Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte "vor ihm gewesen/ noch auch nach ihm"kommen soll. Wo ist seine Weißheit? "Sie ist vergangen wie ein Rauch daß "auch selbsten die Weisen von solcher "fast nichts mehr wissen. Und also blei- "bet es wohl darbey/ daß nichts ver- "gänglicher als die Ehre. Nach dem nun wohl in die 2. Stun- Aurelius fragte seinen Vetter A- Es
Der verliebte „vor ihm geweſen/ noch auch nach ihm„kommen ſoll. Wo iſt ſeine Weißheit? „Sie iſt vergangen wie ein Rauch daß „auch ſelbſten die Weiſen von ſolcher „faſt nichts mehr wiſſen. Und alſo blei- „bet es wohl darbey/ daß nichts ver- „gaͤnglicher als die Ehre. Nach dem nun wohl in die 2. Stun- Aurelius fragte ſeinen Vetter A- Es
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Der verliebte
„vor ihm geweſen/ noch auch nach ihm
„kommen ſoll. Wo iſt ſeine Weißheit?
„Sie iſt vergangen wie ein Rauch daß
„auch ſelbſten die Weiſen von ſolcher
„faſt nichts mehr wiſſen. Und alſo blei-
„bet es wohl darbey/ daß nichts ver-
„gaͤnglicher als die Ehre.
Nach dem nun wohl in die 2. Stun-
den vorbey geſtrichen/ nahm Alexan-
der mit Anrelio von denen ſaͤmtlichen
Hochzeit-Gaͤſten/ und abſonderlich
Braut und Braͤutigam Abſchied/ und
begab ſich nach Hauſe.
Aurelius fragte ſeinen Vetter A-
lexandern/ was denn in Straßburg
vor ein wunderlicher Status waͤre/ daß
man/ als ein Frembder/ ſich doch auff
Gaſtereyen und bey dem Frauen-
zimmer luſtig erzeigen ſolte. Alexan-
der verſprach Aurelio den gantzen
Staat in Straßburg/ ſo viel ihm kun-
dig/ mit kurtzen Worten zu erzehlen.
Es
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/254>, abgerufen am 07.07.2024. |