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Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

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Der verliebte
eines und das andere mögen spendiret
bekommen/ aber solche Leute wären
würdig/ daß ein Mühlstein an ihre Häl-
se gehencket und ersäuffet würden im
Meer/ da es am tieffsten ist.

Unterdessen lieff der Becker zum
Profose, wieß ihm das abgehauene
Ohr/ mit Bitte ihm zuvergönnen/ daß
ersolches öffentlch durch einen Scher-
gen dürffte ausruffen lassen/ ob sich et-
wa der rechte Herr angeben/ und nach
gegebener Discretion das seinige wie-
derum annehmen möchte/ denn es hat-
te ihm seine Tochter Friedrichs Qvali-
tät und Ort des Auffenthalts verschwie-
gen/ und vorgeschützet/ daß er es ihr nicht
vertrauet.

Der Profos willigte in sein Be-
gehren/ überließ ihm einen solchen hand-
greifflichen Anwalten/ welcher denn
nach des Beckers Befehl das auff dem

Mar-

Der verliebte
eines und das andere moͤgen ſpendiret
bekommen/ aber ſolche Leute waͤren
wuͤrdig/ daß ein Muͤhlſtein an ihre Haͤl-
ſe gehencket und erſaͤuffet wuͤrden im
Meer/ da es am tieffſten iſt.

Unterdeſſen lieff der Becker zum
Profoſe, wieß ihm das abgehauene
Ohr/ mit Bitte ihm zuvergoͤnnen/ daß
erſolches oͤffentlch durch einen Scher-
gen duͤrffte ausruffen laſſen/ ob ſich et-
wa der rechte Herr angeben/ und nach
gegebener Diſcretion das ſeinige wie-
derum annehmen moͤchte/ denn es hat-
te ihm ſeine Tochter Friedrichs Qvali-
taͤt und Ort des Auffenthalts verſchwie-
gen/ und vorgeſchuͤtzet/ daß er es ihr nicht
vertrauet.

Der Profos willigte in ſein Be-
gehren/ uͤberließ ihm einen ſolchen hand-
greifflichen Anwalten/ welcher denn
nach des Beckers Befehl das auff dem

Mar-
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[36/0058] Der verliebte eines und das andere moͤgen ſpendiret bekommen/ aber ſolche Leute waͤren wuͤrdig/ daß ein Muͤhlſtein an ihre Haͤl- ſe gehencket und erſaͤuffet wuͤrden im Meer/ da es am tieffſten iſt. Unterdeſſen lieff der Becker zum Profoſe, wieß ihm das abgehauene Ohr/ mit Bitte ihm zuvergoͤnnen/ daß erſolches oͤffentlch durch einen Scher- gen duͤrffte ausruffen laſſen/ ob ſich et- wa der rechte Herr angeben/ und nach gegebener Diſcretion das ſeinige wie- derum annehmen moͤchte/ denn es hat- te ihm ſeine Tochter Friedrichs Qvali- taͤt und Ort des Auffenthalts verſchwie- gen/ und vorgeſchuͤtzet/ daß er es ihr nicht vertrauet. Der Profos willigte in ſein Be- gehren/ uͤberließ ihm einen ſolchen hand- greifflichen Anwalten/ welcher denn nach des Beckers Befehl das auff dem Mar-

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/58>, abgerufen am 25.11.2024.