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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Zwey und dreyssigster Abschnitt.
dere zur weissen, besondere zur rothen, und
besondere zur vermischten Legirung. Beym
Zusatze eines andern Metalles, zeigt wenigstens
das Scheidewasser die Gegenwart des ädelsten,
obgleich nicht dessen Feinheit, an.

1. Gesetzt, der Strich eines alten Friedrich d'or
deute auf 21 Kar. 8 Gran, und sein Gewicht
sey 1872 Theile des Richtpfennings, also un-
gefähr Mark; so ist das Schrot 35 Stück
auf die Mark; also Schrot und Korn gesetz-
mässig.
2. Man pflegt zu sagen, man könne den Gehalt
der Goldmünzen auch auf der hydrostatischen
Wage finden; aber so richtig die Theorie ist,
so zweifelhaft ist ihre Anwendung.
§. 40.

Die einzige zuverlässige Valvation ge-
schieht durch die Probe auf der Kapelle,
wobey man sich eines verjüngten Gewichts,
welches Probirgewicht genant wird, bedient;
indem man einen Theil des gewöhnlichen Ge-
wichts für das Ganze annimt, und solches
eben so wie letzteres abtheilet, da denn die
Verhältniß, die das Probirgewicht im Klei-
nen angiebt, auch in großem statt findet; so
wie bey dem verjüngten Maaßstabe der Geo-
meter.

1. Das Probirgewicht bey den Silbermünzen,
ist entweder das Grangewicht, oder das Pfen-
ning-

Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
dere zur weiſſen, beſondere zur rothen, und
beſondere zur vermiſchten Legirung. Beym
Zuſatze eines andern Metalles, zeigt wenigſtens
das Scheidewaſſer die Gegenwart des aͤdelſten,
obgleich nicht deſſen Feinheit, an.

1. Geſetzt, der Strich eines alten Friedrich d’or
deute auf 21 Kar. 8 Gran, und ſein Gewicht
ſey 1872 Theile des Richtpfennings, alſo un-
gefaͤhr Mark; ſo iſt das Schrot 35 Stuͤck
auf die Mark; alſo Schrot und Korn geſetz-
maͤſſig.
2. Man pflegt zu ſagen, man koͤnne den Gehalt
der Goldmuͤnzen auch auf der hydroſtatiſchen
Wage finden; aber ſo richtig die Theorie iſt,
ſo zweifelhaft iſt ihre Anwendung.
§. 40.

Die einzige zuverlaͤſſige Valvation ge-
ſchieht durch die Probe auf der Kapelle,
wobey man ſich eines verjuͤngten Gewichts,
welches Probirgewicht genant wird, bedient;
indem man einen Theil des gewoͤhnlichen Ge-
wichts fuͤr das Ganze annimt, und ſolches
eben ſo wie letzteres abtheilet, da denn die
Verhaͤltniß, die das Probirgewicht im Klei-
nen angiebt, auch in großem ſtatt findet; ſo
wie bey dem verjuͤngten Maaßſtabe der Geo-
meter.

1. Das Probirgewicht bey den Silbermuͤnzen,
iſt entweder das Grangewicht, oder das Pfen-
ning-
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[444/0504] Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt. dere zur weiſſen, beſondere zur rothen, und beſondere zur vermiſchten Legirung. Beym Zuſatze eines andern Metalles, zeigt wenigſtens das Scheidewaſſer die Gegenwart des aͤdelſten, obgleich nicht deſſen Feinheit, an. 1. Geſetzt, der Strich eines alten Friedrich d’or deute auf 21 Kar. 8 Gran, und ſein Gewicht ſey 1872 Theile des Richtpfennings, alſo un- gefaͤhr [FORMEL] Mark; ſo iſt das Schrot 35 Stuͤck auf die Mark; alſo Schrot und Korn geſetz- maͤſſig. 2. Man pflegt zu ſagen, man koͤnne den Gehalt der Goldmuͤnzen auch auf der hydroſtatiſchen Wage finden; aber ſo richtig die Theorie iſt, ſo zweifelhaft iſt ihre Anwendung. §. 40. Die einzige zuverlaͤſſige Valvation ge- ſchieht durch die Probe auf der Kapelle, wobey man ſich eines verjuͤngten Gewichts, welches Probirgewicht genant wird, bedient; indem man einen Theil des gewoͤhnlichen Ge- wichts fuͤr das Ganze annimt, und ſolches eben ſo wie letzteres abtheilet, da denn die Verhaͤltniß, die das Probirgewicht im Klei- nen angiebt, auch in großem ſtatt findet; ſo wie bey dem verjuͤngten Maaßſtabe der Geo- meter. 1. Das Probirgewicht bey den Silbermuͤnzen, iſt entweder das Grangewicht, oder das Pfen- ning-

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/504>, abgerufen am 22.11.2024.