Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. Freyheit bekommen/ als das jenige er-blickten/ welches Alexander schon ver- langte in seinen Armen zu haben. Denn es hatte Amenia schon gestriges Tages bey sich feste gestellet/ die Comoedie zu besuchen/ und solches nun auch ins Werck gerichtet. Hierauff nahete sich unser Sicilia- Schönste Gebieterin meines" chet/ B 6
Europæer. Freyheit bekommen/ als das jenige er-blickten/ welches Alexander ſchon ver- langte in ſeinen Armen zu haben. Denn es hatte Amenia ſchon geſtriges Tages bey ſich feſte geſtellet/ die Comœdie zu beſuchen/ und ſolches nun auch ins Werck gerichtet. Hierauff nahete ſich unſer Sicilia- Schoͤnſte Gebieterin meines„ chet/ B 6
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Europæer.
Freyheit bekommen/ als das jenige er-
blickten/ welches Alexander ſchon ver-
langte in ſeinen Armen zu haben. Denn
es hatte Amenia ſchon geſtriges Tages
bey ſich feſte geſtellet/ die Comœdie zu
beſuchen/ und ſolches nun auch ins
Werck gerichtet.
Hierauff nahete ſich unſer Sicilia-
niſche Ritter zu dieſem Liebes-Feuer/
um die Abweſenheit ſeiner Geliebten
erkalten Glieder wiederum in etwas
zu erwaͤrmen/ ſatzte ſich auff einen da-
ſelbſtſtehenden Stul/ nechſt Amenien
nieder/ nicht zwar der Tragœdie zu zu-
ſehen/ ſondern mit Vorſatz/ ſelbſten eine
luſtige Liebes-Comœdie zu agiren/ de-
rohalben fieng er alſo an zu reden.
Schoͤnſte Gebieterin meines„
biß auff den Tod verwundeten Her-„
tzens. Die Liebe/ welche den hoͤchſten„
Zweck der Vergnuͤgung nicht errei-„
chet/
B 6
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/39>, abgerufen am 07.07.2024. |