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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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4.
SA! hier wird brav gesoffen!
Der Keller ist stets offen.
Es gehet reichlich her.
Kein Wein wird da verbothen.
Sauff blancken oder rothen/
So viel als dein Begehr.
Alle zusammen:
So viel als dein Begehr.
5.
WEnn nun die Köpff' erwärmen/
Da geht es an ein Schwärmen.
Die Liebe wachet auff.
Ein ieder sucht ein Schätzgen/
Dem tapt er nach dem Lätzgen/
Und wagt es kühnlich drauff.
Alle zusammen:
Und wagt es kühnlich drauff.
6.
SO gehts an unsern Hoffe!
Jch halt' es mit der Zoffe/
Die machet nicht viel Wort;
Die andern sind zu theuer.
Kein Nehmer/ lauter Freyer!
So treibt mans immerfort!
Alle zusammen:
So treibt mans immerfort!
7.
JCh mag mich nicht beweiben/
Weil ichs so toll darff treiben/
Als mirs nur kömmt in Sinn.
Was ist doch fein/ und schöner/
Als morgen gehn zu jener/
Und heut zu dieser hin?
Alle zusammen:
Und heut zu dieser hin.
8.
MJch soll kein Kummer nagen/
Es sorgt für meinen Magen
Rom und die gantze Welt.
Und wenn es ja will fehlen/
So heißt der Keyser stehlen
Der Leuthe Guth und Geld.
Alle zusammen:
Der Leuthe Guth und Geld.
9. Der
B 2
4.
SA! hier wird brav geſoffen!
Der Keller iſt ſtets offen.
Es gehet reichlich her.
Kein Wein wird da verbothen.
Sauff blancken oder rothen/
So viel als dein Begehr.
Alle zuſammen:
So viel als dein Begehr.
5.
WEnn nun die Koͤpff’ erwaͤrmen/
Da geht es an ein Schwaͤrmen.
Die Liebe wachet auff.
Ein ieder ſucht ein Schaͤtzgen/
Dem tapt er nach dem Laͤtzgen/
Und wagt es kuͤhnlich drauff.
Alle zuſammen:
Und wagt es kuͤhnlich drauff.
6.
SO gehts an unſern Hoffe!
Jch halt’ es mit der Zoffe/
Die machet nicht viel Wort;
Die andern ſind zu theuer.
Kein Nehmer/ lauter Freyer!
So treibt mans immerfort!
Alle zuſammen:
So treibt mans immerfort!
7.
JCh mag mich nicht beweiben/
Weil ichs ſo toll darff treiben/
Als mirs nur koͤmmt in Sinn.
Was iſt doch fein/ und ſchoͤner/
Als morgen gehn zu jener/
Und heut zu dieſer hin?
Alle zuſammen:
Und heut zu dieſer hin.
8.
MJch ſoll kein Kummer nagen/
Es ſorgt fuͤr meinen Magen
Rom und die gantze Welt.
Und wenn es ja will fehlen/
So heißt der Keyſer ſtehlen
Der Leuthe Guth und Geld.
Alle zuſammen:
Der Leuthe Guth und Geld.
9. Der
B 2
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[0015] 4. SA! hier wird brav geſoffen! Der Keller iſt ſtets offen. Es gehet reichlich her. Kein Wein wird da verbothen. Sauff blancken oder rothen/ So viel als dein Begehr. Alle zuſammen: So viel als dein Begehr. 5. WEnn nun die Koͤpff’ erwaͤrmen/ Da geht es an ein Schwaͤrmen. Die Liebe wachet auff. Ein ieder ſucht ein Schaͤtzgen/ Dem tapt er nach dem Laͤtzgen/ Und wagt es kuͤhnlich drauff. Alle zuſammen: Und wagt es kuͤhnlich drauff. 6. SO gehts an unſern Hoffe! Jch halt’ es mit der Zoffe/ Die machet nicht viel Wort; Die andern ſind zu theuer. Kein Nehmer/ lauter Freyer! So treibt mans immerfort! Alle zuſammen: So treibt mans immerfort! 7. JCh mag mich nicht beweiben/ Weil ichs ſo toll darff treiben/ Als mirs nur koͤmmt in Sinn. Was iſt doch fein/ und ſchoͤner/ Als morgen gehn zu jener/ Und heut zu dieſer hin? Alle zuſammen: Und heut zu dieſer hin. 8. MJch ſoll kein Kummer nagen/ Es ſorgt fuͤr meinen Magen Rom und die gantze Welt. Und wenn es ja will fehlen/ So heißt der Keyſer ſtehlen Der Leuthe Guth und Geld. Alle zuſammen: Der Leuthe Guth und Geld. 9. Der B 2

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/15>, abgerufen am 21.11.2024.