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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Erster Handlung
Erster Auftritt.
Der Schau-Platz zeiget eine grüne Aue.
Venus, in einer Wolcke auff ihren mit Schwanen bespannten
Wagen sich herab lassend.

JZt fällt mir ein/ wie mein Anchises-Sohn/
Der tapfre Trojer-Held/
Nun vor geraumen Zeiten
Durch Göttliches Bedeuten
Und Führung der Sibyllen
Drang ins Eliser-Feld
Und auch zum schwartzen Acheron,
Des Pluto finstern Reich/
Da zwar die Thür zum Eingang immer offen/
Den Rückweg aber keiner hat zu hoffen/
Als wer dem Jupiter besonders lieb/
Und durch der Tugend Trieb
Und ihre heiße Flamme
Sich würdig macht/ den Stern-Raum zuerfüllen/
Oder dem Eneas gleich/
Bürtig aus der Götter-Stamme.

Dem hat die Schickung wohl gewollt/
Dem ist der Glücks-Ball zugerollt/
Daß er das Sonnen-Licht
Hat können wieder sehn/
Als ihm zuvor Anchises,
Der Vater/ that Bericht
Von künfft'gen großen Dingen/
Von seinen Nachkömmlingen/
Den Römschen Potentaten
Und ihrer Monarchie/
Und wie dieselbe nie
Werd' ab und untergehn.

Nun alles dieses
Jst wohl gerathen/

Und
A 2


Erſter Handlung
Erſter Auftritt.
Der Schau-Platz zeiget eine gruͤne Aue.
Venus, in einer Wolcke auff ihren mit Schwanen beſpannten
Wagen ſich herab laſſend.

JZt faͤllt mir ein/ wie mein Anchiſes-Sohn/
Der tapfre Trojer-Held/
Nun vor geraumen Zeiten
Durch Goͤttliches Bedeuten
Und Fuͤhrung der Sibyllen
Drang ins Eliſer-Feld
Und auch zum ſchwartzen Acheron,
Des Pluto finſtern Reich/
Da zwar die Thuͤr zum Eingang immer offen/
Den Ruͤckweg aber keiner hat zu hoffen/
Als wer dem Jupiter beſonders lieb/
Und durch der Tugend Trieb
Und ihre heiße Flamme
Sich wuͤrdig macht/ den Stern-Raum zuerfuͤllen/
Oder dem Enéas gleich/
Buͤrtig aus der Goͤtter-Stamme.

Dem hat die Schickung wohl gewollt/
Dem iſt der Gluͤcks-Ball zugerollt/
Daß er das Sonnen-Licht
Hat koͤnnen wieder ſehn/
Als ihm zuvor Anchiſes,
Der Vater/ that Bericht
Von kuͤnfft’gen großen Dingen/
Von ſeinen Nachkoͤmmlingen/
Den Roͤmſchen Potentaten
Und ihrer Monarchie/
Und wie dieſelbe nie
Werd’ ab und untergehn.

Nun alles dieſes
Jſt wohl gerathen/

Und
A 2
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[0007] Erſter Handlung Erſter Auftritt. Der Schau-Platz zeiget eine gruͤne Aue. Venus, in einer Wolcke auff ihren mit Schwanen beſpannten Wagen ſich herab laſſend. JZt faͤllt mir ein/ wie mein Anchiſes-Sohn/ Der tapfre Trojer-Held/ Nun vor geraumen Zeiten Durch Goͤttliches Bedeuten Und Fuͤhrung der Sibyllen Drang ins Eliſer-Feld Und auch zum ſchwartzen Acheron, Des Pluto finſtern Reich/ Da zwar die Thuͤr zum Eingang immer offen/ Den Ruͤckweg aber keiner hat zu hoffen/ Als wer dem Jupiter beſonders lieb/ Und durch der Tugend Trieb Und ihre heiße Flamme Sich wuͤrdig macht/ den Stern-Raum zuerfuͤllen/ Oder dem Enéas gleich/ Buͤrtig aus der Goͤtter-Stamme. Dem hat die Schickung wohl gewollt/ Dem iſt der Gluͤcks-Ball zugerollt/ Daß er das Sonnen-Licht Hat koͤnnen wieder ſehn/ Als ihm zuvor Anchiſes, Der Vater/ that Bericht Von kuͤnfft’gen großen Dingen/ Von ſeinen Nachkoͤmmlingen/ Den Roͤmſchen Potentaten Und ihrer Monarchie/ Und wie dieſelbe nie Werd’ ab und untergehn. Nun alles dieſes Jſt wohl gerathen/ Und A 2

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/7>, abgerufen am 27.11.2024.