2. Vom geglätteten Pulver entzündet sich beym Schusse weniger, als von dem gemeinen, weil die Theile des letztern lockerer liegen, und also leichter und geschwinder Feuer fangen können. Dennoch zieht man bey der Jagd das erstere vor, weil es bequemer ist, und weniger schmutzt.
3. Die Ursache, warum einiges Pulver das Ge- wehr mehr als ein anderes verunreinigt oder verschleimt, liegt darin, daß die Masse nicht genugsam gemischt worden, deswegen es sich nicht schnell genug entzündet. Es giebt als- dann einen Geruch nach Schwefelleber, deren Dämpfe das Gewehr angreifen und zerna- gen.
4. Alles Pulver verwittert mit der Zeit, und muß alsdann wieder umgearbeitet werden.
5. Die Bereitung des Farbenpulvers gehört in die Feuerwerkerkunst, und die Beschreibung der verschiedenen angegebenen Pulverproben in die Artilleriekunst.
Dreys-
Z
Bereitung des Schießpulv. §. 11.
2. Vom geglaͤtteten Pulver entzuͤndet ſich beym Schuſſe weniger, als von dem gemeinen, weil die Theile des letztern lockerer liegen, und alſo leichter und geſchwinder Feuer fangen koͤnnen. Dennoch zieht man bey der Jagd das erſtere vor, weil es bequemer iſt, und weniger ſchmutzt.
3. Die Urſache, warum einiges Pulver das Ge- wehr mehr als ein anderes verunreinigt oder verſchleimt, liegt darin, daß die Maſſe nicht genugſam gemiſcht worden, deswegen es ſich nicht ſchnell genug entzuͤndet. Es giebt als- dann einen Geruch nach Schwefelleber, deren Daͤmpfe das Gewehr angreifen und zerna- gen.
4. Alles Pulver verwittert mit der Zeit, und muß alsdann wieder umgearbeitet werden.
5. Die Bereitung des Farbenpulvers gehoͤrt in die Feuerwerkerkunſt, und die Beſchreibung der verſchiedenen angegebenen Pulverproben in die Artilleriekunſt.
Dreyſ-
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Bereitung des Schießpulv. §. 11.
2. Vom geglaͤtteten Pulver entzuͤndet ſich beym
Schuſſe weniger, als von dem gemeinen,
weil die Theile des letztern lockerer liegen, und
alſo leichter und geſchwinder Feuer fangen
koͤnnen. Dennoch zieht man bey der Jagd
das erſtere vor, weil es bequemer iſt, und
weniger ſchmutzt.
3. Die Urſache, warum einiges Pulver das Ge-
wehr mehr als ein anderes verunreinigt oder
verſchleimt, liegt darin, daß die Maſſe nicht
genugſam gemiſcht worden, deswegen es ſich
nicht ſchnell genug entzuͤndet. Es giebt als-
dann einen Geruch nach Schwefelleber, deren
Daͤmpfe das Gewehr angreifen und zerna-
gen.
4. Alles Pulver verwittert mit der Zeit, und
muß alsdann wieder umgearbeitet werden.
5. Die Bereitung des Farbenpulvers gehoͤrt in
die Feuerwerkerkunſt, und die Beſchreibung
der verſchiedenen angegebenen Pulverproben
in die Artilleriekunſt.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/413>, abgerufen am 20.07.2024.
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