Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.XXXII. Stellen daher solches uf ander Zeit XXXIII. Wie denn in alten Zeiten schon/ die meinig- D
XXXII. Stellen daher ſolches uf ander Zeit XXXIII. Wie denn in alten Zeiten ſchon/ die meinig- D
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XXXII. Stellen daher ſolches uf ander Zeit
zu weiterer Ausfuͤhrung an ſeinen Ohrt/ und lencken
vorietzt wieder um ein/ daß zum Schreiben erſtlich ge-
hoͤren Buchſtaben/ woran es denen Alten/ ſchon vor
der Drucker-Kunſt nicht gemangelt/ Nur iſt die
Frag von Grund und Boden/ worauf zur ſeibigen
Zeit/ und vornehmlich im Anfang/ die Schrifften aus-
gearbeitet worden? Nachdemmahl unſer heutigs
Papier dazumahl nicht bekant geweſen/ und wir der
Papier-Muͤhlen keine Fußſtapffen noch Warzeichen
in alten Schrifften finden. Man hat aber zu erſt uf
Blaͤtter gewiſſer Baͤume geſchrieben/ wie dann biß uf
heutigen Tag/ auch nach erfundenem Papier/ der Na-
me Blaͤtter blieben ſeyn ſol/ Mich aber beduͤncket/ es
komme von der Flaͤche und Breite her/ daß man das
blatte Land/ nennet: die ebene und offene Felder auſſer-
halb der Staͤdte/ und die viereckete metallene Bleche/
Platten/ Kupffer-Platten u. ſ m. genennet werden/
Und in Sachſen/ Blatten heiſſet/ wenn die Staͤrck-
Waͤſche nach unſer Redens-Ahrt gebiegelt wird.
XXXIII. Wie denn in alten Zeiten ſchon/ die
Materien ſo zum ſchreiben zugerichtet und gepappet
wurden/ vermittels eines Hammers/ ſchier uf die heu-
tige Art/ wiederum geſchlagen und geglaͤttet zu wer-
den pflegten/ und ſolcher librorum malleatorum Ulpi-
anus in l. 52. §. 5. ff. de Leg. 3 gedencket. Es wurden
aber die Haͤutlein ſo unter der aͤuſſerſten Schale gewiſ-
ſer Baͤume befindlich/ hier zu genommen/ von wannen
don Buͤchern der Nahme Liber biß uf heutigen Tag
verblieben/ als welches den Paſt/ die Rinde und Scha-
le bedeutet/ an Baͤumen. Und wiewol Corium, ge-
meinig-
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