Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte liche Geschlecht/ welches ohne dem mitblödrn Verstande begabet/ über den Tölpel zu werffen. Hier zu kömmt noch dieses/ daß mehrentheils das Weibes- Volck von Natur hochmüthig/ nun ist der Satan auch ein hochmüthiger Geist/ kan also mit ihnen gar wohl zu rechte kommen. Mons. de Cloy Eheliebste that der
Der verliebte liche Geſchlecht/ welches ohne dem mitbloͤdrn Verſtande begabet/ uͤber den Toͤlpel zu werffen. Hier zu koͤmmt noch dieſes/ daß mehrentheils das Weibes- Volck von Natur hochmuͤthig/ nun iſt der Satan auch ein hochmuͤthiger Geiſt/ kan alſo mit ihnen gar wohl zu rechte kommen. Monſ. de Cloy Eheliebſte that der
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Der verliebte
liche Geſchlecht/ welches ohne dem mit
bloͤdrn Verſtande begabet/ uͤber den
Toͤlpel zu werffen. Hier zu koͤmmt noch
dieſes/ daß mehrentheils das Weibes-
Volck von Natur hochmuͤthig/ nun iſt
der Satan auch ein hochmuͤthiger
Geiſt/ kan alſo mit ihnen gar wohl zu
rechte kommen.
Monſ. de Cloy Eheliebſte that
per Spaß/ als ob ſie es uͤbel auffnaͤh-
me/ daß man ſagte: Das Frauenzim-
mer waͤre von Natur hochmuͤthig.
Herr Magiſter Olitz merckte es aber
ſtracks/ derowegen ſagte er: Madame,
ich wil nicht hoffen/ daß ſie meine
Worte wird uͤbel auffgenommen ha-
ben/ indem ich nicht geſaget: daß alle
Weibes-Perſonen ſtoltz waͤren/ ſondern
nur/ daß ihre Natur darzu inclinire/
welches ich auch hieraus erweiſen kan:
Als dorten die Schlange/ oder vielmehr
der
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/278>, abgerufen am 31.07.2024. |