Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. Herr Magister Olitz/ Pfarrer zu sa-
Europæer. Herr Magiſter Olitz/ Pfarrer zu ſa-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0263" n="241"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>er.</hi> </fw><lb/> <p>Herr Magiſter Olitz/ Pfarrer zu<lb/> Grimmeswalde/ antwortete: Was<lb/> erſtlich die Geſpenſte insgemein/ und<lb/> deren Anfechtung anlanget/ ſo iſt gewiß/<lb/> daß der Teufel die froͤmſten und Gotts-<lb/> fuͤrchtigſten Leute zum oͤffter am mei-<lb/> ſten vexiret/ wie wir denn aus der heili-<lb/> gen Schrifft ſehen koͤnnen. War nicht<lb/> Hiob ein frommer Mann/ und dennoch<lb/> wurde er durch GOttes Verhaͤngniß<lb/> vom Teuffel alſo geplaget/ daß er die<lb/> Stunde ſeiner Gbeurt verfluchete. Au-<lb/> ſer der heiligen Schrifft muͤſſen uns an-<lb/> dere erleuchtete Maͤnner zum Exempel<lb/> dienen. War nicht D. Luther ein aus-<lb/> erwehlter Ruͤſtzeug GOttes/ und ein<lb/> Wiederauffbauer unſerer wahren Kir-<lb/> che/ und dennoch hatte er vom Teuffel<lb/> ſolche Anfechtung/ als wol ſchwerlich ei-<lb/> ner zu unſerer zeit haben wird. Fra-<lb/> get man aber nach der Urſache/ ſo kan<lb/> man keine andere finden/ als daß einer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſa-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [241/0263]
Europæer.
Herr Magiſter Olitz/ Pfarrer zu
Grimmeswalde/ antwortete: Was
erſtlich die Geſpenſte insgemein/ und
deren Anfechtung anlanget/ ſo iſt gewiß/
daß der Teufel die froͤmſten und Gotts-
fuͤrchtigſten Leute zum oͤffter am mei-
ſten vexiret/ wie wir denn aus der heili-
gen Schrifft ſehen koͤnnen. War nicht
Hiob ein frommer Mann/ und dennoch
wurde er durch GOttes Verhaͤngniß
vom Teuffel alſo geplaget/ daß er die
Stunde ſeiner Gbeurt verfluchete. Au-
ſer der heiligen Schrifft muͤſſen uns an-
dere erleuchtete Maͤnner zum Exempel
dienen. War nicht D. Luther ein aus-
erwehlter Ruͤſtzeug GOttes/ und ein
Wiederauffbauer unſerer wahren Kir-
che/ und dennoch hatte er vom Teuffel
ſolche Anfechtung/ als wol ſchwerlich ei-
ner zu unſerer zeit haben wird. Fra-
get man aber nach der Urſache/ ſo kan
man keine andere finden/ als daß einer
ſa-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/263 |
Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/263>, abgerufen am 16.02.2025. |