nige Theile, durch das Feuer, als Dünste, ausgetrieben werden können; und 2) solche Gefäße einer hinreichenden Hitze aussetzt; da denn 3) die entwickelten Theile des einen Körpers in die erweiterten Zwischenräume des andern dringen, und sich mit demselben aufs genaueste vereinigen. Dasjenige, womit der Körper umgeben wird, heißt Cäment. Die Gefäße, worin das Cämentiren geschieht, heissen Cämentbüchsen, Cämenttiegel. Jn- zwischen dient diese Arbeit nicht zur Vereini- gung allein, sondern auch zur Trennung, und man erhält dadurch bald einen festerern und zäherern, bald einen brüchigern Körper.
§. 3.
Nur selten wird der Zink in metallischer Gestalt dazu angewendet; gemeiniglich braucht man stat dessen Galmey, das ist eine Erde, die größtentheils aus Zinkkalk, Zinkoker, und aus einigen andern zufälligen erdichten und metallischen Theilen besteht. Um daraus das Halbmetall zu reduciren, muß der Galmey bey der Cämentation mit Kohlen vermengt werden.
§. 4.
Der gegrabene Galmey wird schon bey den Gruben, wo er gewonnen wird, zerschla- gen, von den fremden gröbern Mineralien, vornehmlich vom Bleyglanze, durch Ausle-
sen,
Z 3
Meſſingbrennerey. §. 2. 3.
nige Theile, durch das Feuer, als Duͤnſte, ausgetrieben werden koͤnnen; und 2) ſolche Gefaͤße einer hinreichenden Hitze ausſetzt; da denn 3) die entwickelten Theile des einen Koͤrpers in die erweiterten Zwiſchenraͤume des andern dringen, und ſich mit demſelben aufs genaueſte vereinigen. Dasjenige, womit der Koͤrper umgeben wird, heißt Caͤment. Die Gefaͤße, worin das Caͤmentiren geſchieht, heiſſen Caͤmentbuͤchſen, Caͤmenttiegel. Jn- zwiſchen dient dieſe Arbeit nicht zur Vereini- gung allein, ſondern auch zur Trennung, und man erhaͤlt dadurch bald einen feſterern und zaͤherern, bald einen bruͤchigern Koͤrper.
§. 3.
Nur ſelten wird der Zink in metalliſcher Geſtalt dazu angewendet; gemeiniglich braucht man ſtat deſſen Galmey, das iſt eine Erde, die groͤßtentheils aus Zinkkalk, Zinkoker, und aus einigen andern zufaͤlligen erdichten und metalliſchen Theilen beſteht. Um daraus das Halbmetall zu reduciren, muß der Galmey bey der Caͤmentation mit Kohlen vermengt werden.
§. 4.
Der gegrabene Galmey wird ſchon bey den Gruben, wo er gewonnen wird, zerſchla- gen, von den fremden groͤbern Mineralien, vornehmlich vom Bleyglanze, durch Ausle-
ſen,
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Meſſingbrennerey. §. 2. 3.
nige Theile, durch das Feuer, als Duͤnſte,
ausgetrieben werden koͤnnen; und 2) ſolche
Gefaͤße einer hinreichenden Hitze ausſetzt; da
denn 3) die entwickelten Theile des einen
Koͤrpers in die erweiterten Zwiſchenraͤume des
andern dringen, und ſich mit demſelben aufs
genaueſte vereinigen. Dasjenige, womit der
Koͤrper umgeben wird, heißt Caͤment. Die
Gefaͤße, worin das Caͤmentiren geſchieht,
heiſſen Caͤmentbuͤchſen, Caͤmenttiegel. Jn-
zwiſchen dient dieſe Arbeit nicht zur Vereini-
gung allein, ſondern auch zur Trennung, und
man erhaͤlt dadurch bald einen feſterern und
zaͤherern, bald einen bruͤchigern Koͤrper.
§. 3.
Nur ſelten wird der Zink in metalliſcher
Geſtalt dazu angewendet; gemeiniglich braucht
man ſtat deſſen Galmey, das iſt eine Erde,
die groͤßtentheils aus Zinkkalk, Zinkoker, und
aus einigen andern zufaͤlligen erdichten und
metalliſchen Theilen beſteht. Um daraus das
Halbmetall zu reduciren, muß der Galmey
bey der Caͤmentation mit Kohlen vermengt
werden.
§. 4.
Der gegrabene Galmey wird ſchon bey
den Gruben, wo er gewonnen wird, zerſchla-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/417>, abgerufen am 19.07.2024.
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