Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.Das IV Capitel von denen Helm-Wassers her/ welche das helle und leichte Wasser der Salzegleichsam von sich stösset/ und nicht zugiebet/ daß sich solches mit einander alsofort vereinbahre. Jm übrigen ist die Salze so wohl der Stadt Nordhausen als auch denen Benachbarten ein sehr nutz- bahrer Fluß/ weilen derselbe nicht allein schöne Forellen hat/ sondern auch bey vierzehen Mühlen treibet/ wo unter die drey obersten nach dem Dorffe Salze/ und zwar anietzo Tit. Herrn Lic Johann Chri- stoph Eilhardten/ Hoch-verdienten Bürgermeister bey dieser Käy- serlichen Reichs-Freyen Stadt Nordhausen/ &c. meinem insonders Hochzuehrenden Herrn Schwager und Patrono, die andern aber alle nach vor besagter Stadt/ und mehrentheils E. E. Rathe daselbst/ gehören. Eine sonderbahre Gnade GOttes aber ist es/ daß dersel- be in denen hartesten Wintern nicht leicht zufrieret/ und die daran liegende Mahl-Mühlen dieserwegen zu der Zeit im Gange bleiben/ wenn die in Nordhausen und andere da herum liegende Mühlen vom Froste stille stehen; sonst mancher armer Haus. Wirth Noht leiden müste/ wenn er nechst GOtt zu diesen gangbahren Mühlen seine Zuflucht nicht nehmen könte. V. Von dem Hartz-Fluß/ die Gose genannt. DJeser Fluß ist nicht groß/ und entstehet im Ober-Hartz/ nicht Suppen
Das IV Capitel von denen Helm-Waſſers her/ welche das helle und leichte Waſſer der Salzegleichſam von ſich ſtoͤſſet/ und nicht zugiebet/ daß ſich ſolches mit einander alſofort vereinbahre. Jm uͤbrigen iſt die Salze ſo wohl der Stadt Nordhauſen als auch denen Benachbarten ein ſehr nutz- bahrer Fluß/ weilen derſelbe nicht allein ſchoͤne Forellen hat/ ſondern auch bey vierzehen Muͤhlen treibet/ wo unter die drey oberſten nach dem Dorffe Salze/ und zwar anietzo Tit. Herrn Lic Johann Chri- ſtoph Eilhardten/ Hoch-verdienten Buͤrgermeiſter bey dieſer Kaͤy- ſerlichen Reichs-Freyen Stadt Nordhauſen/ &c. meinem inſonders Hochzuehrenden Herrn Schwager und Patrono, die andern aber alle nach vor beſagter Stadt/ und mehrentheils E. E. Rathe daſelbſt/ gehoͤren. Eine ſonderbahre Gnade GOttes aber iſt es/ daß derſel- be in denen hårteſten Wintern nicht leicht zufrieret/ und die daran liegende Mahl-Muͤhlen dieſerwegen zu der Zeit im Gange bleiben/ wenn die in Nordhauſen und andere da herum liegende Muͤhlen vom Froſte ſtille ſtehen; ſonſt mancher armer Haus. Wirth Noht leiden muͤſte/ wenn er nechſt GOtt zu dieſen gangbahren Muͤhlen ſeine Zuflucht nicht nehmen koͤnte. V. Von dem Hartz-Fluß/ die Goſe genannt. DJeſer Fluß iſt nicht groß/ und entſtehet im Ober-Hartz/ nicht Suppen
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Das IV Capitel von denen
Helm-Waſſers her/ welche das helle und leichte Waſſer der Salze
gleichſam von ſich ſtoͤſſet/ und nicht zugiebet/ daß ſich ſolches mit
einander alſofort vereinbahre. Jm uͤbrigen iſt die Salze ſo wohl
der Stadt Nordhauſen als auch denen Benachbarten ein ſehr nutz-
bahrer Fluß/ weilen derſelbe nicht allein ſchoͤne Forellen hat/ ſondern
auch bey vierzehen Muͤhlen treibet/ wo unter die drey oberſten nach
dem Dorffe Salze/ und zwar anietzo Tit. Herrn Lic Johann Chri-
ſtoph Eilhardten/ Hoch-verdienten Buͤrgermeiſter bey dieſer Kaͤy-
ſerlichen Reichs-Freyen Stadt Nordhauſen/ &c. meinem inſonders
Hochzuehrenden Herrn Schwager und Patrono, die andern aber alle
nach vor beſagter Stadt/ und mehrentheils E. E. Rathe daſelbſt/
gehoͤren. Eine ſonderbahre Gnade GOttes aber iſt es/ daß derſel-
be in denen hårteſten Wintern nicht leicht zufrieret/ und die daran
liegende Mahl-Muͤhlen dieſerwegen zu der Zeit im Gange bleiben/
wenn die in Nordhauſen und andere da herum liegende Muͤhlen vom
Froſte ſtille ſtehen; ſonſt mancher armer Haus. Wirth Noht leiden
muͤſte/ wenn er nechſt GOtt zu dieſen gangbahren Muͤhlen ſeine
Zuflucht nicht nehmen koͤnte.
V.
Von dem Hartz-Fluß/ die Goſe genannt.
DJeſer Fluß iſt nicht groß/ und entſtehet im Ober-Hartz/ nicht
gar weit von Goslar/ in welche Stadt ſolcher auch/ vermoͤge
eines Grabens/ geleitet wird. Den Nahmen ſoll derſelbe von der
Frau des Jaͤgers und Erfinders derer Rammelsbergiſchen Berg-
Wercke bekommen haben/ als welche Goſa geheiſſen/ wie Herr
Georg Engelhardt von Lehneyſen in dem fuͤnfften Theil des Be-
richts von Bergwercken fol. 77 meldet. Von dieſem Fluß iſt merck-
wuͤrdig/ daß daraus zu Goslar eine Art Weizen- oder Weiß-Bier
gebrauet werde/ welches man die Goslariſche Goſe oder daß Gosla-
riſche Bier nennet/ das/ ſeiner Tugenden wegen/ ſehr geruͤhmet/ und
hie und dort hingefuͤhret wird/ maſſen ſolches nicht allein einen
ſolchen lieblichen Geſchmack hat/ daß auch die davon zubereiteten
Suppen
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