[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.Historie I. Buch. dem Felde gestorben und vor demFeind mit zweyen Draht-Kugel seye erschoßen worden. Aber ich mägte lehren und sagen Diesen Fehler wurde ich bald in- und
Hiſtorie I. Buch. dem Felde geſtorben und vor demFeind mit zweyen Draht-Kugel ſeye erſchoßen worden. Aber ich maͤgte lehren und ſagen Dieſen Fehler wurde ich bald in- und
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Hiſtorie I. Buch.
dem Felde geſtorben und vor dem
Feind mit zweyen Draht-Kugel ſeye
erſchoßen worden.
Aber ich maͤgte lehren und ſagen
was ich wolte/ ſo hatte doch der
Vater eine Wurzel in dieſem Kinde
gelaßen/ welche faſt unmaͤglich auszu-
rotten war. Sie neigte ſich gar fruͤh-
zeitig zum Diebſtahl/ und kunte man
bald an ihren Klauen ſehen/ welch ein
artlich Thier ihr Vater geweſen. Sie
kame in dieſer Kunſt ſo weit/ daß
ſie mir die ſilbern Geſperr von denen
Gebet-Buͤchern mauſete/ und ſolche
Sachen verſchacherte ſie unter das
Geſind um ein Lumpen-Geld/ da-
vor kauffte ſie ſich in der Stadt/ oder
ließ ſich durch andere kauffen/ die
leichtfertigſten Huren-Buͤcher/ ſo zu
bekommen waͤren.
Dieſen Fehler wurde ich bald in-
nen/ und ich vermahnete ſie mit guten
und boͤſen// aber es galt eins ſo viel
als das ander/ naͤmlich keines nichts.
Wann man vor oder nach dem Eſſen
betete/ ſo putzte ſie ihren Kopf/ oder
machte das Geſind ſonſten lachend/
und
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Zitationshilfe: | [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/47>, abgerufen am 08.07.2024. |