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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Kurzweiliger
auf die Welt/ und muste schon in der
Jugend Pulver und Lunten riechen
lernen. Nach bald darauf erfolgten
Frieden kauffte sich mein Vater ein
Land-Gut in Heßen/ alwo ich un-
ter rechten Baurn-Flegeln auferzo-
gen worden. Jch hatte noch eine
Schwester/ die war etwas älter als
ich/ dieselbe starbe zu unserem großen
Schaden/ dann es hatte sich ein E-
delmann in sie verliebt/ welcher von
großen Mitteln war/ der hat uns fast
wochentlich in die funfzehen Reichs-
Thaler Victualien spendirt. Neben
uns zweyen Kindern hatte mein Va-
ter noch ein Stieff-Sohn/ welcher das
Schneider-Handwerk gelernet/ und
in der Fremde herum gezogen/ weiß auch
noch auf die Stund nicht/ wo er anzu-
treffen. Ungefähr vor fünf Jahren
starbe der Vater an der Wassersucht/
und die Mutter fiele eine Stiegen ein.
Dergestalten ward ich meinen Eltern
beraubet/ und ließen mich in einem rech-
ten elend sitzen/ dann unerachtet sie
mir schon ein Baur-Gut zurück gelas-
sen/ kamen doch unterschiedliche An-

spräche/

Kurzweiliger
auf die Welt/ und muſte ſchon in der
Jugend Pulver und Lunten riechen
lernen. Nach bald darauf erfolgten
Frieden kauffte ſich mein Vater ein
Land-Gut in Heßen/ alwo ich un-
ter rechten Baurn-Flegeln auferzo-
gen worden. Jch hatte noch eine
Schweſter/ die war etwas aͤlter als
ich/ dieſelbe ſtarbe zu unſerem großen
Schaden/ dann es hatte ſich ein E-
delmann in ſie verliebt/ welcher von
großen Mitteln war/ der hat uns faſt
wochentlich in die funfzehen Reichs-
Thaler Victualien ſpendirt. Neben
uns zweyen Kindern hatte mein Va-
ter noch ein Stieff-Sohn/ welcher das
Schneider-Handwerk gelernet/ und
in der Fꝛemde herum gezogen/ weiß auch
noch auf die Stund nicht/ wo er anzu-
treffen. Ungefaͤhr vor fuͤnf Jahren
ſtarbe der Vater an der Waſſerſucht/
und die Mutter fiele eine Stiegen ein.
Dergeſtalten ward ich meinen Eltern
beraubet/ und ließen mich in einem rech-
ten elend ſitzen/ dann unerachtet ſie
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[108/0116] Kurzweiliger auf die Welt/ und muſte ſchon in der Jugend Pulver und Lunten riechen lernen. Nach bald darauf erfolgten Frieden kauffte ſich mein Vater ein Land-Gut in Heßen/ alwo ich un- ter rechten Baurn-Flegeln auferzo- gen worden. Jch hatte noch eine Schweſter/ die war etwas aͤlter als ich/ dieſelbe ſtarbe zu unſerem großen Schaden/ dann es hatte ſich ein E- delmann in ſie verliebt/ welcher von großen Mitteln war/ der hat uns faſt wochentlich in die funfzehen Reichs- Thaler Victualien ſpendirt. Neben uns zweyen Kindern hatte mein Va- ter noch ein Stieff-Sohn/ welcher das Schneider-Handwerk gelernet/ und in der Fꝛemde herum gezogen/ weiß auch noch auf die Stund nicht/ wo er anzu- treffen. Ungefaͤhr vor fuͤnf Jahren ſtarbe der Vater an der Waſſerſucht/ und die Mutter fiele eine Stiegen ein. Dergeſtalten ward ich meinen Eltern beraubet/ und ließen mich in einem rech- ten elend ſitzen/ dann unerachtet ſie mir ſchon ein Baur-Gut zuruͤck gelaſ- ſen/ kamen doch unterſchiedliche An- ſpꝛaͤche/

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/116>, abgerufen am 30.11.2024.