und Abdampfen so sehr vermindert wird, daß die Pfannen sie ohne Vorsatz fassen können.
§. 9.
Der gare Sod wird mit küpfernen Füll- becken in eine große küpferne Kühlpfanne, die in der Füllstube steht, getragen, und etwas abgekühlt. Hernach werden damit all- mälig die vorher einige Zeit in Zuckerwasser gelegenen Formen gefüllet.
§. 10.
Die Zuckerformen sind kegelförmige un- glasirte Töpfe, gemeiniglich aus rothem Tho- ne, die, damit sie dauerhafter seyn mögen, mit Spielen und hölzernen Bändern, Hu- peln, geküpert werden. Sie werden zum Füllen, mit ihren Spitzen, deren Oefnung mit einem nassen Lappen verstopft wird, zwi- schen zerbrochene oder abgenutzte Formen, ge- stellet, und der in ihnen erkaltende Zucker wird dreymal vorsichtig umgerührt, welches einige Sieder Stären, Steren, nennen.
1. Mir ist es wahrscheinlich, daß die Benennung Hupel aus dem Englischen Hoop, ein Reifen, Tonnenband; Stären aus dem Englischen to stir, regen, umrühren; und Braste aus Bre- ast, Brust, entstanden ist. Diese Wörter hö- ret man in den Berlinischen Siedereyen, zu deren Anlegung H. Splitgerber Engländer
kommen
Acht und zwanzigſter Abſchnitt.
und Abdampfen ſo ſehr vermindert wird, daß die Pfannen ſie ohne Vorſatz faſſen koͤnnen.
§. 9.
Der gare Sod wird mit kuͤpfernen Fuͤll- becken in eine große kuͤpferne Kuͤhlpfanne, die in der Fuͤllſtube ſteht, getragen, und etwas abgekuͤhlt. Hernach werden damit all- maͤlig die vorher einige Zeit in Zuckerwaſſer gelegenen Formen gefuͤllet.
§. 10.
Die Zuckerformen ſind kegelfoͤrmige un- glaſirte Toͤpfe, gemeiniglich aus rothem Tho- ne, die, damit ſie dauerhafter ſeyn moͤgen, mit Spielen und hoͤlzernen Baͤndern, Hu- peln, gekuͤpert werden. Sie werden zum Fuͤllen, mit ihren Spitzen, deren Oefnung mit einem naſſen Lappen verſtopft wird, zwi- ſchen zerbrochene oder abgenutzte Formen, ge- ſtellet, und der in ihnen erkaltende Zucker wird dreymal vorſichtig umgeruͤhrt, welches einige Sieder Staͤren, Steren, nennen.
1. Mir iſt es wahrſcheinlich, daß die Benennung Hupel aus dem Engliſchen Hoop, ein Reifen, Tonnenband; Staͤren aus dem Engliſchen to ſtir, regen, umruͤhren; und Braſte aus Bre- aſt, Bruſt, entſtanden iſt. Dieſe Woͤrter hoͤ- ret man in den Berliniſchen Siedereyen, zu deren Anlegung H. Splitgerber Englaͤnder
kommen
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Acht und zwanzigſter Abſchnitt.
und Abdampfen ſo ſehr vermindert wird, daß
die Pfannen ſie ohne Vorſatz faſſen koͤnnen.
§. 9.
Der gare Sod wird mit kuͤpfernen Fuͤll-
becken in eine große kuͤpferne Kuͤhlpfanne,
die in der Fuͤllſtube ſteht, getragen, und
etwas abgekuͤhlt. Hernach werden damit all-
maͤlig die vorher einige Zeit in Zuckerwaſſer
gelegenen Formen gefuͤllet.
§. 10.
Die Zuckerformen ſind kegelfoͤrmige un-
glaſirte Toͤpfe, gemeiniglich aus rothem Tho-
ne, die, damit ſie dauerhafter ſeyn moͤgen,
mit Spielen und hoͤlzernen Baͤndern, Hu-
peln, gekuͤpert werden. Sie werden zum
Fuͤllen, mit ihren Spitzen, deren Oefnung
mit einem naſſen Lappen verſtopft wird, zwi-
ſchen zerbrochene oder abgenutzte Formen, ge-
ſtellet, und der in ihnen erkaltende Zucker wird
dreymal vorſichtig umgeruͤhrt, welches einige
Sieder Staͤren, Steren, nennen.
1. Mir iſt es wahrſcheinlich, daß die Benennung
Hupel aus dem Engliſchen Hoop, ein Reifen,
Tonnenband; Staͤren aus dem Engliſchen to
ſtir, regen, umruͤhren; und Braſte aus Bre-
aſt, Bruſt, entſtanden iſt. Dieſe Woͤrter hoͤ-
ret man in den Berliniſchen Siedereyen, zu
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/388>, abgerufen am 22.11.2024.
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