[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.Historie I. Buch. ter zündete eine Wacholder-Staudean/ und weil nur ein einziges Fenster in die Stube gieng/ wurde es also- bald so dunkel und finster/ daß das eine das ander kaum mehr sehen konte. Hierauf fänget sie an/ ihre Haube nen
Hiſtorie I. Buch. ter zuͤndete eine Wacholder-Staudean/ und weil nur ein einziges Fenſter in die Stube gieng/ wurde es alſo- bald ſo dunkel und finſter/ daß das eine das ander kaum mehr ſehen konte. Hierauf faͤnget ſie an/ ihre Haube nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="11"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hiſtorie</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#b">Buch.</hi></fw><lb/> ter zuͤndete eine Wacholder-Staude<lb/> an/ und weil nur ein einziges Fenſter<lb/> in die Stube gieng/ wurde es alſo-<lb/> bald ſo dunkel und finſter/ daß das eine<lb/> das ander kaum mehr ſehen konte.</p><lb/> <p>Hierauf faͤnget ſie an/ ihre Haube<lb/> abzulegen/ und ihre perlene Schnuͤre<lb/> von dem Hals zu thun/ als mein Va-<lb/> ter unverhofft von der Arbeit daher<lb/> kame/ und Sattel und Zeuch mit ſich<lb/> getragen brachte. Das erſte Wort/<lb/> ſo er zu der Mutter redete/ war die-<lb/> ſes: Jndem er vermeldet/ welcher<lb/> Maßen er auf der Hoͤhe noch ein halb-<lb/> Pferd angetroffen/ ſolchem auch das<lb/> koſtbare Zeuch abgenohm̃en haͤtte/<lb/> weil es ſonſten Zweifels ohne dem<lb/> Puffer zu Theil waͤre worden. Aber<lb/> die Fremde wurde der Abentheur gar<lb/> bald innen/ legt ihm hierauf den<lb/> Traum aus/ und er erſtaunete uͤber<lb/> der artlichen Begebenheit. Sie hieß<lb/> ihn demnach niederſitzen/ und/ ſagte<lb/> ſie: Damit ihr wißet was mich<lb/> hieher getrieben/ ſo iſt es nicht ohne/<lb/> daß ich euch mit meinem eigenen Ver-<lb/> druß und großem Widerwillen beken-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0019]
Hiſtorie I. Buch.
ter zuͤndete eine Wacholder-Staude
an/ und weil nur ein einziges Fenſter
in die Stube gieng/ wurde es alſo-
bald ſo dunkel und finſter/ daß das eine
das ander kaum mehr ſehen konte.
Hierauf faͤnget ſie an/ ihre Haube
abzulegen/ und ihre perlene Schnuͤre
von dem Hals zu thun/ als mein Va-
ter unverhofft von der Arbeit daher
kame/ und Sattel und Zeuch mit ſich
getragen brachte. Das erſte Wort/
ſo er zu der Mutter redete/ war die-
ſes: Jndem er vermeldet/ welcher
Maßen er auf der Hoͤhe noch ein halb-
Pferd angetroffen/ ſolchem auch das
koſtbare Zeuch abgenohm̃en haͤtte/
weil es ſonſten Zweifels ohne dem
Puffer zu Theil waͤre worden. Aber
die Fremde wurde der Abentheur gar
bald innen/ legt ihm hierauf den
Traum aus/ und er erſtaunete uͤber
der artlichen Begebenheit. Sie hieß
ihn demnach niederſitzen/ und/ ſagte
ſie: Damit ihr wißet was mich
hieher getrieben/ ſo iſt es nicht ohne/
daß ich euch mit meinem eigenen Ver-
druß und großem Widerwillen beken-
nen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/19 |
Zitationshilfe: | [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/19>, abgerufen am 08.07.2024. |