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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Kurzweiliger
zen hin zu bringen/ und sich von der
schändlichen Liebe überwinden zu las-
sen/ sie sollten zuvor etwas wackers
lernen/ und dergleichen; durch wel-
ches sie endlich die große Lieb/ in ei-
nen Haß gegen sich selbsten verwan-
delte/ dann es kamen zuweilen eine
ganze Schaar dergleichen abgewiese-
nen Curtisanen/ und wurfen uns
heimlich die Fenster ein/ mahleten
allerley Schand-Poßen an die
Schloß-Mauren/ und streueten zum
Uberfluß allenthalben erz-liderliche
Pasqvill aus/ darinnen nicht allein
meine Tochter wacker durchgezogen/
sondern ich auch hin und wider mit
einem kräfftigen Stich angezapfet
worden.

Nun muß ich gestehen/ daß sie
nicht unrecht gethan hätte/ so sie sich
absonderlich zu einem würde verstan-
den haben/ welcher ein geborner Heß
war. Sein Geschlecht war gar be-
kant/ und sein stattlicher Stand
zeugte genugsam an/ daß ein Kerl
von schlechten Mitteln in so abgelege-
nen Orten nicht so herrlich leben kön-

te/ aber

Kurzweiliger
zen hin zu bringen/ und ſich von der
ſchaͤndlichen Liebe uͤberwinden zu laſ-
ſen/ ſie ſollten zuvor etwas wackers
lernen/ und dergleichen; durch wel-
ches ſie endlich die große Lieb/ in ei-
nen Haß gegen ſich ſelbſten verwan-
delte/ dann es kamen zuweilen eine
ganze Schaar dergleichen abgewieſe-
nen Curtiſanen/ und wurfen uns
heimlich die Fenſter ein/ mahleten
allerley Schand-Poßen an die
Schloß-Mauren/ und ſtreueten zum
Uberfluß allenthalben erz-liderliche
Pasqvill aus/ darinnen nicht allein
meine Tochter wacker durchgezogen/
ſondern ich auch hin und wider mit
einem kraͤfftigen Stich angezapfet
worden.

Nun muß ich geſtehen/ daß ſie
nicht unrecht gethan haͤtte/ ſo ſie ſich
abſonderlich zu einem wuͤrde verſtan-
den haben/ welcher ein geborner Heß
war. Sein Geſchlecht war gar be-
kant/ und ſein ſtattlicher Stand
zeugte genugſam an/ daß ein Kerl
von ſchlechten Mitteln in ſo abgelege-
nen Orten nicht ſo herꝛlich leben koͤn-

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[44/0052] Kurzweiliger zen hin zu bringen/ und ſich von der ſchaͤndlichen Liebe uͤberwinden zu laſ- ſen/ ſie ſollten zuvor etwas wackers lernen/ und dergleichen; durch wel- ches ſie endlich die große Lieb/ in ei- nen Haß gegen ſich ſelbſten verwan- delte/ dann es kamen zuweilen eine ganze Schaar dergleichen abgewieſe- nen Curtiſanen/ und wurfen uns heimlich die Fenſter ein/ mahleten allerley Schand-Poßen an die Schloß-Mauren/ und ſtreueten zum Uberfluß allenthalben erz-liderliche Pasqvill aus/ darinnen nicht allein meine Tochter wacker durchgezogen/ ſondern ich auch hin und wider mit einem kraͤfftigen Stich angezapfet worden. Nun muß ich geſtehen/ daß ſie nicht unrecht gethan haͤtte/ ſo ſie ſich abſonderlich zu einem wuͤrde verſtan- den haben/ welcher ein geborner Heß war. Sein Geſchlecht war gar be- kant/ und ſein ſtattlicher Stand zeugte genugſam an/ daß ein Kerl von ſchlechten Mitteln in ſo abgelege- nen Orten nicht ſo herꝛlich leben koͤn- te/ aber

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/52>, abgerufen am 24.11.2024.