Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. todt fiel. Jch durffte mich allhier nichtlange bedencken/ was anzufangen/ nahm derowegen den Sebel in die rech- te/ und das eine Pistohl in die lincke Hand/ reterirte mich hinter eine starcke Eiche. Der Eber schaumete vor Zorn/ und hieb immer nach mir/ also daß ich auch ans Bein getroffen ward/ welcher Hieb aber wegen Stärcke der Stie- feln nicht durchgieng. Endlich ersahe ich meinen Vortel/ und versetzte den er- zürneten Schweine aus vollen Kräfften einen Hieb zwischen die Ohren/ aber der Sebel prallete mit großer Gewalt wie- derum zurücke/ gleich als ob ich auff ei- nen Harnisch gehauen. Die andern Hiebe so ich that/ giengen auch der ge- stalt ohne Wirckung ab/ daß nichts mehr als grosse Stücken Hartz vom Schweins-Felle herunter fielen/ end- lich als mir von dem übermäßigen Hau en der Arm gantz steiff worden/ druckte ich P 3
Europæer. todt fiel. Jch durffte mich allhier nichtlange bedencken/ was anzufangen/ nahm derowegen den Sebel in die rech- te/ und das eine Piſtohl in die lincke Hand/ reterirte mich hinter eine ſtarcke Eiche. Der Eber ſchaumete vor Zorn/ und hieb immer nach mir/ alſo daß ich auch ans Bein getroffen ward/ welcher Hieb aber wegen Staͤrcke der Stie- feln nicht durchgieng. Endlich erſahe ich meinen Vortel/ und verſetzte den er- zuͤrneten Schweine aus vollen Kraͤfften einen Hieb zwiſchen die Ohren/ aber der Sebel prallete mit großer Gewalt wie- derum zuruͤcke/ gleich als ob ich auff ei- nen Harniſch gehauen. Die andern Hiebe ſo ich that/ giengen auch der ge- ſtalt ohne Wirckung ab/ daß nichts mehr als groſſe Stuͤcken Hartz vom Schweins-Felle herunter fielen/ end- lich als mir von dem uͤbermaͤßigen Hau en der Arm gantz ſteiff worden/ druckte ich P 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0345" n="323"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>er.</hi></fw><lb/> todt fiel. Jch durffte mich allhier nicht<lb/> lange bedencken/ was anzufangen/<lb/> nahm derowegen den Sebel in die rech-<lb/> te/ und das eine Piſtohl in die lincke<lb/> Hand/ <hi rendition="#aq">reterir</hi>te mich hinter eine ſtarcke<lb/> Eiche. Der Eber ſchaumete vor Zorn/<lb/> und hieb immer nach mir/ alſo daß ich<lb/> auch ans Bein getroffen ward/ welcher<lb/> Hieb aber wegen Staͤrcke der Stie-<lb/> feln nicht durchgieng. Endlich erſahe<lb/> ich meinen Vortel/ und verſetzte den er-<lb/> zuͤrneten Schweine aus vollen Kraͤfften<lb/> einen Hieb zwiſchen die Ohren/ aber der<lb/> Sebel prallete mit großer Gewalt wie-<lb/> derum zuruͤcke/ gleich als ob ich auff ei-<lb/> nen Harniſch gehauen. Die andern<lb/> Hiebe ſo ich that/ giengen auch der ge-<lb/> ſtalt ohne Wirckung ab/ daß nichts<lb/> mehr als groſſe Stuͤcken Hartz vom<lb/> Schweins-Felle herunter fielen/ end-<lb/> lich als mir von dem uͤbermaͤßigen Hau<lb/> en der Arm gantz ſteiff worden/ druckte<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [323/0345]
Europæer.
todt fiel. Jch durffte mich allhier nicht
lange bedencken/ was anzufangen/
nahm derowegen den Sebel in die rech-
te/ und das eine Piſtohl in die lincke
Hand/ reterirte mich hinter eine ſtarcke
Eiche. Der Eber ſchaumete vor Zorn/
und hieb immer nach mir/ alſo daß ich
auch ans Bein getroffen ward/ welcher
Hieb aber wegen Staͤrcke der Stie-
feln nicht durchgieng. Endlich erſahe
ich meinen Vortel/ und verſetzte den er-
zuͤrneten Schweine aus vollen Kraͤfften
einen Hieb zwiſchen die Ohren/ aber der
Sebel prallete mit großer Gewalt wie-
derum zuruͤcke/ gleich als ob ich auff ei-
nen Harniſch gehauen. Die andern
Hiebe ſo ich that/ giengen auch der ge-
ſtalt ohne Wirckung ab/ daß nichts
mehr als groſſe Stuͤcken Hartz vom
Schweins-Felle herunter fielen/ end-
lich als mir von dem uͤbermaͤßigen Hau
en der Arm gantz ſteiff worden/ druckte
ich
P 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |