Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte Sohn solche zur Ehe verlangen solte/doch wolte er mit ihr zuvor reden und vernehmen ob sie ihren Willen darein geben wolle. Hierauff muste Lucretie zu ihren Hier-
Der verliebte Sohn ſolche zur Ehe verlangen ſolte/doch wolte er mit ihr zuvor reden und vernehmen ob ſie ihren Willen darein geben wolle. Hierauff muſte Lucretie zu ihren Hier-
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Der verliebte
Sohn ſolche zur Ehe verlangen ſolte/
doch wolte er mit ihr zuvor reden und
vernehmen ob ſie ihren Willen darein
geben wolle.
Hierauff muſte Lucretie zu ihren
Herrn Vater kommen/ welcher denn
in Gegenwart Alexanders fragte/ ob
ſie wohl dieſen jungen Ritter zu ihren
Liebſten verlangte. Lucretie entfaͤrbte
ſich gantz vor Scham/ und hieß es mit
ihr nach den gemeinen Sprichwort: qui
tacet, conſentire videtur, das iſt: Still-
ſchweigen wird vor ein Ja gehalten/ de-
rowegen ergrieff Alexander Lucretien
bey der Hand/ und ſagte: Weil denn
der Herr Vater mich vor ſeinen Ey-
dam angenommen/ ſo wird ſelbige auch
verhoffentlich mich vor ihren Liebſten
erkennen. Lucretie antwortete: Dem
Herrn Vater werde ich in keiner Sa-
che zuwieder leben.
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/88>, abgerufen am 07.07.2024. |