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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Historie IV. Buch.
auf den Boden schlaffend ligen geblie-
ben. Nun kan ich nicht mehr sagen/
wie sie mit uns beyden umgegangen/
bis ich erwachet/ und mich samt mei-
nen Kammerraten dem Studenten
unter einem großen Eichbaum auf offe-
nem Felde ganz ausgezogen befunden.
Er wurde gleich mit mir munter/ aber
keiner unter beyden wuste/ wie ihm ge-
wesen war. Hole der Teufel das
Lust-Wasser/ (saget der Student)
samt denen betrogenen Schelmen in
der Lufft weg! Siehe Bruder/ sagte er
zu mir/ wie ein lustiges Wasser uns
die Hunns-füter zu sauffen gegeben/ ich
glaub/ wir habens bezahlen müssen/
bis wir nichts/ als daß Hemde übrig
behalten. So sehr mich nun unser
eigener Zustand dauerte/ muste
ich doch über den Studenten von Her-
zen lachen/ und es schiene/ als ob das
Lust-Wasser in mir zu operiren an-
fangen wolte/ aber der Student kratzte
sich in dem Kopf/ und sahe sich al-
lenthalben um/ wo wir doch seyn
möchten/ dann die Straße war uns
ganz unbekant/ so wusten wir auch nicht

wie das

Hiſtorie IV. Buch.
auf den Boden ſchlaffend ligen geblie-
ben. Nun kan ich nicht mehr ſagen/
wie ſie mit uns beyden umgegangen/
bis ich erwachet/ und mich ſamt mei-
nen Kammerraten dem Studenten
unter einem großen Eichbaum auf offe-
nem Felde ganz ausgezogen befunden.
Er wurde gleich mit mir munter/ aber
keiner unter beyden wuſte/ wie ihm ge-
weſen war. Hole der Teufel das
Luſt-Waſſer/ (ſaget der Student)
ſamt denen betrogenen Schelmen in
der Lufft weg! Siehe Bruder/ ſagte er
zu mir/ wie ein luſtiges Waſſer uns
die Hunns-füter zu ſauffen gegeben/ ich
glaub/ wir habens bezahlen muͤſſen/
bis wir nichts/ als daß Hemde uͤbrig
behalten. So ſehr mich nun unſer
eigener Zuſtand dauerte/ muſte
ich doch uͤber den Studenten von Her-
zen lachen/ und es ſchiene/ als ob das
Luſt-Waſſer in mir zu operiren an-
fangen wolte/ aber der Student kratzte
ſich in dem Kopf/ und ſahe ſich al-
lenthalben um/ wo wir doch ſeyn
möchten/ dann die Straße war uns
ganz unbekant/ ſo wuſten wir auch nicht

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[183/0191] Hiſtorie IV. Buch. auf den Boden ſchlaffend ligen geblie- ben. Nun kan ich nicht mehr ſagen/ wie ſie mit uns beyden umgegangen/ bis ich erwachet/ und mich ſamt mei- nen Kammerraten dem Studenten unter einem großen Eichbaum auf offe- nem Felde ganz ausgezogen befunden. Er wurde gleich mit mir munter/ aber keiner unter beyden wuſte/ wie ihm ge- weſen war. Hole der Teufel das Luſt-Waſſer/ (ſaget der Student) ſamt denen betrogenen Schelmen in der Lufft weg! Siehe Bruder/ ſagte er zu mir/ wie ein luſtiges Waſſer uns die Hunns-füter zu ſauffen gegeben/ ich glaub/ wir habens bezahlen muͤſſen/ bis wir nichts/ als daß Hemde uͤbrig behalten. So ſehr mich nun unſer eigener Zuſtand dauerte/ muſte ich doch uͤber den Studenten von Her- zen lachen/ und es ſchiene/ als ob das Luſt-Waſſer in mir zu operiren an- fangen wolte/ aber der Student kratzte ſich in dem Kopf/ und ſahe ſich al- lenthalben um/ wo wir doch ſeyn möchten/ dann die Straße war uns ganz unbekant/ ſo wuſten wir auch nicht wie das

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/191>, abgerufen am 26.11.2024.