Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte rath können gewonden werden/ mußman ihnen nicht stracks zu erkennen ge- ben/ wie man gegen sie gesinnet/ denn wenn bey den verliebten die Hoffnung auffhöret/ so ists um sie geschehen. Elenora hätte sich zwar eine bes- Unterdessen kam der Gärtner in hin-
Der verliebte rath koͤnnen gewonden werden/ mußman ihnen nicht ſtracks zu erkennen ge- ben/ wie man gegen ſie geſinnet/ denn wenn bey den verliebten die Hoffnung auffhoͤret/ ſo iſts um ſie geſchehen. Elenora haͤtte ſich zwar eine beſ- Unterdeſſen kam der Gaͤrtner in hin-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0174" n="152"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der verliebte</hi></fw><lb/> rath koͤnnen gewonden werden/ muß<lb/> man ihnen nicht ſtracks zu erkennen ge-<lb/> ben/ wie man gegen ſie geſinnet/ denn<lb/> wenn bey den verliebten die Hoffnung<lb/> auffhoͤret/ ſo iſts um ſie geſchehen.</p><lb/> <p>Elenora haͤtte ſich zwar eine beſ-<lb/> ſere Antwort vermuthet/ iedennoch weil<lb/> er von Hoffnung redete/ wolte ſie eben-<lb/> fals die Hoffnung nicht ſincken laſſen/<lb/><hi rendition="#aq">Alexanders</hi> Hertz zu gewinnen.</p><lb/> <p>Unterdeſſen kam der Gaͤrtner in<lb/> das Luſt-Hauß/ allwo <hi rendition="#aq">Alexander</hi> mit<lb/> Eleonoren ſich nieder gelaſſen. Dieſen<lb/> hatte ſie uͤberredet/ daß <hi rendition="#aq">Alexander</hi><lb/> ihr naher Vetter waͤre/ als nun der<lb/> Gaͤrtner wiederum aus dem Garten<lb/> gieng/ ſtellete ſich Elenora/ als ob ſie<lb/> unſern verliebten Ritter etwas heimli-<lb/> ches in Ohr ſagen wolte/ welcher aber<lb/> gar balde merckte/ woran es ihr gelegen/<lb/> und an ſtatt des Ohres das Maͤulgen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hin-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [152/0174]
Der verliebte
rath koͤnnen gewonden werden/ muß
man ihnen nicht ſtracks zu erkennen ge-
ben/ wie man gegen ſie geſinnet/ denn
wenn bey den verliebten die Hoffnung
auffhoͤret/ ſo iſts um ſie geſchehen.
Elenora haͤtte ſich zwar eine beſ-
ſere Antwort vermuthet/ iedennoch weil
er von Hoffnung redete/ wolte ſie eben-
fals die Hoffnung nicht ſincken laſſen/
Alexanders Hertz zu gewinnen.
Unterdeſſen kam der Gaͤrtner in
das Luſt-Hauß/ allwo Alexander mit
Eleonoren ſich nieder gelaſſen. Dieſen
hatte ſie uͤberredet/ daß Alexander
ihr naher Vetter waͤre/ als nun der
Gaͤrtner wiederum aus dem Garten
gieng/ ſtellete ſich Elenora/ als ob ſie
unſern verliebten Ritter etwas heimli-
ches in Ohr ſagen wolte/ welcher aber
gar balde merckte/ woran es ihr gelegen/
und an ſtatt des Ohres das Maͤulgen
hin-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |