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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Ein und dreyssigster Abschnitt.


Ein und dreyssigster Abschnitt.
Nadelmacherey.
§. 1.

Die gewöhnlichen Nadeln, Stecknadeln,
Kopfnadeln, Spennadeln, Spen-
deln,
werden von Handwerkern, die man
Nadler, Nadelmacher, nennet, aus Mes-
singdrat gemacht, der, von verschiedener Dicke,
blank und schwarz, in Bunde oder Ringe,
die aus vielen Enden oder Adern bestehn, ge-
wunden ist, von den Messinghütten gekauft,
und, nach seiner Bestimmung, Schäfte- oder
Knöpfedrat, genant wird.

1. Auch die heutige Kunst, Stecknadeln zu ma-
chen, ist erst in neuern Zeiten erfunden wor-
den. Vorher brauchte man mehr als jetzt,
Bänder, Schnürbänder und Schnürlöcher,
Haken und Oehsen, auch Stiftchen von Holz,
Silber und Gold. Selbst der Namen Spen-
del,
oder wie man in ältern Zeiten schrieb,
Spenel, scheint als ein Verkleinerungswort,
aus Spina, Spinula, entstanden zu seyn. Ta-
citus
sagt: Tegumen omnibus Germanis sa-
gum, fibula autem si desit, spina consertum.

Auch hat man ehemals in eben diesem Ver-
stande, das Wort Dorn gebraucht, welches
auch noch die Nadel in Schnallen, und an-
dern
Ein und dreyſſigſter Abſchnitt.


Ein und dreyſſigſter Abſchnitt.
Nadelmacherey.
§. 1.

Die gewoͤhnlichen Nadeln, Stecknadeln,
Kopfnadeln, Spennadeln, Spen-
deln,
werden von Handwerkern, die man
Nadler, Nadelmacher, nennet, aus Meſ-
ſingdrat gemacht, der, von verſchiedener Dicke,
blank und ſchwarz, in Bunde oder Ringe,
die aus vielen Enden oder Adern beſtehn, ge-
wunden iſt, von den Meſſinghuͤtten gekauft,
und, nach ſeiner Beſtimmung, Schaͤfte- oder
Knoͤpfedrat, genant wird.

1. Auch die heutige Kunſt, Stecknadeln zu ma-
chen, iſt erſt in neuern Zeiten erfunden wor-
den. Vorher brauchte man mehr als jetzt,
Baͤnder, Schnuͤrbaͤnder und Schnuͤrloͤcher,
Haken und Oehſen, auch Stiftchen von Holz,
Silber und Gold. Selbſt der Namen Spen-
del,
oder wie man in aͤltern Zeiten ſchrieb,
Spenel, ſcheint als ein Verkleinerungswort,
aus Spina, Spinula, entſtanden zu ſeyn. Ta-
citus
ſagt: Tegumen omnibus Germanis ſa-
gum, fibula autem ſi deſit, ſpina conſertum.

Auch hat man ehemals in eben dieſem Ver-
ſtande, das Wort Dorn gebraucht, welches
auch noch die Nadel in Schnallen, und an-
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[376/0436] Ein und dreyſſigſter Abſchnitt. Ein und dreyſſigſter Abſchnitt. Nadelmacherey. §. 1. Die gewoͤhnlichen Nadeln, Stecknadeln, Kopfnadeln, Spennadeln, Spen- deln, werden von Handwerkern, die man Nadler, Nadelmacher, nennet, aus Meſ- ſingdrat gemacht, der, von verſchiedener Dicke, blank und ſchwarz, in Bunde oder Ringe, die aus vielen Enden oder Adern beſtehn, ge- wunden iſt, von den Meſſinghuͤtten gekauft, und, nach ſeiner Beſtimmung, Schaͤfte- oder Knoͤpfedrat, genant wird. 1. Auch die heutige Kunſt, Stecknadeln zu ma- chen, iſt erſt in neuern Zeiten erfunden wor- den. Vorher brauchte man mehr als jetzt, Baͤnder, Schnuͤrbaͤnder und Schnuͤrloͤcher, Haken und Oehſen, auch Stiftchen von Holz, Silber und Gold. Selbſt der Namen Spen- del, oder wie man in aͤltern Zeiten ſchrieb, Spenel, ſcheint als ein Verkleinerungswort, aus Spina, Spinula, entſtanden zu ſeyn. Ta- citus ſagt: Tegumen omnibus Germanis ſa- gum, fibula autem ſi deſit, ſpina conſertum. Auch hat man ehemals in eben dieſem Ver- ſtande, das Wort Dorn gebraucht, welches auch noch die Nadel in Schnallen, und an- dern

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/436>, abgerufen am 25.11.2024.