Apollo, ” oder ſonſt eines groſſen Helden, dem die ” Heiden den Gottestitel gegeben haben, ” in nichts differire, als daß er entweder ” in concreto etwas Sabaͤiſcher, oder in ” abſtracto und magiſcher denkt, und das ” Buͤchlein de natura deorum beſſer goûtiren ” wuͤrde, als die Mythologie. Auch die Zeyſter Reden ſ. 325 bringen den Mercuri- um und Jupiter wieder. § 115. Es iſt eben ſo viel, als ob dieſer Prediger curii
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Theil I. Cap. I. Satz 14.
ſagt: Mein HErr und mein GOtt.” In
der 30 ſtehen die uͤble ſchon hin und wieder ge-
ruͤgte Worte: ” Wenn ein natuͤrlicher
” Menſch an ſtatt dieſes JEſu einen andern
” fuͤr ſeinen Schoͤpfer haͤlt, fuͤr den Jeho-
” vab unter den Elohim, fuͤr den GOtt im
” Ungrunde, von dem es heiſſt: Non erat
” ubi non eras; wer irgend einem andern
” Manne, als dem Kinde in den zerriſſenen
” Windeln die fundamenta aller Monar-
” chien zuſchreibt, und daß alles durch ſei-
” nen Othem entſtanden: ſo mag er dar-
” nach einen GOtt, den er den himmli-
” ſchen Vater heiſſt, anbeten, oder ſonſt
” einen heiligen Geiſt, ſo hab ich mich ſchon
” oft erklaͤret, daß ein ſolcher, nach mei-
” nem Erkenntniß, von einem Diener des
” Jupiters, des Mercurii, des Apollo,
” oder ſonſt eines groſſen Helden, dem die
” Heiden den Gottestitel gegeben haben,
” in nichts differire, als daß er entweder
” in concreto etwas Sabaͤiſcher, oder in
” abſtracto und magiſcher denkt, und das
” Buͤchlein de natura deorum beſſer goûtiren
” wuͤrde, als die Mythologie. Auch die
Zeyſter Reden ſ. 325 bringen den Mercuri-
um und Jupiter wieder.
§ 115.
Es iſt eben ſo viel, als ob dieſer Prediger
den Apoſtel Paulum beſchuldigte, er habe de-
nen zu Lyſtra an ſtatt ihres Jupiters und Mer-
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