Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829.

Bild:
<< vorherige Seite
Gadhi.
Hinweg, sag' ich, Verwegener! dieß Weib
Ist mein, und keiner soll es wagen
Die freche Hand an dieses Haupt zu legen.
Es gab den Schwächsten Waffen die Natur,
Und diese schwache Hand hier wird zur Keule,
Die Dich zerschmettern soll, wenn Du dich nahst.
Benascar.
Mir trotzest Du, Verworfner, feiger Sclave!
So nimm den Tod --

(er will den Dolch nach ihm schleudern).
Maja
(sich zwischen Beyde werfend).
Halt' ein! mich schauen willst Du?
(sich entschleyernd).
So schaue, Wüth'rich, die unsel'gen Züge;
Und legte jetzt erbarmend die Natur
Des Basilisken Mord-Kraft mir in's Auge,
Erwidern wollt' ich Dir mit raschem Blick
Die freche Gluth, die Dich durchflammt.
Benascar.
Sie ist's!
Und Liebe fordert mit gewalt'gem Schlag
Dieß tief bewegte Herz.
Gadhi.
Hinweg, ſag’ ich, Verwegener! dieß Weib
Iſt mein, und keiner ſoll es wagen
Die freche Hand an dieſes Haupt zu legen.
Es gab den Schwaͤchſten Waffen die Natur,
Und dieſe ſchwache Hand hier wird zur Keule,
Die Dich zerſchmettern ſoll, wenn Du dich nahſt.
Benascar.
Mir trotzeſt Du, Verworfner, feiger Sclave!
So nimm den Tod —

(er will den Dolch nach ihm ſchleudern).
Maja
(ſich zwiſchen Beyde werfend).
Halt’ ein! mich ſchauen willſt Du?
(ſich entſchleyernd).
So ſchaue, Wuͤth’rich, die unſel’gen Zuͤge;
Und legte jetzt erbarmend die Natur
Des Baſilisken Mord-Kraft mir in’s Auge,
Erwidern wollt’ ich Dir mit raſchem Blick
Die freche Gluth, die Dich durchflammt.
Benascar.
Sie iſt’s!
Und Liebe fordert mit gewalt’gem Schlag
Dieß tief bewegte Herz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0041" n="31"/>
          <sp who="#GAD">
            <speaker><hi rendition="#g">Gadhi</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Hinweg, &#x017F;ag&#x2019; ich, Verwegener! dieß Weib<lb/>
I&#x017F;t mein, und keiner &#x017F;oll es wagen<lb/>
Die freche Hand an die&#x017F;es Haupt zu legen.<lb/>
Es gab den Schwa&#x0364;ch&#x017F;ten Waffen die Natur,<lb/>
Und die&#x017F;e &#x017F;chwache Hand hier wird zur Keule,<lb/>
Die Dich zer&#x017F;chmettern &#x017F;oll, wenn Du dich nah&#x017F;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker><hi rendition="#g">Benascar</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Mir trotze&#x017F;t Du, Verworfner, feiger Sclave!<lb/>
So nimm den Tod &#x2014;</p><lb/>
            <stage>(er will den Dolch nach ihm &#x017F;chleudern).</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MAJ">
            <speaker> <hi rendition="#g">Maja</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(&#x017F;ich zwi&#x017F;chen Beyde werfend).</stage><lb/>
            <p> <hi rendition="#et">Halt&#x2019; ein! mich &#x017F;chauen will&#x017F;t Du?</hi> </p><lb/>
            <stage>(&#x017F;ich ent&#x017F;chleyernd).</stage><lb/>
            <p>So &#x017F;chaue, Wu&#x0364;th&#x2019;rich, die un&#x017F;el&#x2019;gen Zu&#x0364;ge;<lb/>
Und legte jetzt erbarmend die Natur<lb/>
Des Ba&#x017F;ilisken Mord-Kraft mir in&#x2019;s Auge,<lb/>
Erwidern wollt&#x2019; ich Dir mit ra&#x017F;chem Blick<lb/>
Die freche Gluth, die Dich durchflammt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker><hi rendition="#g">Benascar</hi>.</speaker><lb/>
            <p><hi rendition="#et">Sie i&#x017F;t&#x2019;s!</hi><lb/>
Und Liebe fordert mit gewalt&#x2019;gem Schlag<lb/>
Dieß tief bewegte Herz.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0041] Gadhi. Hinweg, ſag’ ich, Verwegener! dieß Weib Iſt mein, und keiner ſoll es wagen Die freche Hand an dieſes Haupt zu legen. Es gab den Schwaͤchſten Waffen die Natur, Und dieſe ſchwache Hand hier wird zur Keule, Die Dich zerſchmettern ſoll, wenn Du dich nahſt. Benascar. Mir trotzeſt Du, Verworfner, feiger Sclave! So nimm den Tod — (er will den Dolch nach ihm ſchleudern). Maja (ſich zwiſchen Beyde werfend). Halt’ ein! mich ſchauen willſt Du? (ſich entſchleyernd). So ſchaue, Wuͤth’rich, die unſel’gen Zuͤge; Und legte jetzt erbarmend die Natur Des Baſilisken Mord-Kraft mir in’s Auge, Erwidern wollt’ ich Dir mit raſchem Blick Die freche Gluth, die Dich durchflammt. Benascar. Sie iſt’s! Und Liebe fordert mit gewalt’gem Schlag Dieß tief bewegte Herz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_paria_1829
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_paria_1829/41
Zitationshilfe: Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_paria_1829/41>, abgerufen am 18.12.2024.