Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte Ehe er ihn aber noch fort schickte/ de-
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Der verliebte
Ehe er ihn aber noch fort ſchickte/
wieß er ſolchen ſeinem vertrautẽ Freun-
„de/ welcher ſagte: Solten alle die
„Jungfern/ ſo in dieſer Stadt etwas
„genoſſen/ ſo ihnen nicht gehoͤrt/ ſich mit
„Giffte vom Leben zum Tode bringen/
„wo wolten die Tiſchler ſo eine Menge
„Bretter hernehmen/ Saͤrge gnug zu
„verfertigen/ ich wil nicht ſagen von de-
„nen Ehe-Weibern/ welche bißweilen
„nur deßwegen ſich verheyrathet/ damit
„ſie ihre Boßheit deſto ſicherer treiben
„koͤnnen. Alexander verſetzte: Wenn
„derſelbe nicht mein Bekandter und gu-
„ter Freund waͤre/ wuͤrde ich ſeine dieß-
„mal gefuͤhrte Reden in Zweiffel ziehen/
„denn das Frauenzimmer/ ſo mir ſeit-
„hero/ weil ich mich allhier auffgehal-
„ten/ ins Geſichte kommen/ habe ich ie-
„derzeit vor erbar und ſittſam angeſe-
„hen/ auſſer daß mir bißweilen Weibes-
„Perſonen auff der Gaſſen begegnet/
de-
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/112>, abgerufen am 16.02.2025. |