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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Historie I. Buch.
den/ als da sie einsmals auf einem
großen Beylager ein Stück Gebra-
tens davon getragen.

Jch wolte noch mehr mit ihr re-
den/ aber die Leute schickten eine Post
nach der andern zu mir. Endlich ver-
ließe ichs mit meiner Schwester derge-
stalten/ daß sie sich nach Hinscheidung
meiner Gäste wieder bey mir einfin-
den solte/ sodann wolte ich sie verbor-
gen bey mir behalten/ und sehen/ was
etwan zum füglichsten zu thun wäre.
Sie bedankte sich mit weinenden Au-
gen/ und ich gab ihr einen Ducaten
kleines Geld in die Hand/ und sagte/
daß sie sich indeßen in dem Dorf auf-
halten solte.

So bald ich hinauf gelanget/ wur-
den unterschiedliche Gesundheiten ge-
trunken/ und weil derjenige/ mit wel-
chem ich mich verlobet/ ein ausländi-
scher Edelmann war/ tranke er seiner
Nation guter Gesundheit etliche Röh-
mer herum. Hierauf wurde ein lan-
ges und breites getanzet/ dann sobald
wir verstanden/ daß der Schwager
nicht todt sey/ ließen wir die Spiel-

leute
B v

Hiſtorie I. Buch.
den/ als da ſie einsmals auf einem
großen Beylager ein Stuͤck Gebra-
tens davon getragen.

Jch wolte noch mehr mit ihr re-
den/ aber die Leute ſchickten eine Poſt
nach der andern zu mir. Endlich ver-
ließe ichs mit meiner Schweſter derge-
ſtalten/ daß ſie ſich nach Hinſcheidung
meiner Gaͤſte wieder bey mir einfin-
den ſolte/ ſodann wolte ich ſie verbor-
gen bey mir behalten/ und ſehen/ was
etwan zum fuͤglichſten zu thun waͤre.
Sie bedankte ſich mit weinenden Au-
gen/ und ich gab ihr einen Ducaten
kleines Geld in die Hand/ und ſagte/
daß ſie ſich indeßen in dem Dorf auf-
halten ſolte.

So bald ich hinauf gelanget/ wur-
den unterſchiedliche Geſundheiten ge-
trunken/ und weil derjenige/ mit wel-
chem ich mich verlobet/ ein auslaͤndi-
ſcher Edelmann war/ tranke er ſeiner
Nation guter Geſundheit etliche Roͤh-
mer herum. Hierauf wurde ein lan-
ges und breites getanzet/ dann ſobald
wir verſtanden/ daß der Schwager
nicht todt ſey/ ließen wir die Spiel-

leute
B v
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[29/0037] Hiſtorie I. Buch. den/ als da ſie einsmals auf einem großen Beylager ein Stuͤck Gebra- tens davon getragen. Jch wolte noch mehr mit ihr re- den/ aber die Leute ſchickten eine Poſt nach der andern zu mir. Endlich ver- ließe ichs mit meiner Schweſter derge- ſtalten/ daß ſie ſich nach Hinſcheidung meiner Gaͤſte wieder bey mir einfin- den ſolte/ ſodann wolte ich ſie verbor- gen bey mir behalten/ und ſehen/ was etwan zum fuͤglichſten zu thun waͤre. Sie bedankte ſich mit weinenden Au- gen/ und ich gab ihr einen Ducaten kleines Geld in die Hand/ und ſagte/ daß ſie ſich indeßen in dem Dorf auf- halten ſolte. So bald ich hinauf gelanget/ wur- den unterſchiedliche Geſundheiten ge- trunken/ und weil derjenige/ mit wel- chem ich mich verlobet/ ein auslaͤndi- ſcher Edelmann war/ tranke er ſeiner Nation guter Geſundheit etliche Roͤh- mer herum. Hierauf wurde ein lan- ges und breites getanzet/ dann ſobald wir verſtanden/ daß der Schwager nicht todt ſey/ ließen wir die Spiel- leute B v

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/37>, abgerufen am 24.11.2024.