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Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.

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und andre kostbare Materialien, ja gegen Perlen und
Gold vertauschet/ dessen hernach eine Nothdurfft in
die Mitternächtige Ohrt verführet/ gegen Korn und
anders so dort muß gesucht werden/ vertauscht/ und sol-
cher Gestalt den ersten Pfenning wohl zehenmahl
ümbsetzet?

XVIII. Wenn ferner das einen Kauffmann
machet/ den grössesten Theil seines Vermögens in
den Handel gesteckt zu haben/ wie der Jurist Scaevola
in l. 5. ff. de Muner.
schier erfordern wil/ und deme Cal-
listratus in l. 5. §. 8. ff. de Jur. immun.
beystimmet. So ist
nicht zusehen/ mit was Fug der Buch-Händler wohl
aus der Rolle oder Matricul der Kauffleute zu löschen/
dessen Vermögen nicht allezeit hinreichet/ alle Bücher/
so von denen Gelehrten in allen Facultäten gesucht zu
werden pflegen/ immer parat liegen zu haben/ nach-
dem er vorhin der curieusen Nachfrage zu Steuer/ al-
zu viel hat anschaffen müssen/ daß ihm schier die Lust
vergehet/ an andre Güther/ geschweig Eitelkeiten/ wor-
an sich wohl eher Kauffleute von andern Professionen
vergaffen/ und vertieffen/ seine Mittel zu verwenden.
Und nachdem schlüßlich der Buch-Händler an den
Wahren nichts verändert/ sondern die Materien rohe/
wie er solche von einem Buch zu tausenden verleget/ und
was er davon vor paar Geld verkauffet/ auch theils ge-
gen andere Capital Bücher verhandelt/ eben also wie-
der gantz verlässet/ bleibt er üm so viel mehr bey seinen
Kaufmanns Stand. Uber daß machet das Verkauffen
allein noch lange keinen Buch-Händler/ denn ein Buch-
Händler muß der Lateinischen und anderer Sprachen
so mächtig seyn/ daß er zun wenigsten den Jnhalt der

Titul



und andre koſtbare Materialien, ja gegen Perlen und
Gold vertauſchet/ deſſen hernach eine Nothdurfft in
die Mitternaͤchtige Ohrt verfuͤhret/ gegen Korn und
anders ſo dort muß geſucht weꝛden/ vertauſcht/ und ſol-
cher Geſtalt den erſten Pfenning wohl zehenmahl
uͤmbſetzet?

XVIII. Wenn ferner das einen Kauffmann
machet/ den groͤſſeſten Theil ſeines Vermoͤgens in
den Handel geſteckt zu haben/ wie der Juriſt Scævola
in l. 5. ff. de Muner.
ſchier erfordern wil/ und deme Cal-
liſtratus in l. 5. §. 8. ff. de Jur. immun.
beyſtim̃et. So iſt
nicht zuſehen/ mit was Fug der Buch-Haͤndler wohl
aus der Rolle oder Matricul der Kauffleute zu loͤſchen/
deſſen Vermoͤgen nicht allezeit hinreichet/ alle Buͤcher/
ſo von denen Gelehrten in allen Facultäten geſucht zu
werden pflegen/ immer parat liegen zu haben/ nach-
dem er vorhin der curieuſen Nachfrage zu Steuer/ al-
zu viel hat anſchaffen muͤſſen/ daß ihm ſchier die Luſt
vergehet/ an andre Guͤther/ geſchweig Eitelkeiten/ wor-
an ſich wohl eher Kauffleute von andern Profeſſionen
vergaffen/ und vertieffen/ ſeine Mittel zu verwenden.
Und nachdem ſchluͤßlich der Buch-Haͤndler an den
Wahren nichts veraͤndert/ ſondern die Materien rohe/
wie er ſolche von einem Buch zu tauſenden verleget/ uñ
was er davon vor paar Geld verkauffet/ auch theils ge-
gen andere Capital Buͤcher verhandelt/ eben alſo wie-
der gantz verlaͤſſet/ bleibt er uͤm ſo viel mehr bey ſeinen
Kaufmañs Stand. Uber daß machet das Verkauffen
allein noch lange keinen Buch-Haͤndler/ deñ ein Buch-
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Titul
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[15/0019] und andre koſtbare Materialien, ja gegen Perlen und Gold vertauſchet/ deſſen hernach eine Nothdurfft in die Mitternaͤchtige Ohrt verfuͤhret/ gegen Korn und anders ſo dort muß geſucht weꝛden/ vertauſcht/ und ſol- cher Geſtalt den erſten Pfenning wohl zehenmahl uͤmbſetzet? XVIII. Wenn ferner das einen Kauffmann machet/ den groͤſſeſten Theil ſeines Vermoͤgens in den Handel geſteckt zu haben/ wie der Juriſt Scævola in l. 5. ff. de Muner. ſchier erfordern wil/ und deme Cal- liſtratus in l. 5. §. 8. ff. de Jur. immun. beyſtim̃et. So iſt nicht zuſehen/ mit was Fug der Buch-Haͤndler wohl aus der Rolle oder Matricul der Kauffleute zu loͤſchen/ deſſen Vermoͤgen nicht allezeit hinreichet/ alle Buͤcher/ ſo von denen Gelehrten in allen Facultäten geſucht zu werden pflegen/ immer parat liegen zu haben/ nach- dem er vorhin der curieuſen Nachfrage zu Steuer/ al- zu viel hat anſchaffen muͤſſen/ daß ihm ſchier die Luſt vergehet/ an andre Guͤther/ geſchweig Eitelkeiten/ wor- an ſich wohl eher Kauffleute von andern Profeſſionen vergaffen/ und vertieffen/ ſeine Mittel zu verwenden. Und nachdem ſchluͤßlich der Buch-Haͤndler an den Wahren nichts veraͤndert/ ſondern die Materien rohe/ wie er ſolche von einem Buch zu tauſenden verleget/ uñ was er davon vor paar Geld verkauffet/ auch theils ge- gen andere Capital Buͤcher verhandelt/ eben alſo wie- der gantz verlaͤſſet/ bleibt er uͤm ſo viel mehr bey ſeinen Kaufmañs Stand. Uber daß machet das Verkauffen allein noch lange keinen Buch-Haͤndler/ deñ ein Buch- Haͤndler muß der Lateiniſchen und anderer Sprachen ſo maͤchtig ſeyn/ daß er zun wenigſten den Jnhalt der Titul

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Zitationshilfe: Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690/19>, abgerufen am 24.11.2024.