Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Messingbrennerey. §. 5. Ganz reinen Zink erhält man durch die Subli-mation. §. 5. Außer dem gegrabenen Galmey bedient 1. Ums Jahr 1550 hat Erasmus Ebner von Nürnberg, es auf dem Harze zuerst bemerkt, daß der damals nichts geachtete Ofengalmey mit Kupfer Messing giebt. 2. Am Rammelsberge macht man einen Unter- schied zwischen alten und frischen Galmey. Letzterer, welcher auch grüner Galmey ge- nant wird, ist der, welcher sich noch jetzt an der Vorwand der Oefen ansetzt. Er hat eine etwas grünliche Farbe, und weil er bleyisch ist, so wird er nur zu dem Stückmessing, hingegen der alte, welcher reiner ist, zum Tafelmessing angewendet. 3. Da die Galmeyschlacken auf dem Harze bereits anfangen seltener zu werden, so hat man schon längst den Vorschlag gethan, die dortige Blen- de zu rösten und zu brauchen. Versuche mit einigen Arten haben bereits die Möglichkeit bewiesen, und in England ist diese Nutzung bey Bristol schon seit einigen Jahren üblich. 4. Jn Z 4
Meſſingbrennerey. §. 5. Ganz reinen Zink erhaͤlt man durch die Subli-mation. §. 5. Außer dem gegrabenen Galmey bedient 1. Ums Jahr 1550 hat Erasmus Ebner von Nuͤrnberg, es auf dem Harze zuerſt bemerkt, daß der damals nichts geachtete Ofengalmey mit Kupfer Meſſing giebt. 2. Am Rammelsberge macht man einen Unter- ſchied zwiſchen alten und friſchen Galmey. Letzterer, welcher auch gruͤner Galmey ge- nant wird, iſt der, welcher ſich noch jetzt an der Vorwand der Oefen anſetzt. Er hat eine etwas gruͤnliche Farbe, und weil er bleyiſch iſt, ſo wird er nur zu dem Stuͤckmeſſing, hingegen der alte, welcher reiner iſt, zum Tafelmeſſing angewendet. 3. Da die Galmeyſchlacken auf dem Harze bereits anfangen ſeltener zu werden, ſo hat man ſchon laͤngſt den Vorſchlag gethan, die dortige Blen- de zu roͤſten und zu brauchen. Verſuche mit einigen Arten haben bereits die Moͤglichkeit bewieſen, und in England iſt dieſe Nutzung bey Briſtol ſchon ſeit einigen Jahren uͤblich. 4. Jn Z 4
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Meſſingbrennerey. §. 5.
Ganz reinen Zink erhaͤlt man durch die Subli-
mation.
§. 5.
Außer dem gegrabenen Galmey bedient
man ſich auch da, wo man zinkiſche Erze hat,
des galmeyiſchen Ofenbruchs oder des Ofen-
galmeyes, der ehemals auf die Halden ge-
ſtuͤrzt ward, jetzt aber ausgeklaubt, ſo viel
moͤglich von Schlacken, Bley und anderm
Unrathe, gereinigt, geroͤſtet, gepocht, ge-
mahlen und geſiebt wird.
1. Ums Jahr 1550 hat Erasmus Ebner von
Nuͤrnberg, es auf dem Harze zuerſt bemerkt,
daß der damals nichts geachtete Ofengalmey
mit Kupfer Meſſing giebt.
2. Am Rammelsberge macht man einen Unter-
ſchied zwiſchen alten und friſchen Galmey.
Letzterer, welcher auch gruͤner Galmey ge-
nant wird, iſt der, welcher ſich noch jetzt an
der Vorwand der Oefen anſetzt. Er hat eine
etwas gruͤnliche Farbe, und weil er bleyiſch
iſt, ſo wird er nur zu dem Stuͤckmeſſing,
hingegen der alte, welcher reiner iſt, zum
Tafelmeſſing angewendet.
3. Da die Galmeyſchlacken auf dem Harze bereits
anfangen ſeltener zu werden, ſo hat man ſchon
laͤngſt den Vorſchlag gethan, die dortige Blen-
de zu roͤſten und zu brauchen. Verſuche mit
einigen Arten haben bereits die Moͤglichkeit
bewieſen, und in England iſt dieſe Nutzung
bey Briſtol ſchon ſeit einigen Jahren uͤblich.
4. Jn
Z 4
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