Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Vom Blut und Wunden. mährische Gemeine, und durch die Verringe-rung dessen, was man ausser derselben geneußt, dem alten Menschen das Leben gefristet wird, welches auch zu denen vermeintlich-gebroche- nen Augen heraussiehet. § 80. Wie leicht ist da die Selbsgefälligkeit, die § 81. In der sechsten Homilie von den 32 einze- in F 3
Vom Blut und Wunden. maͤhriſche Gemeine, und durch die Verringe-rung deſſen, was man auſſer derſelben geneußt, dem alten Menſchen das Leben gefriſtet wird, welches auch zu denen vermeintlich-gebroche- nen Augen herausſiehet. § 80. Wie leicht iſt da die Selbsgefaͤlligkeit, die § 81. In der ſechſten Homilie von den 32 einze- in F 3
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Vom Blut und Wunden.
maͤhriſche Gemeine, und durch die Verringe-
rung deſſen, was man auſſer derſelben geneußt,
dem alten Menſchen das Leben gefriſtet wird,
welches auch zu denen vermeintlich-gebroche-
nen Augen herausſiehet.
§ 80.
Wie leicht iſt da die Selbsgefaͤlligkeit, die
Einbildung von ganz beſondern Gnadengaben,
welche das Maaß der meiſten, wo nicht aller
bey dieſem neuen Apoſtel-Amt ſo genannten
alten Apoſtel uͤbertreffen, das Vertrauen und
Trachten viel etwas mehrers auszurichten,
als bisher jemals geſchehen, und der Ruhm
von einer ganz neuen gegen alles Abnehmen
verwahrten Seligkeit entſtanden? Da ward,
nach Lutheri Ausdruck, der Harniſch zu ei-
nem Spiegel gemacht. Daher heiſſt es nun:
der Leidens-Punct, die Blut-Theologie,
iſt mein: Wir ſind die Cruciata, die Creuz-
Gemeine: andere haben eine unblutige
Gnade, wir haben die blutige Gnade.
§ 81.
In der ſechſten Homilie von den 32 einze-
len heiſſet es: der Heiland will, daß Plaͤtz-
gen und Gegenden der Welt ſeyn ſollen,
wo die in der Welt vergeſſene Sprache
geredet wird, (von ſeinem Blut und Tode:)
die Sprache, die auſſer den Gemeinen un-
bekannt, und in den Religionen barba-
riſch zu klingen anfaͤngt u. ſ. w. Und
in
F 3
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