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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Dreyssigster Abschnitt.
Brücke. Beyde werden, nachdem sie durch
die eisernen Schienen so weit von einander
gestellet sind, als die Messingtafeln dick wer-
den sollen, mit Schrauben, die man die Stein-
schraube
nennet, an einander gedruckt, und
durch Hülfe einer Winde, und der in die Oeh-
re des Steinbandes eingehenkten Kette, in
jede nöthige Lage gebracht.

1. Ehemals hatte man auf den Messinghütten
keine andere Gießsteine, als die man aus
St. Malo kommen ließ, und die man desfals
Brittannier, oder noch unrichtiger Brittische
Steine
nante, weil St. Malo zu Bretagne
gehört. Gemeiniglich kostet ein Paar über
800 Gulden, und nur die besten dauren vier,
höchstens fünf Jahre. Selbst im steinreichen
Schweden habe ich keine andere brauchen sehn,
z. B. zu Biurfors, nicht weit von Afwestad,
und zu Norkiöping, wo damals alle Arbeiter
Deutsche waren. Diese Steinart heißt bey
Wallerius I S. 409 Granites rubens fragilis,
und bey Linne` S. 76 Saxum fusorium. Auf
dem Harze bedient man sich jetzt stat dieser
Bretagner, eines Steins, der nicht weit von
Goslar gebrochen wird, und auf den Preus-
sischen Hütten, z. B. auf der Neustädtischen,
erhält man sie aus Neisse in Schlesien. Sehr
gute findet man auch im Vogtlande. Jn Ty-
rol braucht man stat ihrer eiserne gegossene
Platten, und in Rusland so gar dicke hölzer-
ne Tafeln.
2. Der thönerne Ueberzug, welcher auch mit Kuh-
mist überwischt wird, hat, wie ich vermuthe,
seinen Namen vom Französischen Cure.
§. 11.

Dreyſſigſter Abſchnitt.
Bruͤcke. Beyde werden, nachdem ſie durch
die eiſernen Schienen ſo weit von einander
geſtellet ſind, als die Meſſingtafeln dick wer-
den ſollen, mit Schrauben, die man die Stein-
ſchraube
nennet, an einander gedruckt, und
durch Huͤlfe einer Winde, und der in die Oeh-
re des Steinbandes eingehenkten Kette, in
jede noͤthige Lage gebracht.

1. Ehemals hatte man auf den Meſſinghuͤtten
keine andere Gießſteine, als die man aus
St. Malo kommen ließ, und die man desfals
Brittannier, oder noch unrichtiger Brittiſche
Steine
nante, weil St. Malo zu Bretagne
gehoͤrt. Gemeiniglich koſtet ein Paar uͤber
800 Gulden, und nur die beſten dauren vier,
hoͤchſtens fuͤnf Jahre. Selbſt im ſteinreichen
Schweden habe ich keine andere brauchen ſehn,
z. B. zu Biurfors, nicht weit von Afweſtad,
und zu Norkioͤping, wo damals alle Arbeiter
Deutſche waren. Dieſe Steinart heißt bey
Wallerius I S. 409 Granites rubens fragilis,
und bey Linne` S. 76 Saxum fuſorium. Auf
dem Harze bedient man ſich jetzt ſtat dieſer
Bretagner, eines Steins, der nicht weit von
Goslar gebrochen wird, und auf den Preuſ-
ſiſchen Huͤtten, z. B. auf der Neuſtaͤdtiſchen,
erhaͤlt man ſie aus Neiſſe in Schleſien. Sehr
gute findet man auch im Vogtlande. Jn Ty-
rol braucht man ſtat ihrer eiſerne gegoſſene
Platten, und in Rusland ſo gar dicke hoͤlzer-
ne Tafeln.
2. Der thoͤnerne Ueberzug, welcher auch mit Kuh-
miſt uͤberwiſcht wird, hat, wie ich vermuthe,
ſeinen Namen vom Franzoͤſiſchen Cure.
§. 11.
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[364/0424] Dreyſſigſter Abſchnitt. Bruͤcke. Beyde werden, nachdem ſie durch die eiſernen Schienen ſo weit von einander geſtellet ſind, als die Meſſingtafeln dick wer- den ſollen, mit Schrauben, die man die Stein- ſchraube nennet, an einander gedruckt, und durch Huͤlfe einer Winde, und der in die Oeh- re des Steinbandes eingehenkten Kette, in jede noͤthige Lage gebracht. 1. Ehemals hatte man auf den Meſſinghuͤtten keine andere Gießſteine, als die man aus St. Malo kommen ließ, und die man desfals Brittannier, oder noch unrichtiger Brittiſche Steine nante, weil St. Malo zu Bretagne gehoͤrt. Gemeiniglich koſtet ein Paar uͤber 800 Gulden, und nur die beſten dauren vier, hoͤchſtens fuͤnf Jahre. Selbſt im ſteinreichen Schweden habe ich keine andere brauchen ſehn, z. B. zu Biurfors, nicht weit von Afweſtad, und zu Norkioͤping, wo damals alle Arbeiter Deutſche waren. Dieſe Steinart heißt bey Wallerius I S. 409 Granites rubens fragilis, und bey Linne` S. 76 Saxum fuſorium. Auf dem Harze bedient man ſich jetzt ſtat dieſer Bretagner, eines Steins, der nicht weit von Goslar gebrochen wird, und auf den Preuſ- ſiſchen Huͤtten, z. B. auf der Neuſtaͤdtiſchen, erhaͤlt man ſie aus Neiſſe in Schleſien. Sehr gute findet man auch im Vogtlande. Jn Ty- rol braucht man ſtat ihrer eiſerne gegoſſene Platten, und in Rusland ſo gar dicke hoͤlzer- ne Tafeln. 2. Der thoͤnerne Ueberzug, welcher auch mit Kuh- miſt uͤberwiſcht wird, hat, wie ich vermuthe, ſeinen Namen vom Franzoͤſiſchen Cure. §. 11.

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/424>, abgerufen am 22.11.2024.