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Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829.

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Und fühlen's wie Eis in den Adern stocken.
Sie erbleichte und wankte und stöhnte: "Erbarmen!"
Da rief ich ihr zu: "Genügt Dir ein Herz
Voll unendlicher Lieb' und ein Daseyn voll Schmerz,
So trag' ich Dich fort mit männlichen Armen."
Sie blickte empor, sie sprach keinen Laut,
Doch fühlt' ich's lebendig, sie hatte vertraut,
Fest umschlang ich den sinkenden Leib,
Rettend entführt' ich die Flammengeweihte,
Und mir gehörte, mir die Befreyte,
Sie ward mein -- ward mein liebendes Weib.
Benascar.
Sie ward dein Weib, und Bramas Rache schwieg!
Wie durch des Himmels Plan die Wetterwolke,
Durchzieht ein Unheil kündendes Gefühl
Die ahnungsvolle Brust. -- Verworfner, nenne
Den Namen ihres Vaters mir --
Maja.
Halt ein!
In dunkeln Kreisen wälzet nah und näher
Sich die Erinn'rung lang vergangner Zeit.
Die Ahnung ist ein dräuendes Gespenst,
Sie ist der Tod, wenn sie die Wahrheit ist.
O schweig', Geliebter! nenn' den Namen nicht!
Und fuͤhlen’s wie Eis in den Adern ſtocken.
Sie erbleichte und wankte und ſtoͤhnte: „Erbarmen!“
Da rief ich ihr zu: „Genuͤgt Dir ein Herz
Voll unendlicher Lieb’ und ein Daſeyn voll Schmerz,
So trag’ ich Dich fort mit maͤnnlichen Armen.“
Sie blickte empor, ſie ſprach keinen Laut,
Doch fuͤhlt’ ich’s lebendig, ſie hatte vertraut,
Feſt umſchlang ich den ſinkenden Leib,
Rettend entfuͤhrt’ ich die Flammengeweihte,
Und mir gehoͤrte, mir die Befreyte,
Sie ward mein — ward mein liebendes Weib.
Benascar.
Sie ward dein Weib, und Bramas Rache ſchwieg!
Wie durch des Himmels Plan die Wetterwolke,
Durchzieht ein Unheil kuͤndendes Gefuͤhl
Die ahnungsvolle Bruſt. — Verworfner, nenne
Den Namen ihres Vaters mir —
Maja.
Halt ein!
In dunkeln Kreiſen waͤlzet nah und naͤher
Sich die Erinn’rung lang vergangner Zeit.
Die Ahnung iſt ein draͤuendes Geſpenſt,
Sie iſt der Tod, wenn ſie die Wahrheit iſt.
O ſchweig’, Geliebter! nenn’ den Namen nicht!
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[41/0051] Und fuͤhlen’s wie Eis in den Adern ſtocken. Sie erbleichte und wankte und ſtoͤhnte: „Erbarmen!“ Da rief ich ihr zu: „Genuͤgt Dir ein Herz Voll unendlicher Lieb’ und ein Daſeyn voll Schmerz, So trag’ ich Dich fort mit maͤnnlichen Armen.“ Sie blickte empor, ſie ſprach keinen Laut, Doch fuͤhlt’ ich’s lebendig, ſie hatte vertraut, Feſt umſchlang ich den ſinkenden Leib, Rettend entfuͤhrt’ ich die Flammengeweihte, Und mir gehoͤrte, mir die Befreyte, Sie ward mein — ward mein liebendes Weib. Benascar. Sie ward dein Weib, und Bramas Rache ſchwieg! Wie durch des Himmels Plan die Wetterwolke, Durchzieht ein Unheil kuͤndendes Gefuͤhl Die ahnungsvolle Bruſt. — Verworfner, nenne Den Namen ihres Vaters mir — Maja. Halt ein! In dunkeln Kreiſen waͤlzet nah und naͤher Sich die Erinn’rung lang vergangner Zeit. Die Ahnung iſt ein draͤuendes Geſpenſt, Sie iſt der Tod, wenn ſie die Wahrheit iſt. O ſchweig’, Geliebter! nenn’ den Namen nicht!

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Zitationshilfe: Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_paria_1829/51>, abgerufen am 27.11.2024.