Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte ankommen/ schickte er alsbald zu Ale-xandern, mit Bitte/ ihm die Ehre an- zuthun/ und bey solchen zu erscheinen. Unser Ritter entschuldigte sich zwar an- fänglich gar sehr/ und gab vor/ er wäre von der Reise in etwas ermüdet/ dessen ohngeachtet hielte der Herr Pater so heff- tig bey ihm an/ daß er nichts füglich ab- schlagen kunte. Also gieng das Banquet nach Ale- Dieser war so glückselig/ daß er noch
Der verliebte ankommen/ ſchickte er alsbald zu Ale-xandern, mit Bitte/ ihm die Ehre an- zuthun/ und bey ſolchen zu erſcheinen. Unſer Ritter entſchuldigte ſich zwar an- faͤnglich gar ſehr/ und gab vor/ er waͤre von der Reiſe in etwas ermuͤdet/ deſſen ohngeachtet hielte der Herr Pater ſo heff- tig bey ihm an/ daß er nichts fuͤglich ab- ſchlagen kunte. Alſo gieng das Banquet nach Ale- Dieſer war ſo gluͤckſelig/ daß er noch
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Der verliebte
ankommen/ ſchickte er alsbald zu Ale-
xandern, mit Bitte/ ihm die Ehre an-
zuthun/ und bey ſolchen zu erſcheinen.
Unſer Ritter entſchuldigte ſich zwar an-
faͤnglich gar ſehr/ und gab vor/ er waͤre
von der Reiſe in etwas ermuͤdet/ deſſen
ohngeachtet hielte der Herr Pater ſo heff-
tig bey ihm an/ daß er nichts fuͤglich ab-
ſchlagen kunte.
Alſo gieng das Banquet nach Ale-
xanders Ankunfft vor ſich/ und weil
viel benachbarte von Adel mit darbey/
als wurden unterſchiedliche Diſcurſe
gefuͤhret/ und da man von Heyrathen
zu reden anfieng/ hoͤrte der Herr Pater
ein wenig zu/ hernachmals erzehlete er
folgends: Vor etlichen Jahren wohne-
te in der Landſchafft Provence, in
Franckreich/ einer von Adel/ Monſ. de
Pollie genannt.
Dieſer war ſo gluͤckſelig/ daß er
noch
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